Kaiserslautern Sauberkeit steht nicht allein im Fokus

Saubere, oder besser: schmutzige Räume, sind das Geschäft der Firma Jeblick. Die mehr als 500 Mitarbeiter der Gebäudereinigungsexperten sorgen für blitzende Böden und klare Scheiben in vielen Gebäuden rund um Kaiserslautern. Über die Jahre haben die beiden Geschäftsführer Richard Föhre und Christian Knoll das Kerngeschäft erweitert, bieten nun quasi einen Rund-um-Service für Gebäude an.

„An 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden am Tag, ist jemand von uns unterwegs“, erklärt Richard Föhre. Das Unternehmen, seit 2000 im Industriegebiet Nord angesiedelt, kümmert sich um die Sauberkeit von Gebäuden in der Pfalz, im Saarland und in Rheinhessen. „Unsere Philosophie ist es, dass wir innerhalb von einer Stunde beim Kunden auf der Matte stehen können“, skizziert Föhre. Der Grundstein für das Unternehmen in seiner heutigen Form wurde beim Griechen gelegt. Föhre und Knoll lernten sich Anfang der 90er Jahre auf der Meisterschule für Gebäudereiniger in Frankfurt kennen. Eines Abends, bei Bier und Zaziki, schmiedeten sie Pläne. Beide kannten die Branche, Föhre, eigentlich Betriebswirtschaftler, hatte bei seinem Onkel in dessen Gebäudereinigungsunternehmen gearbeitet, der gelernte Energieanlagenelektroniker Knoll hatte den Betrieb seiner Großeltern vor Augen, in dem er nach der Bundeswehr als Fensterputzer gearbeitet hatte. „Beide waren wir unzufrieden und haben beschlossen, uns zusammen zu tun“, blickt Föhre zurück. Den 1958 von Knolls Großeltern gegründeten Betrieb Jeblick wollten die beiden übernehmen. Wenn es gelänge, von den bestehenden Kunden nicht nur Aufträge für die Glasreinigung, sondern auch für die Unterhaltsreinigung zu bekommen. „Wir wussten, dann schaffen wir es.“ Nur noch die Eltern überzeugen, zumal Föhres und Knolls Eltern auch für eine Bürgschaft geradestehen sollten. „Unsere Eltern waren skeptisch“, gibt Föhre zu. Aber die Überzeugungskraft war stärker. Mehr als 20 Jahre später sei die elterliche Skepsis längst verfolgen, berichten die beiden lachend. Aus den drei Festangestellten und neun Aushilfskräften der Anfangszeit sind mittlerweile mehr als 500 Mitarbeiter geworden. „Unsere ersten Büroräume hatten wir in einem ungeheizten Schuppen in der Galappmühler Straße“, berichtet Föhre. Innerhalb eines Jahres sei dann der Umzug in ein Gebäude erfolgt, fährt Knoll fort, dazu seien zwei Vollzeitkräfte fürs Büro gekommen. „Wir beide waren viel unterwegs, hatten viel mit Kunden zu tun, haben Klinken geputzt.“ Als GbR gestartet, ist das Unternehmen seit 1998 GmbH, abermals zwei Jahre später erfolgte der Umzug ins Industriegebiet Nord. „Wir waren eines der ersten Unternehmen hier“, blickt Knoll zurück. Mittlerweile steht bei Föhre, Knoll und Team nicht mehr allein die Sauberkeit von Gebäuden im Zentrum. Über die Jahre kam das Feld der Gebäudedienste dazu, Mitarbeiter kümmern sich nun auch um Gärtnerarbeiten, kehren die Straße und übernehmen den Winterdienst bei Kunden. „Das hat sich aus dem Bedarf unserer Kunden entwickelt“, berichtet Knoll. Sie seien darauf immer wieder angesprochen worden. „Macht ihr so was nicht auch?“, habe die Frage gelautet. Seit fünf Jahren etwa ist noch ein drittes Standbein dazu gekommen, das Gebäudemanagement. Das Unternehmen kümmert sich nun auch um Renovierungen und Umbauten, erledigt einfachere Arbeiten mit seinen Mitarbeitern, zieht aber bei Facharbeiten externe Firmen hinzu. Die Sanierung von Fußböden etwa kann die Firma Jeblick ohne Fremdfirmen erledigen. Mit einem neuen Verfahren können von den Mitarbeitern in die Jahre gekommene Beläge wieder aufgearbeitet werden. „Die sehen dann aus wie neu“, berichtet Knoll und nennt den Boden im „Planet Bowling“ als Referenz. Über die Jahre unverändert geblieben ist die Gewichtung zwischen den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern. „Jeder von uns hält 50 Prozent. Sonst ist immer einer unzufrieden“, erklärt Knoll. Wohl auch ein Grund dafür, dass sich die beiden nach mehr als 20 Jahren Geschäftspartnerschaft noch so gut verstehen wie damals beim Griechen, als die Zukunft geplant wurde. (bld)

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