Donnersbergkreis Bäume umgeknickt, Scheunendach abgedeckt

Starkregen, Windböen und Hagel haben am späten Donnerstagnachmittag in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel für einige Schäden und diverse Feuerwehreinsätze gesorgt. Am stärksten betroffen war die Ortsgemeinde Niederhausen im Appeltal. Doch trotz einiger umgeknickter Bäume, einer durchtrennten Stromleitung und eines beschädigten Scheunendaches ist die Region insgesamt mit einem blauen Auge davongekommen.

Am Donnerstagmittag hatten das Warn- und Informationssystem „Katwarn“ und der Deutsche Wetterdienst vor extremen Wetterlagen gewarnt. Am Nachmittag färbte sich der Himmel um den Donnersberg schwarz-lila, Windböen wehten, es wurde dunkel. Die Unwetterfront zog über das Appeltal in Richtung Moscheltal, dort traf sie auf eine zweite, von Westen kommende Regenzelle. Über Obermoschel und dem Höhenrücken zwischen Appel- und Alsenztal prasselten Taubeneier-große Hagelkörner herab. Auf Äckern wurde die Frucht zerschlagen, die Straßen waren mit Blättern, Ästen und Geröll übersät. In Obermoschel fielen binnen weniger Minuten 16 Millimeter Regen – eine Mieterin des ehemaligen Bahnhofsgebäudes alarmierte die Feuerwehr. Anwohner berichten von gewaltigen Sturmböen, die durch die Altstadt fegten. Kurz darauf folgte eine Meldung wegen eines umgestürzten Baums auf der L 379 in Richtung Feilbingert. Im Appeltal spitzte sich die Lage in Niederhausen zu. Erschrockene Bürger berichten im Gespräch mit der RHEINPFALZ von einer kleinen Windhose und massivem Regen, der plötzlich über die Gemeinde hereinbrach. Beim Anwesen Gerlach in der Hauptstraße/Ecke Berschied wurde ein Teil des Scheunendachs abgedeckt, am nahe gelegenen Ortsausgang Richtung Tiefenthal eine Stromleitung zerrissen. Anwohner Karl-Heinz Klingenschmitt hat nach eigenen Aussagen solch „geballte Wassermassen“ noch nicht erlebt: Binnen Sekunden seien nicht einmal mehr die Nachbarhäuser zu erkennen gewesen, der Sturm neigte den mächtigen Walnussbaum auf dem Nachbargrundstück mit Urgewalt zur Stromleitung hin. Beim Blick aus dem Fenster konnte Klingenschmitt beobachten, wie diese mit einem hellen Feuerball und Funkenschlag zerriss. Die Leitungen hingen über sein Hausdach, neben der Haustüre bis auf den Boden und über das Scheunendach der Nachbarn. Bis zum Eintreffen der Pfalzwerke-Trupps waren die Kabel noch unter Spannung, so dass die Feuerwehren den Bereich absperren mussten. Nach Trennung vom Stromnetz musste die Leitung mühsam repariert werden – zum Glück hatte kein Gebäude Feuer gefangen. Auf Niederhausener Gemarkung waren etliche Bäume umgestürzt, die Appelbrücke beim Freyhof war mit Ästen übersät. In der Obermoscheler Kanalstraße – gegenüber des Keiper-Museums am Zusammenfluss von Moschel und Unkenbach – drohte eine morsche, 20 Meter hohe Tanne auf die Straße und angrenzende Gebäude zu stürzen. Mit Hilfe der Anhängeleiter, Seilzügen und Sägen legte die Feuerwehr den Baum um, wobei dieser in zwei Teile zerbrach. In Alsenz reinigten die Helfer Gullyschächte, um den Wassermassen ein Abfließen zu ermöglichen. Gegen 20.30 Uhr waren alle Einsätze beendet, beteiligt waren die Feuerwehren Alsenz, Münsterappel, Niederhausen und Obermoschel.

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