Donnersbergkreis Bewegter Abschied von den „Lehrertypen“

Zum Abschied der 117 Absolventen wurde kräftig gefeiert an der Georg-von-Neumayer-Schule.
Zum Abschied der 117 Absolventen wurde kräftig gefeiert an der Georg-von-Neumayer-Schule.

Mit einer zweistündigen stimmungsvollen und von Musik und Videoeinspielungen geprägten Feier verabschiedete die Georg-von-Neumayer-Schule ihre 117 Entlass-Schüler. In Grußworten und Reden gab es aufmunternde Worte für die Zukunft. Schüler werden aber die meisten bleiben, denn einen Ausbildungsvertrag haben bisher nur 17 unterschrieben, dagegen wechseln 27 an ein Gymnasium oder in die Fachoberschule und 43 werden die Berufsfachschule besuchen.

Nach einer Fanfare der Schulband (Joachim Seltmann und Thorsten Reinartz an der Gitarre, unterstützt von den Schülern Finn Klein am Saxofon und Marvin Ruppert am Schlagzeug) folgte der Einmarsch der Abschlussklassen, untermalt mit dem Song „Schottenrock“. In seiner Abschiedsrede bezog sich Schulleiter Jörg Oeynhausen auf den Text des Liedes „Dieser Weg wird kein leichter sein“, das Xavier Naidoo beim Aktionstag „Wir für Afrika“ im Mai in der Schule sang: „Euer Weg war kein leichter, manchmal steinig und schwer. Er verlief selten gerade, hatte kleinere und größere Kurven. Es ging mal bergab und doch wieder bergauf. Manch einer ging Umwege oder wähnte sich in einer Sackgasse, doch es war trotzdem der Weg zum richtigen Ziel.“ Doch jetzt seien alle am Ziel und könnten mit Stolz zurückblicken. Er dankte den Eltern und Lehrern, die die Schüler begleitet und das Nötige mitgegeben hätten. Nun müssten sie den Weg eigenständig fortsetzen. Nach kurzer Einspielung des Originalsongs sagten etliche Schüler in einer Videoeinspielung in ihrer Muttersprache „Auf Wiedersehen“. Im Grußwort des Schulträgers verwies Kreisbeigeordneter Michael Ruther auf den Namensgeber der Schule: „Neumayer ist ein berühmtes Kind unserer Stadt. Er war etwas Besonderes. So ist auch jeder von euch etwas Besonderes.“ Die Schüler könnten optimistisch in die Zukunft sehen, denn in „unserem reichen Bildungsland“ könne jeder etwas erreichen. Die Vorsitzende des Schulelternbeirates, Tanja Schönmann, bemerkte, dass alle hart auf diesen Tag hingearbeitet hätten und wünschte für die Zukunft alles Gute: „Habt keine Angst vor Veränderungen. Eure Eltern sind da und werden euch auffangen, wenn ihr mal ins Schwanken kommt.“ Die Beiträge der Abschlussklassen lockerten die Veranstaltung auf. Die Klasse 9e von Susanne Dörr gab mit Unterstützung von Joachim Seltmann an der Gitarre den Song „Auf uns“ von Andreas Bourani zum Besten. Vielleicht lag es nur an der Aufregung, dass der Gesang nicht so richtig in die hinteren Reihen dringen konnte und das emotionale Lied nicht so ganz deutlich wurde. Im Beitrag der Klasse 9d von Marion Bontjer wurden „Momentaufnahmen aus dem Klassensaal“ per Video gezeigt. Amüsant die Szenen, wenn der Lehrer beim Kopieren ist oder die Schüler erfahren, dass die letzte Stunde entfällt oder gar der Abschluss geschafft ist. Unter dem Motto „Lehrer, die jeder kennt“ stellten Schüler auf der Leinwand verschiedene Lehrertypen dar. Der Freizeitretter gibt keine Hausaufgaben auf, der Freizeitkiller überhäuft die Schüler mit Aufgaben und Arbeitsblättern, und das Weichei lässt sich alles gefallen. Gelächter im Publikum rief der letzte Lehrertyp hervor, der nur noch alleine im chaotischen Klassensaal sitzt und meint: „Ich beende den Unterricht!“ „Irgendwann später“ lautete der Beitrag der 10b von Anette Dexheimer. Bei einem Klassentreffen ein paar Jahre später erfährt man, dass Börsenmakler Oli alles verspielt hat und Safiye in der Uni immer noch vor einem Stapel Bücher paukt. Firat bricht zusammen und Sanitäter Milos bemerkt lapidar: „Dem ist nicht mehr zu helfen.“ Mit der Frage: „Lebt unsere Lehrerin eigentlich noch?“ endet der amüsante Beitrag. Mit seinem Stück „River flows in you“ überzeugte Oliver Steckmeister 10b am Klavier. Als Stimmungshöhepunkt erwies sich das Abschiedslied der Lehrer von Abschlussklassen, begleitet von Gitarren (Joachim Seltmann und Thorsten Reinartz). Frei nach einem Titel der Ärzte rief der umgeschriebene Song „Lehrer sind Schweine“ regelrechte Beifallsstürme hervor. Zunächst sang man: „Lehrer sind Schweine. Traue ihnen nicht mein Kind.“ Lehrer seien rücksichtslos, quälten die Kinder und Gefühle seien ihnen fremd. Doch in der nächsten Strophe wurde alles widerlegt: „Wir sind keine Schweine. Meinen es gut mit jedem Kind, sind nett, helfen und drücken beide Augen zu.“ Vor der Zeugnisausgabe verabschiedeten Carina Meininger und Luisa Zimmermann die Schülersprecherin Emma Meininger mit einem Präsent und Dank für die Arbeit. Dann wurde jeder Schüler aufgerufen und erhielt sein Zeugnis aus der Hand des Klassenleiters. Die Preisträger: —Preise des Schulfördervereins für die Klassenbesten: Ayse Alav (9d), Louis-Miguel Friedrich (9a), Pascal Heilmann (9f), Luis Fuß (10a), Oliver Steckmeister (10b). —Preise der Ministerin für Bildung für Einsatz und besonderes Engagement: Leon Boltz (10a), Carina Meininger (9d). —Preis der Verbandsgemeinde als Schulbester: Luis Fuß. —Preis des Schulfördervereins für besondere Leistungen im Bereich Sprachen: Emma Meininger. —Preis der Georg-von-Neumayer-Stiftung für den besten Abschluss in Mathematik/Naturwissenschaften: Luis Fuß. —Integrationspreis des Schulfördervereins: Khaldon Almolqi.

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