Kreis Kaiserslautern Die „Stammtisch-Idee“

„Die Idee, hier ein paar Wohnmobil-Plätze einzurichten, hatten wir schon vor zehn Jahren“, sagt Hotelinhaberin Martina Borst.
»Die Idee, hier ein paar Wohnmobil-Plätze einzurichten, hatten wir schon vor zehn Jahren«, sagt Hotelinhaberin Martina Borst.

Am Wochenende raus ins Grüne fahren, abends gut essen und einen Schoppen trinken – und anschließend ohne weite Wege ins eigene Bett fallen: Dieses „Freizeit-Programm“ gönnen sich immer mehr Besitzer von Wohnmobilen. Viele Gastronomen haben sich auf diesen Trend eingestellt und bieten Stellplätze in unmittelbarer Umgebung ihrer Wirtshäuser oder Weingüter an. Zum Beispiel das Landhotel „Zum Storchennest“ in Bann, wo der Gast die Wahl zwischen einer Übernachtung im Haus oder im eigenen Fahrzeug hat.

„Die Idee, hier ein paar Wohnmobil-Plätze einzurichten, hatten wir schon vor zehn Jahren“, erinnert sich Martina Borst, Inhaberin des Landhotels „Zum Storchennest“. Die Gründe dafür sind offensichtlich: Das Gasthaus liegt unmittelbar an der gut frequentierten Straße, die von Bann ins benachbarte Queidersbach führt. Eine Strecke, die auch von vielen Urlaubern befahren wird, die Erholung im nahen Pfälzerwald oder dem benachbarten Holzland suchen. Und rund um das Gasthaus ist reichlich Platz: Hinter dem Caravan-Stellplatz findet sich nicht nur eine große Wiese, sonder auch eine eindrucksvolle Voliere. Denn das war die zweite „Stammtisch-Idee“, die der Familie Borst vor einem Jahrzehnt in den Sinn kam: Wenn das Hotel schon von den Eltern her den Namen „Zum Storchennest“ trägt, warum dann hier nicht auch kranke Adebare aufnehmen, gesund pflegen und als kleine Attraktion zeigen? Gedacht, getan und eine Storchen-Station mit hohem Pfahl und reichlich Freiraum geschaffen. „Zurzeit haben wir drei Vögel in Pflege und ein weiteres Pärchen, das hier seinen Nachwuchs aufzieht“, berichtet Martina Borst. Und weil manche menschlichen Gäste davon auch im Internet erfahren, schauen sie nicht zuletzt deshalb zumindest für ein paar Tage in Bann vorbei. Aber dies ist nicht die einzige Attraktion, die der Ort am Rande des Pfälzerwalds zu bieten hat: „Da ist das historische Forsthaus mit seiner eindrucksvollen Rokoko-Fassade, die Valentinus-Kirche aus dem Jahr 1883, die Burg Perlenberg aus der Stauferzeit“, sprudelt es aus Stephan Mees nur so heraus. „Und nicht zu vergessen die Steinalb, die hier ihre Quelle hat und in ihrem Lauf runter nach Queidersbach aufwendig renaturiert wurde.“ Kaum zu stoppen ist der Ortsbürgermeister, der das Amt seit zwei Jahren wahrnimmt, bei seiner Begründung für einen Kurzurlaub in Bann. Und nicht zuletzt bei den zahlreichen Festen der örtlichen Vereine ist nach den Worten des CDU-Politikers „immer schwer was los hier“. Auch in Sachen Tourismus sieht der Bürgermeister seine Gemeinde auf dem aufsteigenden Ast: „Seit die Werbung in der Verbandsgemeinde Landstuhl zusammengefasst wurde, nimmt die Zahl der Gäste spürbar zu“, berichten Mees und die Gastronomin Borst übereinstimmend. Und die Erweiterung des Mountainbike-Parks gebe der Entwicklung weiteren Schwung. „Von hier aus kommt man schnell und direkt zu den neu ausgeschilderten Routen“, freuen sich beide. Sportradler gehören nämlich zu den Zielgruppen, bei denen die Westpfalz mit ihren Pfunden wuchern kann: intakte Natur, reizvolle Routen und eine gute Gastronomie. „Allein in Bann haben wir drei Restaurants und das Sportheim, das ebenfalls bewirtschaftet wird“, zählt der Ortsbürgermeister auf. Und wenn davon auch noch mehr Wohnmobilisten erfahren, soll es den Bännjern nur Recht sein: „Bisher ist bei der Auslastung durchaus noch Luft nach oben“, gesteht Martina Borst ein. Und das, obwohl sie auch diesen Kunden manches Extra – vom gemachten Frühstück über die Dusche im Haus bis zur regionalen Küche – zu bieten hat.

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