Kaiserslautern Eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke

Legte zweimal vor und traf einmal selbst: Jemal Mohamedadem Kassa vom SV Morlautern. (Mitte). Auch Jonas Heinz vom SV Steinwende
Legte zweimal vor und traf einmal selbst: Jemal Mohamedadem Kassa vom SV Morlautern. (Mitte). Auch Jonas Heinz vom SV Steinwenden kann ihn nicht stoppen.

Mit langen Gesichtern und hängenden Schultern verharrten die Spieler des Landesligisten SV Steinwenden nach dem Testspiel gegen den Oberligisten SV Morlautern auf dem Rasen. Sie standen noch ganz unter dem Eindruck dessen, was ihnen an diesem Samstag während der 90 Minuten auf eigenem Platz widerfahren war. Sie hatten nicht nur 0:6 (0:3) verloren, sondern dabei auch eine schmerzhafte Lektion von einem haushoch überlegenen Gegner erhalten.

«Steinwenden.» „Wir wussten, dass es schwer werden würde“, stellte Daniel Graf, der Cheftrainer des SVS, nach der Partie fest, in der der zwei Klassen höher spielende Kontrahent die Steinwendener Schwächen, vor allem in der Abwehr, gnadenlos aufgedeckt hatte. Dem Gast zollte er Respekt und sagte: „Morlautern hat gut gespielt.“ Viele der Steinwendener Anhänger hätten es wohl ob der Harmlosigkeit der SVS-Offensive gerne gesehen, wenn Graf sich selbst eingewechselt und so für Dynamik im Angriff gesorgt hätte. Doch er verfolgte von der Linie aus, wie Stoßstürmer Andre Forsch keinen Stich bekam und der vom SC Hauenstein zum SVS gewechselte linke Außenstürmer Niklas Kupper eine blasse Vorstellung bot. Nach der Partie sagte der Morlauterer Trainer Karl-Heinz Halter, dass er den Linksfuß Kupper nach Morlautern habe holen wollen. Halters Enttäuschung, dass es mit dem Wechsel nicht geklappt hatte, dürfte nach dem Spiel am Samstag aber auf keinen Fall größer geworden sein. Halter sprach viel nach dem souveränen Sieg, lobte seine Mannschaft, die einen ambitionierten Gegner besiegt habe, den er zu den Titelfavoriten in der Landesliga zähle und den man erst einmal mit 6:0 schlagen müsse. Während der Partie war hingegen von ihm so gut wie nichts zu hören gewesen. Er, der für sein temperamentvolles Coaching bekannt ist, verfolgte ruhig den Auftritt seiner Elf. Zu dominant zeigte sich diese, als dass er hätte lautstark werden müssen. Aber die Seinen trafen auch auf ein Heimteam, das in Ehrfurcht vor dem Verbandspokalsieger zu erstarren schien und sich ohne allzu große Gegenwehr in sein Schicksal ergab. Bereits nach 14 Minuten schlug es zum ersten Mal im Kasten von Benjamin Klein ein. Der quirlige Offensivspieler Jemal Mohamedadem Kassa spielte einen präzisen Querpass im Strafraum, den Joel Dombaxi problemlos am zweiten Pfosten verwertete. Beim nächsten Treffer demonstrierte der SVM das schnelle Umschalten von Verteidigung auf Angriff. Der defensive Mittelfeldspieler Kelmend Azizi eroberte den Ball vor dem eigenen Strafraum, spielte ihn blitzschnell zu Kassa, und nach dessen Zuspiel erhöhte Dombaxi (33.) mit seinem zweiten Tor auf 2:0. Das ging einfach zu schnell für die Steinwendener Defensive, die sich dann auch noch nach einem Freistoß düpieren ließ. Der Morlauterer Kapitän Maurice Roth trat ihn, und der in den gegnerischen Strafraum aufgerückte Innenverteidiger Robin Cronauer (44.) verlängerte ihn per Kopf zum 3:0. Auch nach dem Seitenwechsel demonstrierten die Gäste ihre Stärke. Jemal Mohamedadem Kassa zeigte, dass er nicht nur die Vorarbeit leisten, sondern auch selbst treffen kann. Nach Abel Mehari Kifloms Flanke erzielte er das 4:0 (57.). Beim nächsten Gegentreffer machte die Abwehr des SVS auch nicht gerade den besten Eindruck. Sträflich unbedrängt, kam der fleißige Kevin Olali (63.) im gegnerischen 16er zum Abschluss – und es stand 5:0. Das halbe Dutzend machte dann wenige Minuten nach seiner Einwechslung André Sasse (81.) voll. Mit einem Distanzschuss bescherte er seinem Team einen bemerkenswerten 6:0-Sieg. Den niedergeschlagenen Steinwendenern blieb am Ende lediglich der schwache Trost, dass sie in der Landesliga West auf keinen Gegner vom Format des SV Morlautern treffen werden.

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