Kaiserslautern Spezielles in der Fruchthalle

Lange Nacht der Kultur: In der Schreinerei spielte im vergangenen Jahr Radio-Brass-Saar.
Lange Nacht der Kultur: In der Schreinerei spielte im vergangenen Jahr Radio-Brass-Saar.

Mit neuen Spielstätten und Teilnehmern, dazu vielfältigen, teilweise richtig spektakulären Programmpunkten, startet Kaiserslautern am Samstag, 24. Juni, zum 16. Mal in eine „Lange Nacht der Kultur“. Bei mehr als 150 Angeboten an über 30 Spielorten kann bis zum „Chillout“ in der Fruchthalle diese Nacht gar nicht lange genug sein.

Für das Programm, das zum ersten Mal im ehemaligen Speisesaal auf dem Pfaff-Gelände abläuft, passt für Kulturreferatsleiter Christoph Dammann bloß die Bezeichnung „spektakulär“. Ein Zusammenspiel von Licht und Klang mit einer Vielzahl von Spielarten elektronischer Musik auf der Bühne und einer Illuminierung aus großformatigen Schwarzlichtbildern wird den betagten Mauern bis dahin nie erlebtes Flair verschaffen, so Dammann. Nicht weniger ausgefallen ist die Verwandlung des oft als Ausstellungsraum genutzten Flurs der Fruchthalle in eine KlangPlastik unter anderem aus Industriefolie, Körperschallwandler, Glaswand und Lichtfarbe, kreiert von Johannes S. Sistermanns. Unterstützt wird der Komponist und Klangkünstler zu bestimmten Zeiten von Schülern des Hohenstaufen-Gymnasiums mit unerwarteten Klangschüben und Raumsresonanzen von deren digitalen Kleincomputern. Noch etwas ganz Spezielles erwartet die Gäste der langen Kulturnacht ab 20.30 Uhr in der Fruchthalle. Hier präsentieren der Jazz-, Blues- und Boogie-Pianist Gottfried Böttger und die in Kaiserslautern lebende Konzertpianistin Sachiko Furuhata-Kersting an zwei Klavieren Böttgers Improvisationen über bekannte Klavierwerke von Ludwig van Beethoven. Fruchthalle oder Werkstattbühne? Das muss jeder für sich entscheiden, denn bereits eine halbe Stunde vorher um 20 Uhr stellt das Pfalztheater in Kooperation mit dem Kulturreferat auf seiner Werkstattbühne die Pfälzer Komponisten Dieter Torkewitz, Burkhard Egdorf und Ulrich Leyendecker dem Publikum vor. Dazu werden die Flötistin Delphine Roche und der Bassklarinettist Anton Hollich Solo-Werke der Komponisten interpretieren. Als neue Spielstätte mit eigenem Programm lädt erstmals bei der langen Nacht der Kultur der Landschaftsfotograf Gürel Sahin in sein Atelier in der Friedenstraße 115 ein. In der Wackenmühlstraße 1 empfängt ebenfalls erstmals Gouil & Bellenbaum im ihrem Atelier für experimentelle Kunst mit einer Finissage und der Möglichkeit, Künstlern beim Arbeiten über die Schulter zu schauen. Zu einem Abend der kulturellen Vielfalt sind die Gäste zwischen 18 und 21 Uhr in die Gemeinschaftsunterkunft Post eingeladen. In der ehemaligen Hauptpost betreut der DRK-Kreisverband Kaiserslautern Stadt Menschen aus rund 20 Nationen. Zusammen mit DRK-Mitarbeitern haben sie ein Programm mit Videobeiträgen über das Leben in der Post, traditionellen syrischen Tänzen, Modenschauen in traditioneller Kleidung und Lesungen verschiedener Autoren vorbereitet. Einen anderen starken Beitrag zu den überaus vielfältigen Facetten der Kultur in Kaiserslautern steuert das SWR-Studio am Emmerich-Smola-Platz bei. Ein Konzert ab 19 Uhr mit Werken von im Dritten Reich verfolgten Komponisten, gefolgt von drei kurzen Filmen über Pfälzer im Dritten Reich und einem Konzert mit Gypsy-Swing der 30 Jahre, beleuchten diese Zeit kritisch. Für Familien bietet das Programmheft zur langen Kulturnacht immer dort Passendes, wo ein grüner Smiley mit dem Aufdruck „für Kids“ eigens darauf hinweist. Zum Beispiel auf den Kreativ-Workshop für Kinder ab 15 Uhr in der Friedenskirche.

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