Kaiserslautern Gestorben: Willi Fallot-Burghardt

Die Pfalz, ihre Geschichte und ihr Brauchtum lagen ihm am Herzen. Als Mäzen hat sich der Hobby-Historiker über Kaiserslautern hinaus einen Namen gemacht. Am Montag ist Willi Fallot-Burghardt senior im Alter von 81 verstorben.

Fallot-Burghardt war in Mölschbach zu Hause. 1957 trat er nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann in die von seinem Großvater Camille Fallot 1909 gegründete Versicherungsagentur ein. 17 Jahre führte der Lauterer bis 1975 ein eigenes Bankinstitut, war 1997 Mitbegründer der Pfälzischen Regionalentwicklung GmbH (PRE) und bis 2001 einer ihrer Gesellschafter. Die PRE-Gesellschaft erwarb und entwickelte das ehemalige Gelände der Holtzendorff- und Postawykaserne als Konversionsprojekt vom Bund. Über die Pfalz hinaus hat sich der Versicherungsmakler als Sammler und Publizist einen Namen gemacht. Seine Passion galt dem Erhalt von bibliophilen Kostbarkeiten und sammelwürdigen Gegenständen. Stets hatte er ein Interesse daran, dass die Öffentlichkeit über historisch bedeutsame Objekte, die er zu Tage gefördert hat, informiert wurde. Von seiner Sammelleidenschaft profitierten Museen in der Region. Durch ihn bereichert wurde in den letzten 20 Jahren auch die Pfalzliteratur. Zum 200. Jahrestag der Schlachten bei Morlautern und Pirmasens ermöglichte er den Nachdruck des seltenen Werks des preußischen Obristen und Militärkartographen Julius August Reinhold von Grawert über die Schlacht bei Pirmasens 1793. Sein großes Interesse an der Volkskunde dokumentierte er mit der Herausgabe der Bücher „Pfälzische Obstmühlen“ (1989), „Pfälzische Backöfen“ (1998) und einer Dokumentation über die Kaiserslauterer Brauerei „B.C. Waechter zur Kaiserburg“ (1996). Ein Jahr später konnte das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde dank seiner Initiative und seines finanziellen Engagements das zweibändige Urkundenbuch des Klosters Otterberg herausbringen.

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