Kreis Kaiserslautern „Erinnerungsstücke behalten wir“

Der Kita-Elternausschuss in Mackenbach konnte mit seinem „Second-Hand“-Basar wieder sehr viele Käufer in Kaisers Saal locken.
Der Kita-Elternausschuss in Mackenbach konnte mit seinem »Second-Hand«-Basar wieder sehr viele Käufer in Kaisers Saal locken.

Kaisers Saal in Mackenbach bot am Wochenende zum zweiten Mal in diesem Jahr Raum für den Verkauf von Spielzeug und Kinderkleidung. Der Elternausschuss der kommunalen Kindertagesstätte freute sich über die tatkräftige Unterstützung durch Großmütter, Mütter, Väter sowie einen schier nicht abreißenden Besucherstrom.

Aus der Baby-Tragetasche auf der Bühnenkante in Kaisers Saal schaut eine kunterbunte Menagerie heraus. Die große Plüschmaus wirkt wie aus dem Ei gepellt, der Elch mit den samtenen Geweihschaufeln trägt einen engen, rot-melierten Pulli und hat sich gerade gegen einen blauen Teddy in Szene gesetzt. „Wir sind frisch gewaschen und suchen ein schönes Zuhause“, ist auf dem grünen Plakat zu lesen, das der Gruppe verkaufsfördernden Halt bietet. Ute Schlitzer hat gegenüber ihren Stand aufgebaut. „Als meine zwölf Jahre alte Enkelin letztens nach Hause kam, hat sie nicht schlecht gestaunt. Ihre Spieltiere aus Kleinkinder-Tagen hingen auf der Wäscheleine. Nach dem 30-Grad-Waschgang sehen sie wieder wie neu aus“, vermerkt sie nicht ohne großmütterlichen Stolz. Auch die Modellautos auf ihrem Basar-Tisch glänzen wie neu. Als Blickfang dient ein prachtvolles Feuerwehrauto mit Drehleiter. Auf die Frage, ob der kleine Besitzer sie jetzt schweren Herzens abgegeben habe, meint Ute Schlitzer lächelnd: „Das war kein Problem, er hat die Sachen immer in Ordnung gehalten. Jetzt ist mein Sohn aber 39.“ Anne Heß ist die Vorsitzende des Kita-Elternausschusses. Eben trägt sie die Wechselgeld-Kassette, ein Bündel Papiere und Schlüssel durch den dichten Besucherstrom. „Den Basar veranstalten wir zweimal im Jahr“, übertönt die Elternvertreterin die Fachgespräche ringsum. An den aufgereihten Kuchenplatten vorbei balanciert sie die mobile Kasse hinter die Verkaufstheke. „Wir haben viel Werbung gemacht und von den Eltern tolle Unterstützung gehabt“, erklärt sie. „An 21 Tischen werden jetzt die Sachen verkauft, maximal hätten es 26 sein können.“ Der Erlös des Kuchenverkaufs komme natürlich der Kindertagesstätte zugute. „Davon werden Geräte gekauft oder auch einmal ein Ausflug finanziert“, kündigt Heß an. „Mit meinen Töchtern habe ich vor dem Basar ausführlich gesprochen“, erzählt Carina Maisch. „Sie sind drei und acht Jahre alt und finden es richtig, dass gute Kleidungsstücke, die ihnen nicht mehr passen, andere Kinder noch tragen können, die es nicht so gut haben. Aber Erinnerungsstücke behalten wir natürlich.“ Die Kleider seien ja nicht einfach weg. Die Mädchen sähen sie hie und da noch im Ort oder auch andere Kinder kämen damit in die Tagesstätte, argumentiert Carina Maisch. „Und was die Spielsachen betrifft, lasse ich meinen Töchtern völlig freie Hand. Sie wählen aus, welche Dinge nur noch Platz wegnehmen und deswegen auch verkauft werden können,“ sagt Maisch. „Aber im Hinterkopf haben sie natürlich auch, dass es dann ja auch mal wieder etwas Neues geben kann.“

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