Donnersbergkreis Benjamin Peifer lässt in „Ross“ Stern funkeln

Spitzenküche ohne „steifes Drumherum“: Im August eröffnen Max Goldberg, Koch Benjamin Peifer und Bettina Thiel das „Intense“.
Spitzenküche ohne »steifes Drumherum«: Im August eröffnen Max Goldberg, Koch Benjamin Peifer und Bettina Thiel das »Intense«.

Das Geheimnis ist gelüftet: Der Neustadter Spitzenkoch Benjamin Peifer wagt, wie gestern kurz im überregionalen Teil der Ausgabe berichtet, den Sprung in die Selbstständigkeit im früheren Weinkastell „Zum weißen Ross“ in Kallstadt.

„Intense“ hat Peifer das Restaurant getauft, mit dem er ab 1. August mit seiner Partnerin Bettina Thiel startet. Das Konzept umreißt er als Gesamterlebnis: Verkauft werde nicht ein Essen, sondern ein Abend. Und der besteht aus einem Überraschungsmenü, das sozusagen pfälzisch-japanisch geprägt ist: „Omakase“ nennt sich die japanische Tradition, die Auswahl des Essens dem Chef zu überlassen; Pfälzern ist das Prinzip als „Es werd gess’, was uff de Disch kummt“ geläufig. Und was auf den Tisch kommt, wird mit größtmöglicher Perfektion zubereitet. Der 30-jährige Neustadter, der nach Bäckerlehre auf Koch umsattelte und im Ketschauer Hof in Deidesheim gelernt hat, war nach Stationen in Saarbrücken und Kassel 2012 zurück in die Pfalz gekommen. Als Küchenleiter im Neustadter „Urgestein“ wurde er 2013 mit einem Stern im Gastroführer Guide Michelin ausgezeichnet. Nach fünf Jahren verabschiedete er sich, um sich nach einer kleinen Auszeit, die ihn unter anderem nach Asien führte, selbstständig zu machen. Mit viel Liebe zum Detail widmeten sich Peifer und Thiel Umbau und Einrichtung des „Intense“. Während sich Peifer und sein Kollege Max Goldberg um Zubereitung und Servieren der Speisen kümmern, sorgt sich Thiel um Getränke: Die Weinauswahl umfasst – natürlich – die Pfalz, aber auch Mosel, Raritäten aus anderen Anbaugebieten und internationale Weine. An vier Vierertischen finden Gäste Platz in Kallstadt, außerdem an einem als „Begegnungstisch“ ausgelegten Stammtisch mit acht Plätzen: Dort sollen Zweier-Reservierungen „gebündelt“ werden: „Essen in Gesellschaft macht einfach Spaß, und Zusammensitzen ist in der Pfalz ja Tradition“, sagt Peifer: „Vielleicht entstehen da ja auch Freundschaften“, hofft er auf gesellige Abende im „Intense“. Sein Angebot richte sich an Gourmets, die Freude an gutem Essen haben und keinen Wert auf „das steife Drumherum der Sternegastronomie“ legen: „Es soll Spaß machen“, meint Peifer. Das Menü aus etwa zwölf Gängen kostet mit Wasser 100 Euro.

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