Donnersbergkreis Alltag in heiterer Brechung

Kam gut an in Höringen: Gerd Brömser.
Kam gut an in Höringen: Gerd Brömser.

«HÖRINGEN.» Herzlich gelacht haben die 50 Gäste am Freitagabend im Bürgerhaus Höringen beim Comedy-Abend mit Gerd Brömser, besser bekannt als „Gude Gerd“. Mit lustigen Imitationen, Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend und mit Alltagsgeschichten begeisterte er in lockerer und familiärer Atmosphäre sein Publikum.

Gerd Brömser begrüßte seine Gäste zum Einstieg auf Chinesisch, Holländisch, Italienisch, Japanisch und Polnisch und fragte das Publikum, welche Sprache zur Begrüßung noch gewünscht wäre. Prompt antwortete ein Gast: „Suaheli“ – damit hatte auch der Komiker nicht gerechnet: „Das ist aber gemein, was ist mit dir, betreibst du ein Asylantenheim oder wie kommst du darauf?“ Mit sprachlichen Begegnungen ging es in Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend weiter. Wenn Touristen ihn in seiner Kindheit in Rüdesheim nach Denkmälern oder Ähnlichem gefragt hätten, habe er sich gerne mal einen Scherz erlaubt und diese auf eine falsche Spur geschickt. „Da waren Niederländer, die nach dem Weg fragten, ich schickte sie viermal links, mein Vater meinte, die fahren auf der Autobahn immer links!“ „Früher sei die Welt noch in Ordnung gewesen“, meinte der Komiker beim Nachdenken darüber, was sich so verändert habe. „Früher haben die Alten bei uns Kräuterschnaps getrunken, heute gibt es alle 14 Tage eine Kräuterwanderung, jetzt fressen die teilweise das, was ich als Bub ausgerissen habe, wenn die bei dem gespritzten Zeug aufstoßen, fallen ja die Mücken von der Wand.“ Auch mit Barfußwegen für Kinder kann sich der „Gude Gerd“ nicht wirklich anfreunden. „Früher hatte man keine Schuhe, da war man froh über jeden Kuhfladen, in dem man sich die Füße wärmen konnte.“ Die zunehmende Lärmbelästigung nahm sich der Comedian als weiteres Thema von. Sei es der Bahnlärm, Flugzeuglärm, Kindergartenkinder, die lautstark auf irgendwelche Gegenstände schlagen, Blätterbläser, die beim Fall der ersten Blätter losstürmen, oder Rentner, die samstags morgens mit lautem Klirren ihre Glasflaschen entsorgen. Mit der Imitation von Herbert Grönemeyer ließ er in einem selbst getexteten Lied Frust über diesen „Terror ohne Grenzen“ ab und heimste sich jubelnden Applaus und tosendes Gelächter ein. Nach einer kurzen Pause ging es weiter im Programm mit dem Thema Kommunikation, bei dem der Comedian gleich erklärte, wie er zu seinem Bühnennamen „Gude Gerd“ kam: „Bei uns sagt man Gude, wenn man jemanden begrüßt, deshalb der Name.“ Das Thema Kommunikation war damit aber noch nicht beendet, denn der Komiker beklagte sich über die neuen Begrüßungsformen: „Wenn du vier Paare siehst, die sich zum Essen treffen, sind die stundenlang mit Küsschen beschäftigt, die Männer machen das ja auch schon.“ Witze über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind beim Publikum immer beliebt und brachten am Freitagabend auch die Gäste in Höringen zum Lachen. Nach zwei sehr unterhaltsamen Stunden brachte der Komiker mit einem Abschiedslied und der Imitation von Udo Lindenberg sein Programm zum Ende. Da das Publikum so begeistert war, ließ er gleich zwei Zugaben in Form von weiteren selbst getexteten Liedern folgen: Er präsentierte auch noch seine Nachahmung von Louis Armstrong und ein Stück, in dem er alle zuvor imitierten Künstler zusammen singen ließ. Die Zuschauer dankten mit stehendem Applaus und Jubel. Nach so viel Beifall richtete Brömser noch ein paar Worte an sein begeistertes Publikum: „Vielen Dank, es ist immer schwierig, wenn es weniger Leute sind, aber es war super mit euch!“

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