Kaiserslautern In ein, zwei Jahren eine schlagkräftige Truppe

Kann die Spielerinnen motivieren: Haitham Aleter auf dem Beachfeld in Steinwenden.
Kann die Spielerinnen motivieren: Haitham Aleter auf dem Beachfeld in Steinwenden.

Die Trainerknappheit im hochklassigen Volleyball sorgte auch beim SV Steinwenden für eine lange Suche. Vor wenigen Wochen konnte jedoch mit dem ehemaligen syrischen Junioren-Nationalspieler Haitham Aleter (42) ein Nachfolger für Achim Ziegele vorgestellt werden. Ziegele hat den SVS zum Saisonende in Richtung TG Mainz-Gonsenheim verlassen.

Vor drei Jahren flüchtete Aleter aus seiner Geburtsstadt Salamiyya, Syrien und fand in Kaiserslautern ein neues Zuhause. Eigentlich wollte er in Deutschland eine Volleyballschule wie in Syrien aufbauen, doch musste er schnell feststellen, dass Volleyball in Deutschland nicht ansatzweise Volkssport ist wie in Syrien. „So trainierte ich bei der SG Enkenbach/Kaiserslautern die zweite Damenmannschaft sowie den Nachwuchs, suchte jedoch nach einer größeren Herausforderung“, zeigte er auf und ergänzte: „Daher fand ich das Angebot des SV Steinwenden als sehr gute Chance, zumal sie in der Regionalliga spielen und die Spielerinnen eine sehr gute Spielbasis vorzeigen“, stellte Aleter in den ersten Trainingseinheiten fest. Als Ziel für die nächste Saison hat er sich besonders die Entwicklung der Spielerinnen auferlegt. „Als Trainer hat man natürlich das Ziel, dass es vorwärts geht und man höhere Ligen mit seiner Mannschaft erreicht. Da ich jedoch erst nur ein paar wenige Eindrücke von der Mannschaft gewinnen konnte, steht die individuelle Entwicklung der Spielerinnen bei mir vorerst an erster Stelle, ehe die dritte Liga kommt“, sagt Aleter, der auf viele junge Spielerinnen zurückgreifen kann. „Steinwenden hat sehr gute junge Spielerinnen, die die Zukunft des Vereins sind, was mich sehr freut“, lobte Aleter die Nachwuchsarbeit beim SVS. „In ein, zwei Jahren kann man aus diesen Spielerinnen eine richtig schlagfertige Truppe machen“, zeigt er die Möglichkeiten auf und hat schon klare Vorstellungen für die Trainingseinheiten: So soll es neben dem Mannschaftstraining zusätzlich noch Trainingseinheiten für die U20-Spielerinnen geben, um die Entwicklung schneller voranzutreiben. Ebenso möchte der neue Coach den Akteurinnen ein tägliches Training ermöglichen. „Im Volleyball ist die Mannschaft zwar auch wichtig, doch sind die Einzelspielerinnen wichtiger. Daher möchte ich täglich Trainingseinheiten anbieten, zu denen aber nicht immer alle kommen müssen. Wer gerade Lust und Laune hat, kann dann vorbeischauen. Wenn dann an einem Abend nur eine Spielerin da ist, ist das nicht schlimm“, sagt er und erinnert sich an Syrien, wo er mit sieben Jahren mit dem Volleyball begonnen hatte und 15 Jahre in den Profiligen unterwegs war. „Es herrscht jedoch in Deutschland ein anderes Umfeld und eine andere Mentalität. In Syrien wird der Volleyball viel ernster genommen und wird das Training viel höher geschätzt als hier.“ Mit diesem Problem sah er sich schon bei seiner vorherigen Station konfrontiert, blickt jedoch positiv Richtung Saisonstart im September.

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