Kreis Kaiserslautern Geschichtsschreiber und Ordensmann

Heute wäre sein Geburtstag: der Bännjer Chronist Meinrad Sehi (1928?2001).
Heute wäre sein Geburtstag: der Bännjer Chronist Meinrad Sehi (1928?2001).

Er gehörte 51 Jahre dem Franziskanerorden an und war 47 Jahre lang Priester. Meinrad Sehi versah zahlreiche kirchliche Ämter und veröffentlichte mehrere historische Schriften. 1979 erschien seine „Chronik der Gemeinde Bann“, eine umfangreiche Darstellung der hiesigen Geschichte, für die ihn sein Heimatort mit der Würde eines Ehrenbürgers auszeichnete.

Sehi wurde am 21. September 1928 in Bann geboren und erhielt den Taufnamen Karl. Er besuchte das Gymnasium in Kaiserslautern, trat als Novize in ein Kloster ein und nahm den Ordensnamen Meinrad an. Nach dem Theologiestudium in Würzburg wurde er 1954 in Kaiserslautern zum Priester geweiht. Danach arbeitete er als Studienpräfekt in Würzburg, Seminardirektor in Bamberg, Redakteur einer Zeitschrift und Pfarrer in Bonn am Rhein. 1968 wurde er zum Provinzial der Franziskaner-Minoriten berufen und wirkte ab 1974 als Direktor des Ordensapostolats. Der rührige Geistliche verfasste einige Bücher und war auch mit Beiträgen in Sammelbänden vertreten. Er beschäftigte sich besonders mit der Geschichte seines Ordens, schrieb über die oberdeutsche Minoriten-Provinz im Mittelalter sowie über 750 Jahre Franziskaner in Kaiserslautern, Würzburg und Köln. Mit der Untersuchung „Die Bettelorden in der Seelsorgegeschichte der Stadt und des Bistums Würzburg bis zum Konzil von Trient“ promovierte er zum Doktor der Theologie. Als 1978 das 200-jährige Bestehen der Pfarrei in Bann anstand, erinnerte man sich an den großen Sohn des Ortes und bat ihn, eine Chronik der Gemeinde zu erstellen. Meinrad Sehi übernahm diese schwierige und aufwendige Aufgabe und verfasste innerhalb eines Jahres einen stattlichen Band von 560 Seiten. In 36 Abschnitten stellt der Autor darin die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen in Pfarrei und Gemeinde dar. Dabei berücksichtigt er ebenso den geschichtlichen Hintergrund der gesamten Region. Das weitgespannte und detaillierte Werk der Heimatkunde wird durch zahlreiche Abbildungen illustriert und bietet darüber hinaus eine ausführliche Zeittafel. In Sehis „Chronik der Gemeinde Bann“ steht die Geschichte der Pfarrei im Vordergrund, zumal das Buch von der Pfarrei in Auftrag und herausgegeben wurde. Der Verfasser schildert ausführlich den Bau der Kirche, stellt die hier tätigen Seelsorger vor, würdigt das religiöse Leben und das örtliche Brauchtum. Daneben enthält seine Chronik auch Dorfgeschichten und Sagen sowie Texte in Bännjer Mundart. Der Autor bezeichnete seine Schrift als literarisches Geschenk an seinen Geburtsort und äußerte den Wunsch, „dass die Heimatchronik ein wenig dazu beiträgt, das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit von kirchlicher und politischer Gemeinde zu fördern“. Meinrad Sehi starb am 10. Februar 2001 in Würzburg.

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