Kaiserslautern „Mister Badminton“ geht

Anerkennung und Dank für „unverschämte Motivation“: Schulleiter Ulrich Becker (rechts) verabschiedet Edgar Hammes.
Anerkennung und Dank für »unverschämte Motivation«: Schulleiter Ulrich Becker (rechts) verabschiedet Edgar Hammes.

Edgar Hammes, „Mister Badminton“, wurde mit einer historischen Trainingsstunde nach 32 Jahren als Lehrertrainer am Heinrich-Heine-Gymnasium in den Ruhestand verabschiedet. „Eine Legende geht“, formulierte es Dieter Domke, der Weltklasse Badmintonspieler, der am Mittwoch eigens aus Hamburg an seine alte Schule gereist war.

Die Sporthalle am Heinrich-Heine Gymnasium (HHG) erlebt ein wahrhaft geballtes Aufeinandertreffen von leistungsstarken Jugend- und von Spitzenspielern. Ehemalige und aktuelle Nationalspieler finden sich ein, wollen ihrem Trainer, wollen Edgar Hammes, die Ehre erweisen, wollen und sind dabei, wenn ihr „Eddi“ von seinem Chef, dem HHG-Schulleiter Ulrich Becker zu hören bekommt, was für ein Glücksfall dieser Mann für die Schule und die ganze Region doch war und dass nach 32 Jahren Lehrertrainer nun der Ruhestand wartet. „Sie waren in all den Jahren unverschämt motivierend für alle, für die Schüler und für die Schule. Sie waren der Motor des Badminton-Leistungssportes“, zollt Becker seinen Respekt für die jahrzehntelange Leistung und die vielen Erfolge, mit denen Edgar Hammes verknüpft ist. Hammes habe bislang fünf Leben gelebt, als Badmintontrainer, als Lehrer für Sport und Geschichte, als Bundesligamanager des SV Fischbach, als Präsidiumsmitglied im Badmintonverband und als Vater einer Badmintonfamilie. Edgar Hammes, Vater von vier Kindern, allesamt Nationalspieler, stammt aus Neustadt, spielte dort in der Zweiten Badminton-Bundesliga. Sein Studium Lehramt für Geschichte und Sport führt ihn nach Saarbrücken. Eine gute Wahl, studiert doch auch Ute, seine alsbaldige Frau und Mutter seiner Kinder, dort. Mit ihr zieht er nach Fischbach, als die Stelle am HHG ihn nach Kaiserslautern lockt. Und mit einem Mal fliegen die Federbälle in atemberaubendem Tempo, erst über der Westpfalz, dann über Deutschland, über Europa und dann in der ganzen Welt. Lauter „Eddi“-Spieler stehen dabei an den Netzen. Die Badminton-Abteilung des SV Fischbach geht auf ihn zurück und dort wachsen die künftigen Badmintonschüler des HHG heran. Dort und im Verein in Hütschenhausen, wie Landrat Paul Junker betont. Der Landrat steht am Mittwoch mit einem Mal mitten in der Sporthalle am HHG, um den „Eddi“ zu ehren. Und noch einer ist gekommen, einer den Hammes als seinen Mentor vorstellen wird. Der Ehrenpräsident des Deutschen Badmintonverbandes, Dieter Kespohl, ehemaliger Professor an der Uni Kaiserslautern, auch er steht auf einmal einfach in der Halle und spricht von früher, als dem „Eddi“ die langen Haare immer so im Gesicht hingen. Daran wird sich vermutlich nicht einmal Kathrin Schmidt, die ehemalige Weltklassespielerin und Teilnehmerin bei Olympischen Spielen, erinnern können. Aber dass ihr damaliger Trainer klasse war, das vergisst sie nicht. Und genau deshalb sind sie alle gekommen. Dieter Domke, der gerade seine Weltkarriere beendet hat, auch er ein Eigengewächs der HHG-Sporteliteschule und ein leidenschaftlicher Schüler von „Eddi“. Zumindest im Nachhinein betrachtet. Mit Julian Degiuli steigt ein Hammes-Schüler und ein erfolgreicher Badmintonspieler in die Fußstapfen von „Eddi“. Degiuli, Lehrer für Sport und Sozialkunde, wird sein Nachfolger im Amt als Lehrertrainer am HHG. Alles geregelt also und so steigen Ute und Edgar Hammes mit Beginn der Sommerferien ins Wohnmobil, fahren in Urlaub Richtung Griechenland.

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