Kaiserslautern Kaiserslautern: Hohe Nachfrage nach Wohnungen und Häusern

Häuser in Kaiserslautern sind begehrt. Neubauten wie in der Herzog-von-Weimar-Straße gehen sehr schnell weg.
Häuser in Kaiserslautern sind begehrt. Neubauten wie in der Herzog-von-Weimar-Straße gehen sehr schnell weg.

Die Zinsen sind nach wie vor niedrig, Baugeld ist billig, das zeigt sich auf dem Kaiserslauterer Immobilienmarkt. Da ist die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen unvermindert hoch. Aber: Der Markt ist nicht überhitzt, betont Karl-Heinz Reidenbach, Vorstandsmitglied der Volksbank Kaiserslautern.

Reidenbach beobachtet den Kaiserslauterer Haus- und Wohnungsmarkt sehr genau. In Sachen Immobilien arbeitet die Volksbank mit einem Makler zusammen, es gibt einmal pro Woche eine Besprechung und alle sechs Monat wird der Immobilienmarkt analysiert. „Die Preise sind in den vergangenen drei Jahren kräftig gestiegen, aber es gibt keine Immobilienblase“, bekräftigt Reidenbach. Was den Markt für Einfamilien- und Reihenhäuser angeht, spricht Reidenbach von einer Preissteigerung von durchschnittlich vier Prozent pro Jahr. Das habe mehrere Gründe: Einer seien die energetischen Vorschriften, die in den letzten 15 Jahren den Hausbau bis zu 40 Prozent verteuert hätten. Dazu kämen höhere Kosten für Handwerkerleistungen und Materialien. Bei Eigentumswohnungen sind nach den Worten des Vorstandes die Preise in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen. So liege der Quadratmeterpreis bei 2600 bis 2700 Euro, bei den begehrten Penthousewohnungen gar bei bis zu 4000 Euro pro Quadratmeter; vor einigen Jahren seien die noch für 3000 Euro pro Quadratmeter zu bekommen gewesen. Grund für die hohen Preise: Es gebe wenig Penthousewohnungen in der Stadt, sagt Reidenbach. Nach seinen Worten ist bei Wohnungen auch feststellbar: Je größer die Wohnung, desto höher der Quadratmeterpreis. Größere Wohnungen seien gefragt. Reidenbach rechnet damit, dass die Preise weiter steigen, er glaubt nicht, „dass das Ende bereits erreicht ist“. Aber die Verhältnisse seien weit von denen in großen Städten wie München oder Frankfurt entfernt, dort sei der Markt total überhitzt. Dass die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen das Angebot übersteigt, hängt laut Reidenbach mit der Null-Prozent-Zinspolitik der Europäischen Zentralbank zusammen. Die niedrigen Zinsen führten dazu, dass sich Kapitalanleger auf der Suche nach ansprechender Rendite Zweit-, Dritt- und Viertwohnungen anschaffen. Durch den Niedrigzins könnten sich allerdings auch Familien ein Haus leisten, denen das vor einigen Jahren noch schwer gefallen wäre. Bei der Hausfinanzierung mit einer Laufzeit von 30 Jahren gebe es Kredite mit einer Zwei vor dem Komma. Wer eine kleine Eigentumswohnung suche, fahre mit Kauf besser als mit Miete. Die Raten bei der Bank seien oft günstiger als die Miete. Die niedrigen Zinsen bescheren Banken ein gutes Kreditgeschäft. „Unsere Baufinanzierungen laufen gut“, sagt der Vorstand. Auch Leute mit kleinen Einkommen bekämen Kredite. Dabei sei das Risiko für die Bank überschaubar. Wichtig sei, die Raten so zu gestalten, dass die Familie noch finanziellen Spielraum habe, dass der Sohn in den Sportverein gehen könne und Geld da sei, wenn die Waschmaschine kaputt geht. Letztendlich profitiere Kaiserslautern auch von der demografischen Entwicklung, fährt Reidenbach fort. Er erläutert: Viele Menschen ziehen aus den Stadtteilen oder dem Umland in die Stadt, verkaufen ihre Häuser und suchen hier Wohnungen. Während sogar Städte wie Pirmasens oder Zweibrücken unter dieser Entwicklung litten und die Immobilienpreise fielen, sei es im Oberzentrum Kaiserslautern genau umgekehrt. Eine Sonderstruktur habe lediglich die Gegend um Ramstein – wegen des Flugplatzes und der vielen Amerikaner fielen dort keineswegs die Preise.

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