Donnersbergkreis Decken machen kaum Probleme

Jüngst war es in der Kaiserslauterer Kreisverwaltung ein großes Thema: In dem Gebäude, das derzeit saniert wird, müssen alle Decken sicherheitshalber erneuert werden. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt hat die Verwaltungen im Land aufgefordert, ihre öffentlichen Gebäude aus den 1960er bis 1980er Jahren auf die ordnungsgemäße Befestigung von Zwischendecken zu überprüfen. Im Donnersbergkreis werden hier keine größeren Probleme erwartet, wie eine Umfrage der RHEINPFALZ bei den Verwaltungen ergab.

„In unserem eigenen Zuständigkeitsbereich – Verwaltungsgebäude oder kreiseigene Schulen – sind überwiegend Rasterdecken, die nicht von der problematischen Befestigungsart betroffen sind, eingebaut“, teilte Kreisdezernent Fabian Kirsch noch vor seinem Wechsel als Geschäftsführer beim Städtetag in Mainz mit. In wenigen Teilbereichen von Schulen seien jedoch auch Decken eingebaut, die mit Nagelungen mit der Geschossdecke verbunden seien. „Soweit diese in Diagonalvernagelung ausgeführt wurden, sind die Lattungen unproblematisch. In einem Teilbereich von Schulen sind jedoch auch Decken mit lotgerecht eingeschlagenen Nägeln eingebaut. Bei allen Überprüfungen, zuletzt im Januar/Februar 2017, sind die Decken jedoch nach wie vor fest verbunden und es sind keinerlei Ablösungen zu erkennen“, berichtete Kirsch. Hausmeister sowie das technische Personal der Kreisverwaltung seien sensibilisiert „und achten verstärkt auf die Deckenkonstruktionen. Bei ersten Anzeichen von Gefährdungen wird umgehend reagiert.“ Auslöser für das Schreiben an die Verwaltungen war ein Vorfall in Worms: Dort hatte sich an einer Grundschule die Deckenverkleidung plötzlich während des Unterrichts abgesenkt (die RHEINPFALZ berichtete). Im Kaiserslauterer Kreisverwaltungsgebäude wird die Erneuerung der Decken laut Landrat Paul Junker rund 250.000 Euro kosten. In der Verbandsgemeinde Winnweiler hat Bürgermeister Rudolf Jacob nach den Berichten über die Problematik in Worms veranlasst, dass sämtliche Gebäude der VG – Kindertagesstätten, Grundschulen und Feuerwehrhäuser – überprüft werden, wie er mitteilt. Diese Untersuchung sei mittlerweile abgeschlossen. „Es gab lediglich in einem Flur der Grundschule Münchweiler Beanstandungen bei einer alten Holzdecke aus Nut- und Federbrettern. Diese Decke wurde gleich zu Beginn der Ferien entfernt. Bis zum Ende der Ferien wurde eine neue, den Anforderungen entsprechende Decke, installiert.“ Die Kosten dafür betragen laut dem Bürgermeister rund 2500 Euro. In der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel läuft derzeit eine Überprüfung, wie der Beauftragte Horst Fiscus sagt. „Wir sind mit einem Statiker die Gebäude durchgegangen.“ Nun müsse alles noch näher untersucht werden. „Er muss noch tiefer reinschauen.“ Eine akute Gefährdung sei bislang nicht erkennbar gewesen. In der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden ist man im Februar auf das Thema aufmerksam geworden, wie Bauamtsleiter Udo Bauer mitteilt. Wobei es auch nicht neu sei. „Seit dem Unglück 2006 in Bad Reichenhall gibt es bei uns alle zwei, drei Jahre in den Gebäuden eine Sichtprüfung“, so Bauer. Alle fünf, sechs Jahre werde zudem mit einem Sachprüfer durch die Gebäude gegangen. In den größeren Gebäuden, etwa den Hallen, schaue ein Statiker alle drei Jahre nach. Nun soll wieder eine solche Untersuchung stattfinden. „Wir wollen wieder eine gründlichere Untersuchung machen, mit Blick auf Tragfähigkeit und Tragkonstruktion“, sagt Bauer. Probleme sind ihm bislang keine bekannt. „Wir haben in den letzten Jahren auch viel saniert. Die Grundschule in Kirchheimbolanden steht jetzt an“, so der Bauamtsleiter. Auch Steffen Antweiler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Göllheim, sind keine Probleme mit Decken bekannt. „Die Gebäude der Verbandsgemeinde sind überwiegend in vergangener Zeit auch erst saniert worden. Ich wüsste spontan kein Haus bei uns, bei dem es solche Probleme geben könnte“, sagt der Bürgermeister. Ähnlich äußert sich Michael Cullmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rockenhausen: „Kindertagesstätten und Schulen bei uns wurden nach 2000 saniert.“ Bei weiteren Gebäuden der Verbandsgemeinde stehe zum Teil noch eine Prüfung aus. Probleme sind Cullmann bislang aber keine bekannt.