Kaiserslautern „Wunderbare Ideen“

Unter der Lupe: Mit dem Gelände des Kulturzentrums und seinen Gebäuden befassten sich Studierende der Hochschule.
Unter der Lupe: Mit dem Gelände des Kulturzentrums und seinen Gebäuden befassten sich Studierende der Hochschule.

In den Entwürfen ging es nicht nur um den Ausbau der Schreinerei, sondern um eine Weiterentwicklung des Gesamt-Areals mit Ergänzungen wie etwa einem Konferenz- oder Konzertraum für 2000 bis 3000 Personen. In allen Entwürfen der Bachelor- und Master-Studenten war ein Durchgang zum Jean-Schoen-Park enthalten, der momentan stillgelegt ist. Professor Werner Bäuerle erläuterte, dass die Master-Studenten sich mit dem nachhaltigen Bauen im Bestand befassen sollten, bei dem es eher um die realen Möglichkeiten ging. Die Bachelor-Studenten hatten das Gesamt-Areal Kammgarn unter der Lupe und untersuchten, wohin es städtebaulich gehen könnte. Bäuerle sprach von insgesamt „guten Arbeiten“ seiner Studenten. Die Studierenden erläuterten ihre Entwürfe, wobei bei den Master-Absolventen die Konzentration auf den Bestand, die Schreinerei und die Freifläche Schwerpunkte waren. Ein Entwurf sah im Untergeschoss die Begehung des Schornsteins vor, um den „fantastischen Blick“ in die Höhe wenden zu können. Einmal diente das alte Kesselhaus als Zugang zur Schreinerei, in der Kammgarn-Geschäftsführer Richard Müller gerne eine Wortbühne für etwa 150 Personen einrichten würde. Ein Anbau spielte in einem anderen Entwurf eine Rolle, um mehr Platz zu erhalten, etwa für eine Verlagerung der Büros und eine Optimierung des Bestandes. Einbezogen in die Pläne waren die Garage, die Ausbildungswerkstatt im zu dunklen Untergeschoss, das Foyer, die Büros. Die Studenten arbeiteten in verschiedenen Bauabschnitten, das Gelände insgesamt wurde „aufgeräumt“ und besser strukturiert. Hier wie auch bei den Bachelor-Studenten wurde der Jean-Schoen-Park in die Entwürfe einbezogen, was Müller ausdrücklich als wünschenswert und machbar bezeichnete. Bei der Gesamtplanung des Areals sahen die Studierenden im Zusammenhang mit dem Neubau der Hochschule Potenzial für ein neues Entree in die Stadt. Es fielen Stichworte wie Ateliers, Freilichtkino beziehungsweise Ausstellungsfläche. Angedacht in einem Entwurf war außerdem der Abriss der Mauer und eine Öffnung des Geländes zum Süden mit einer großen Glasfläche. Gastronomie drinnen wie draußen berücksichtigen alle Entwürfe, in einem war ein großer Saal für 2000 Personen eingeplant. „Wunderbare Ideen“ bescheinigte Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt den Studierenden, die den Eingang in die Stadt neu prägten. Der Bedarf für einen großen Konferenzraum sei da, stellte sie fest. Doch: Die Finanzen der Stadt stünden vielem entgegen. Sie wertete die Pläne der Studenten als „Ideenwerkstatt“, die gerade im Zusammenspiel mit der neuen Hochschule interessant seien. Richard Müller gab der Idee eines Abrisses und einem Neubau der Schreinerei kommunalpolitisch keine Chance. Sein Konzept sehe daher eher einen sukzessiven Ausbau vor. Eine Freilichtbühne im Jean-Schoen-Park hält er theoretisch schon im nächsten Jahr für machbar. Die Entwürfe sollen nach der Sommerpause in der Kammgarn ausgestellt werden. Müller meinte, der Stadtrat müsse sich die Entwürfe anschauen, denn er glaubt, dass das Gremium noch nicht erkannt hat, „welche Chancen sich auf dem Areal anbieten“. Zum Ist-Stand der Schreinerei-Pläne sagte Müller, das Hochbaureferat sei mit der Kostenschätzung beauftragt. Der Stadtratsbeschluss datiert auf Mitte Mai.

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