Donnersbergkreis „Ein kleiner, aber feiner Jahrgang“

Arbeit im Weinberg unterhalb des Zeller Ehrenmals.
Arbeit im Weinberg unterhalb des Zeller Ehrenmals.

Ein guter Jahrgang, trotz vieler Ausfälle aufgrund des Frosts im April: So lautet die Bilanz der Weinbauern aus dem Zellertal und dem Westkreis in diesem Jahr. Insgesamt fällt die Bilanz der Winzer im Kreis aber gemischt aus. Der Ertrag sei zwar wesentlich geringer als in den Jahren zuvor, trotzdem tue dies der Qualität der Trauben – und somit der Weine – keinen Abbruch. Die Qualität liege hoch. Gerade die geringere Anzahl an Trauben mache dies möglich.

„Dieses Jahr zeigt sich, welcher Winzer die Hausaufgaben gemacht hat.“ So bilanziert Georg Schwedhelm vom gleichnamigen Weingut im Zellertal. Der Frost Anfang des Jahres, im April, habe bei den Winzern für viele Ausfälle gesorgt. Der Ertrag, sei zwar deshalb generell niedriger, aber dafür sei die Qualität gut, sagt Schwedhelm. Obwohl das Vorjahr für Schwedhelm auch ein schwieriges Jahr in der Weinlese gewesen war, sei 2017 vor allem im langjährigen Vergleich besonders ertragsarm. Knapp die Hälfte der Trauben wurden auf dem Weingut Schwedhelm bereits seit dem vierten September gelesen. Die weitere Lese werde vermutlich noch eine Woche dauern, meint Schwedhelm. Jörg Bayer vom Weingut Martinspforte in Einselthum betont die hervorragende Qualität der Weine in diesem Jahr, trotz der Ausfälle. Da es wenige Trauben gebe, bekämen sie mehr vom Traubenzucker aus den Blättern der Reben ab, so Bayer. So könnte trotz der geringen Menge eine hohe Qualität der Weine garantiert werden. Für Jörg Bayer, der in seinem Weingut, wie er sagt, „mehr Wert auf Qualität als auf Quantität legt“, ist es daher trotz der Ausfälle ein guter Jahrgang. Bei dem bisher gelesenen Dornfelder, gebe es in diesem Jahr nur 40 Prozent des normalen Ertrages zu lesen. Voraussichtlich noch zwei Wochen, je nach Wetter, soll die Lese im Weingut Martinspforte dauern. Auch auf dem Weingut Schwan in Niefernheim hat man in diesem Jahr viele Ausfälle zu beklagen. Charlotte Himmel erzählt, dass vom Dornfelder in diesem Jahr lediglich 20 Prozent des normalen Ertrages gelesen werden konnten. Die Lese sei somit wesentlich schlechter als im Vorjahr. Das liegt vor allem am Frost. In diesem Jahr habe es weniger Hagelschäden gegeben als sonst, dennoch sei die Lese aufgrund des Aprilfrosts in Mitleidenschaft gezogen worden, so Himmel. Die Lese, die im Weingut Schwan vorletzte Woche begonnen habe, sei aber dennoch von guter Qualität, meint Himmel. Es sei in diesem Jahr ein „kleiner, aber feiner Jahrgang“, sagt im gleichen Sinne Holger Stutzmann vom Weingut Stutzmann in Einselthum. Der Ertrag sei im Vergleich zu den Vorjahren zwar unterdurchschnittlich, aber trotzdem hätten die Trauben Spätlesequalität mit einem guten Säuregehalt, so Stutzmann. Gründe für den geringen Ertrag sieht Stutzmann neben dem Frost im Frühjahr, auch in dem hohen Ertrag des Jahres zuvor. „Die Reben haben alterniert“, sagte er. So hätten die Reben in diesem Jahr generell weniger Behang als im Vorjahr – auch ohne Frost. Insekten, wie die Kirschessigfliege, die den Winzern vor ein paar Jahren arge Probleme bereitete, sei in diesem Jahr kaum ein Problem. Am Anfang wäre sie zwar in den Weinbergen zu finden gewesen, aber die Trauben auf dem Weingut Stutzmann wurden „just in time weggelesen“, so der Inhaber. Im Weingut Schmidt in Obermoschel soll die Weinlese erst Ende September beginnen. Die verschiedenen Weine, die so entstehen, sollen so am besten werden. Gelesen werden auf dem Weingut Trauben für Spätburgunder-, Dornfelder- und Regentweine. Zusätzlich auch für Weißweinsorten wie Riesling, Müller-Thurgau und Bacchus. „Wir wollen nur vollreife Trauben ernten und werden deshalb erst später mit der Lese anfangen“, so Inhaber Andreas Schmidt. Ebenso auf dem Weingut Hahnmühle in Mannweiler-Cölln. Hier soll die Weinlese erst in diesen Tagen beginnen. Eine Prognose für die Lese in diesem Jahr kann Johannes Linxweiler aber nicht abgeben. Linxweiler: „Man sieht erst wie gut eine Lese ist, wenn die ersten Trauben reinkommen und gekeltert werden“.

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