Kaiserslautern Otterbach: Benefizkonzert in der katholischen Kirche

Es war weit mehr als ein Benefizkonzert, als die Mitwirkenden am Donnerstag ihr hohes Können in den Dienst des Kinderheims „Halleluja-Children-Home“ in Madurai/Südindien stellten. Vielmehr avancierte das Konzert in der sehr gut besuchten katholischen Kirche auch zu einer klingenden Werbung für die ausführenden vier Chöre in eigener Sache.

Als Präludium und Postludium erwies sich das unbekannte und unterschätzte Orgeloeuvre des in spätromantischer Tradition stehenden Organisten und Komponisten Ludwig Boslet (1860 bis 1951) als lohnende Entdeckung hinsichtlich der Monumentalität und Ausdruckskraft des kraftvoll drängenden Präludiums und der melodischen Wirkungen eines fein ziselierten Rezitativs. Regionalkantor Markus Henz setzte dies vorzüglich um und stellte sich auch als pianistischer Begleiter chorischer Beiträge durch spielerische Präzision und Koordination mit chorischer Phrasierung bestes Zeugnis aus. Passend zum Orgelpräludium eröffnete auch die ökumenische Kantorei unter Siegward Pfalzgraf mit hymnischem Lobgesang im emphatischen Chorjubel die chorische Vortragsfolge – stimmgewaltig und homogen im Klangbild und ausbalancierten Verhältnis der Stimmen. Angeregt von ruhig und klar fließender Triolenbewegung im Klavier erklang vor allem der Bach-Choral „Jesu meine Freude“ als Höhepunkt ansprechender Vortragsfolge. Im sich wandelnden Laienchorwesen ist vor allem der klassische Männerchor das „Sorgenkind“. Der Männerchor des Gesangvereins Otterbach konnte aber an inzwischen legendäre Glanzzeiten dieses Genres volkstümlicher Männerchöre anknüpfen und die Vorzüge dieser im 19. Jahrhundert aufblühenden Bewegung eindrucksvoll demonstrieren: Schönes, sonores Timbre, Volumen und ruhig fließendes aufblühendes Melos in Vollendung gehört bei Chorsätzen zum Themenkreis „Glaube, Liebe und Hoffnung“ und beim Satz aus der Gospelmesse. Als Kontrast dazu breitete der gemischte Chor, beide unter der Leitung von Alexandra Hoffmann, lyrisch beseelte Kantilenen bei Otto Grolls Satz aus und gefiel bei einem musikalischen Gebet, vertont von Schlagersängerin und Komponistin Hanne Haller. Die Vortragsfolge kreiste um die Verklärung der Schöpfung mit naturalistisch-poetischen Stimmungsbildern, subtil ausgereizt von den Vokalisten. Und doch konnte der Männerchor der Hobby Singers unter Franz Werner Trinkaus diesen künstlerischen Ertrag noch erheblich steigern mit ergreifend dargebotenen sakralen Gesänge aus der byzantinischen Liturgie.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x