Donnersbergkreis Die Helfer besser schützen

Bei Unfällen auf der Autobahn sind oft die unterschiedlichsten Helfer im Einsatz. Im Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei K
Bei Unfällen auf der Autobahn sind oft die unterschiedlichsten Helfer im Einsatz. Im Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei Kaiserslautern soll die Zusammenarbeit der Organisationen optimiert werden. Das Foto zeigt einen Unfall auf der A6 am 20. Juli.

„Bei dem Konzept geht es uns vor allem um die Abläufe bei Großschadensereignissen, also wenn viele Einsatzkräfte an einem Unfallort zusammenkommen“, schildert Siegfried Ranzinger, Leiter der Autobahnpolizei Kaiserslautern. Als Beispiel für die Fragen, mit denen sich das Konzept beschäftigt, nennt Ranzinger: „Wo steht welches Fahrzeug?“ Klar sei, dass der Rettungsdienst nah zu den Verletzten müsse, aber wo stehen die anderen Einsatzfahrzeuge? Incident Management − frei übersetzt: Unfall- oder Ereignisorganisation − laute das Stichwort. Wichtig sei außerdem der Helferschutz: „Bei größeren Unfällen sind ja Dutzende Helfer von Polizei und Feuerwehr, Rettungsdienst, US-Polizei und oft auch die Autobahnmeisterei beteiligt.“ In einem Workshop ist am Dienstag ein Konzept zur verbesserten Zusammenarbeit bei Verkehrsunfällen an Autobahnen entwickelt worden. Neben Ranzinger haben die Kreisfeuerwehrinspekteure aus Kaiserslautern, Kusel und der Südwestpfalz, Feuerwehr-Referatsleiter Konrad Schmitt und Vertreter des Autobahnamts in Montabaur sowie der US-Militärpolizei an der Fachtagung teilgenommen. „Einen konkreten Anlass gab es bei uns nicht, die Einsätze haben in der Vergangenheit immer gut funktioniert“, erläutert Ranzinger, „aber auch wenn etwas gut läuft, heißt das nicht, dass es nicht noch verbesserungsfähig ist.“ Aus der Luft gegriffen sei der Workshop jedenfalls nicht, betont Ranzinger. In der Vergangenheit habe es bereits heftige Unfälle im Bereich der Autobahnpolizei Kaiserslautern gegeben. Einen Unfall mit tödlichem Ausgang bei Waldmohr im vergangenen Jahr oder einen Gefahrgutunfall vor zwei Jahren nennt Ranzinger als Beispiele: „Das kommt in unserem Beritt schon vor.“ Also habe man sich zu dem Thema in der Jugendherberge in Hochspeyer einquartiert und mit Moderator Daniel Hoffmann nach Ideen gesucht. „Da ist man weg vom alltäglichen Trubel, die Tagungsräume dort haben sich bewährt“, sagt Ranzinger. Die Ergebnisse der Tagung sind protokolliert worden und werden von der Polizei jetzt aufbereitet, schildert Ranzinger. Dann wird das Konzept zur Optimierung an alle beteiligten Behörden geschickt. Der Rettungsdienst sei ebenfalls am Konzept beteiligt, nur sei kein Vertreter in Hochspeyer gewesen. „Vielleicht kommt’s zum Schluss noch einmal zu einer gemeinsamen Sitzung mit allen“, sagt Ranzinger. Eine der Ideen sei, einen Ereignismanager vor Ort zu bestimmen, der während des Einsatzes alles koordiniere und dessen Befugnisse nicht nur auf eine Organisation beschränkt sind. Spruchreif sei das noch nicht, betont der Polizist: „Wir sind im Gespräch.“ Weitere wichtige Punkte in dem Konzept seien die schnelle Hilfe für Verletzte sowie die Reduzierung von Staus und den dadurch bedingten Folgeunfällen. Angesprochen wurden von den Fachleuten in Hochspeyer außerdem die Themen „Rettungsgasse“ und „Gaffer“. In beiden Fällen wolle man gemeinsam stärker aufklären, aber auch deutlich gegen Unbelehrbare vorgehen.

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