Donnersbergkreis Fast perfekte Punktausbeute

Schafften mit 21 Siegen aus 24 Spielen souverän den Titelgewinn: die Spielerinnen des FC Marnheim und ihr Trainer. Hinten (jewei
Schafften mit 21 Siegen aus 24 Spielen souverän den Titelgewinn: die Spielerinnen des FC Marnheim und ihr Trainer. Hinten (jeweils von links): Sina Zelt, Anja Zelt, Selina Fuchs und Marie Janßen. Mitte: Eike Vowinkel, Melanie Geil, Tina Ruh, Melanie Radtke, Alisa Schlippe und Roland Eifler. Vorne: Carolin Feickert, Ivonne Specht, Meike Prykopanski, Jasmin Heger, Laura Glaser, Jasmin Baumgartl. Es fehlen: Daniela Mingolla, Sabrina Raubuch, Lisa Höland, Jana Kiefer und Lisa Maertin.

«MARNHEIM.» 21 Siege und 119 Tore in 24 Spielen sprechen Bände. Mit neun Punkten Vorsprung wurde der FC Marnheim souverän Meister der Frauen Verbandsliga Südwest. Dennoch meldeten die Verantwortlichen nicht für die Regionalliga. 50 der überragenden 119 Saisontreffer erzielte Torschützenkönigin Tina Ruh. Das unglückliche Halbfinal-Aus im Elfmeterschießen verhinderte eine mögliche Teilnahme im DFB-Pokal.

„Eine Mannschaft wie Marnheim gehört nicht in die Verbandsliga“, betonte jüngst die Trainerin des Ligakonkurrenten TSV Gau-Odernheim, Jasmin Wollmirstedt. Angesichts der qualitativen Dominanz wohl wahr. Dennoch haben Spielerinnen und Verantwortliche entschieden, nicht aufzusteigen. „Wenn wir vor zwei Jahren nicht freiwillig zurückgezogen hätten, würden wir in der Regionalliga immer noch eine gute Rolle spielen. Ohne Sponsor wollen wir aber kein Risiko eingehen. Auch organisatorisch wäre das wieder ein Riesenaufwand“, erklärt FCM-Abteilungsleiter Michael Zelt und weist darauf hin, dass „der Frauenfußball vom Verband und der Region eben nicht so unterstützt wird, wie das bei den Männern der Fall ist“. Zufriedenstellende Zuschauerzahlen und einige Derbys machten die Verbandsliga auch attraktiv. Darüber hinaus liege der Fokus in Marnheim auf der Integration der Jugendspielerinnen. Zur neuen Saison rücken acht B-Jugendliche zu den Aktiven auf. Die zweite Mannschaft setzt sich in der Landesliga Rheinhessen künftig aus einer Spielgemeinschaft mit dem TuS Bolanden zusammen. Nur drei Spiele konnte der Meister nicht gewinnen. Zweimal gab es ein Remis: gegen den 1. FFC Niederkirchen II und Wormatia Worms (jeweils 2:2). Hinzu kam eine 1:3-Heimniederlage am vorletzten Spieltag gegen Vizemeister DSG Breitenthal/Niederhambach, als der Titel schon in trockenen Tücher war. Allesamt zu Hause. Auswärts blieb der FCM makellos. Überraschend musste in der Winterpause Ex-Coach Markus Geisweid aus finanziellen Gründen seinen Hut nehmen. Herren-Trainer Roland Eifler übernahm und knüpfte an Geisweids erfolgreiche Arbeit nahtlos an. „Mein Dank gilt beiden. Der Titel gehört genauso Markus“, stellt Abteilungsleiter Zelt klar. Den 47-jährigen Geisweid, nun Trainer der A-Jugendlichen von RWO Alzey, freut es richtig, dass „die Mannschaft nicht eingebrochen ist und souverän und hochverdient Erster wurde. Glückwunsch, für das, was sie noch erreicht haben.“ Eifler betrat im Frauenfußball Neuland. „Es war eine interessante Erfahrung. Wir haben das schwere Auftaktprogramm im neuen Jahr siegreich gestaltet und uns weiter Selbstvertrauen geholt. Die Mädels haben einfach gut gespielt und taktische Vorgaben super umgesetzt“, lobt der 50-Jährige, den es zur neuen Saison wieder in den Herren-Bereich zieht – zur TSG Zellertal. Nach der schweren Knieverletzung von Kapitänin Alisa Schlippe bildeten vor Torhüterin Jasmin Heger Routinierin Yvonne Specht und Jasmin Baumgartl ein konsequentes Innenverteidigerduo. Neun Mal spielte Marnheim zu null. Im Mittelfeld zogen Selina Fuchs und vor allem Regisseurin Sina Zelt die Fäden. Und vorne wirbelte Torgarantin Tina Ruh, die sich mit 50 Treffern zum fünften Mal nach 2011, 2012, 2013 (jeweils für Worms) und 2016 die Verbandsliga-Kanone sicherte. Sturmkollegin Melanie Radtke (23 Tore) und Zelt (17) netzten ebenfalls zweistellig ein. Herauskristallisiert hat sich aber auch, dass die Konkurrenz – allen voran der ambitionierte VfR Wormatia Worms – in dieser Runde schwächelte. Die Reserve-Teams der Regional- und Zweitligisten hielten in den Duellen mit Marnheim durchaus spielerisch mit, ihnen fehlte es allerdings an Durchsetzungsvermögen in der Offensive. Die Trainerfrage für die neue Runde ist bereits geklärt: Michael Zelt wird mit Julia Buhrmann die Mannschaft übernehmen. Verlassen wird den Verein, Stand jetzt, nur Lisa Maertin, die wegen Rückenproblemen die komplette Rückrunde verpasste. Als bitter lässt sich das Aus im Verbandspokal-Halbfinale beschreiben. Erst im Elfmeterschießen unterlagen die Marnheimerinnen dem Regionalligisten TuS Wörrstadt. „Das wäre das I-Tüpfelchen der Saison gewesen“, merkte Eifler an. Ein Sieg im darauffolgenden Finale, und das Ticket für den DFB-Pokal wäre gesichert. Torjägerin Ruh: „Ich fand uns stärker. Wir hätten es verdient gehabt weiterzukommen.“ So bleibt „nur“ die zweite Verbandsliga-Meisterschaft nach 2012, als der FCM die Runde gar noch einen Zähler besser abschloss. Der Meisterkader 2016/17 FC Marnheim, Frauen Verbandsliga Südwest: Tor: Jasmin Heger (21 Jahre, 24 Einsätze, 1 Tor), Sylvie Hoffmann (29, 1, 0) Abwehr: Daniella Mingolla (23, 23, 3), Yvonne Specht (31, 23, 2), Melanie Geil (25, 22, 2), Alisa Schlippe (23, 17, 0), Jasmin Baumgartl (25, 12, 0), Rebecca Kuhn (20, 5, 0), Paula Löwe (18, 1, 0) Mittelfeld: Selina Fuchs (20, 23, 3), Sina Zelt (24, 22, 17), Carolin Feickert (18, 19, 1), Lisa Höland (22, 20, 2), Sabrina Raubuch (28, 12, 6), Lisa Maertin (25, 12, 2), Eike Vowinkel (30, 9, 0), Jana Kiefer (17, 8, 0), Marie Janßen (19, 6, 0), Maria Pfaff (21, 3, 0) Sturm: Tina Ruh (30, 23, 50), Melanie Radtke (26, 19, 23), Laura Glaser (27, 8, 7) Trainer: Markus Geisweid (47, bis Winter), Roland Eifler (50, ab Winter)

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