Donnersbergkreis Ein Spiel dauert 45 Minuten

Trotz dunkler Wolken: Die „Schaumparty“ am Alsenbrück-Langmeiler Kerweumzug ist Pflicht.
Trotz dunkler Wolken: Die »Schaumparty« am Alsenbrück-Langmeiler Kerweumzug ist Pflicht.

Die frisch sanierte und kürzlich eingeweihte Gemeindehalle bot am vergangenen Wochenende einen würdigen Rahmen für die Alsenbrück-Langmeiler Kerwe. Obwohl es der Wettergott zunächst nicht besonders gut mit den Veranstaltern von Wämmes-Club und Sportverein sowie der Straußjugend meinte, haben viele Bürger das Angebot zum Feiern in und an dem schmucken Gebäude angenommen. Höhepunkte des viertägigen Treibens waren der Umzug und die anschließende Kerwerede am Sonntag.

Und da hatte Petrus ein Einsehen und schickte – während sich der bunte Lindwurm durch die Straßen schlängelte – immer wieder Sonnenstrahlen durch die Wolken. Kerweredner Max Schreiber und sein Mundschenk Leonhard Franck hatten es sich in einem Frontlader auf einem Sessel bequem gemacht und prosteten den vielen Gästen entlang der Umzugsstrecke zu. Die Straußjugend folgte auf einem als Planwagen gestalteten Anhänger, während sie ihren in drei Farben geschmückten Kerwestrauß auf einem eigenen Wagen präsentierte. Die Jugendlichen sorgten mit ihren Rufen und Liedern ebenso für Stimmung wie ihre befreundeten Kollegen aus Gonbach. Der Elferrat der „Narrenhörchen“ machte schon jetzt auf seine Prunksitzung in der kommenden Kampagne aufmerksam. Immer wieder ein optischer Genuss: die „Schaumparty“ im Kerweumzug. Die Akteure sind hart im Nehmen und planschen auch bei niedrigeren Temperaturen. Toll auch die Idee von Tobias Wünsch, der einen „altersgerechten Versorgungswagen“ konstruiert hat. Sein Rollator war im oberen Teil mit einem Grill bestückt, in der darunterliegenden Box war Platz für einen Kasten Bier. Der „Wämmes-Club“ hat das diesjährige Motto „Cowboy“ zum Anlass genommen und die Heuernte samt Pferd nachgebildet. Ebenfalls tierisch war der Beitrag der Familie „Mühle-Müller“: Sie haben den jüngsten Spaziergang der Eselgruppe auf der Bahnlinie zum Anlass genommen, eine Kopie im Umzug mitzuführen. Im Anschluss las Kerweredner Max Schreiber seinen Mitbürgern die Leviten. Beispielsweise dem Beschäftigten einer nahe gelegenen Brauerei, der bei der Arbeit eine wichtige Leitung angebohrt hat – zahlreiche Feuerwehrleute mussten deshalb ausrücken. Schreiber ermahnte den Betroffenen, in seiner Heimatgemeinde doch etwas vorsichtiger zu sein. Für reichlich Gelächter sorgte auch der Fußball-Fan, der in Dortmund ein Spiel seines Lieblingsvereins live im Stadion verfolgte. Da er jedoch reichlich dem Alkohol zugesprochen hatte, verabschiedete er sich bereits in der Halbzeit – in dem Glauben, das Spiel sei schon zu Ende. Verwundert war er allerdings, dass seine Mitfahrer nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen. Da diese auch noch im Besitz der Fahrkarte waren, machte er sich per Taxi sowie einem neuen Ticket auf den (teuren) Heimweg. Sein Fett weg bekommen hat auch der Ortsvorsteher, der den neuen, modernen Rauchabzug der Gemeindehalle gleich mal testen wollte. Dieser hat auch funktioniert – mit der Folge jedoch, dass die Fenster offen waren und sich nicht mehr schließen ließen. Da für diesen Tag Regen angekündigt war, musste der Gemeindearbeiter kurzerhand einen Schutz anbringen, ehe die Installationsfirma das Problem beheben konnte. In der Nacht auf Freitag hatte die Straußjugend die Kerwe ausgegraben. Am ersten Tag standen Western-spiele auf dem Programm – allerdings bockte der Stier, der für das „Bullriding“ vorgesehen war, und kam nicht ganz auf Touren. Vielleicht hatte ihn ja auch der starke Regen aus dem Tritt gebracht; letzten Endes verzichtete man dann auf diese Attraktion. Das tat jedoch der guten Stimmung keinen Abbruch, an den Verkaufsständen herrschte reges Treiben. Nach den Fußballspielen am Samstag spielte die schwäbische Band „Gin Tonic“ zur Kerwemusik auf. Das breit gefächerte Repertoire reichte vom deutschen Schlager über Volksmusik bis hin zu Disco-Klängen. Der Sonntag startete mit einem Frühschoppen, nach Umzug und Kerwerede hat Alleinunterhalter Fred Weber aus Gonbach für Stimmung gesorgt. Am Abend hat die Band „Goodies unplugged“ die Gäste unterhalten. Auftakt am Montag war erneut ein Frühschoppen, ehe wiederum Fred Weber aufspielte. Am Abend leutete ein Feuerwerk den Abschluss ein.

x