Kaiserslautern Die Lokalmatadoren hoffen auf den großen Wurf

In Bestform: Lokalmatador Niklas Märkl vom RSC Linden.
In Bestform: Lokalmatador Niklas Märkl vom RSC Linden.

Knapp fünf Monate nach der Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft im Radcross im benachbarten Queidersbach bereitet sich der Radsportclub (RSC) Linden auf seinen nächsten radsportlichen Höhepunkt vor: Am 24. und 25. Juni finden die deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren und im Einer-Straßenrennen in den Nachwuchsklassen statt. Über 650 Radsportler werden in der Westpfalz erwartet. Derzeit laufen bei den Verantwortlichen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Die größte Hürde haben die beiden Organisatoren, Uwe Unnold, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd, der auch zweiter Vorsitzender des RSC Linden ist, und Andreas Märkl, der Präsident des Pfälzischen Radfahrerbundes (PRB), überwunden. Die Genehmigung für die Strecke liegt ihnen vor. Diese bereitete den Verantwortlichen zunächst in Abstimmung mit den Kreisverwaltungen in Kaiserslautern und in Pirmasens so manches Kopfzerbrechen. „Es gab schon etwas Stress mit den Genehmigungsbehörden, aber letztendlich haben wir es gut hinbekommen“, meinte Unnold. Besonders der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hatte im Hinblick auf die WM in Bergen/Norwegen, wo die Akteure ebenfalls einen schweren Rundkurs zu bewältigen haben, auch bei den nationalen Meisterschaften auf eine selektive Streckenführung bestanden. Der 11,1 Kilometer lange Rundkurs führt mit Start und Ziel am Festplatz in Linden mit einem 1700 Meter langen Hammer-Anstieg über einen Wirtschaftsweg in Richtung Weselberg, ehe es dann über die Sickinger Höhe und durch Queidersbach zurück nach Linden geht. Sowohl beim Einzelzeitfahren der U19 am Samstag, in dem die Juniorinnen und Junioren ihren nationalen Meister ermitteln, als auch beim Straßenrennen am Sonntag bleibt die Streckenführung unverändert. Der Rundkurs ist an beiden Tagen für den Straßenverkehr weitestgehend gesperrt. „Es wird nur im Bereich des Wasgau-Marktes am Samstag in Queidersbach eine 750 Meter lange halbseitige Sperrung geben“, erklärt Andreas Märkl. Damit es zu keinen Problemen kommt, muss auf Verlangen der Behörden diesmal die Beschilderung deutlich ausgeweitet werden. „Wir werden nochmals 4000 bis 5000 Euro für die Beschilderung und die Absperrungen aufwenden müssen“, sagt Unnold. Als besonders erfreulich bezeichnet Märkl in diesem Zusammenhang die Unterstützung des RV Bann, der ebenso wie der örtliche Bauhof sich um die Sicherheit aller Beteiligten kümmern wird, und der Lehrer und Trainer des Heinrich-Heine-Gymnasiums. Am Rennwochenende rechnet der RSC Linden mit über 650 Teilnehmern in allen Altersklassen. Der Auftakt ist am Samstag mit dem Einzelzeitfahren, dem „Kampf gegen die Uhr“ der Juniorinnen um 11 Uhr, ehe im direkten Anschluss die Junioren an den Start gehen werden. Die Juniorinnen, bei der auch Mareike Germann (RV Bann) an den Start gehen wird, bewältigen die Strecke nur einmal. Die Junioren, wo Junioren-Vize-Weltmeister Niklas Märkl und sein jüngerer Bruder Lukas den Heimvorteil nutzen wollen, bestreiten zwei Runden. Die Gebrüder Märkl sind aber nicht die einzigen Akteure des örtlichen Ausrichters RSC Linden, die bei der DM am Start sein werden. Marius Mayrhofer, Lukas Baldinger und Robin Garthöffer werden ebenfalls versuchen, möglichst weit vorne zu landen. Dazu kommt noch „Bergfloh“ Alexander Tarlton (RV Queidersbach), der beim Bundesliga-Rennen in Karbach mit dem dritten Platz überraschte. Die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen ist auch Bestandteil der „Müller - Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ und da liegen sowohl Niklas Märkl in der Gesamteinzelwertung als auch das von seinem Vater Andreas betreute Team Wipotec Rheinland-Pfalz in der Mannschaftswertung auf dem zweiten Platz. Es erscheint somit auch nicht unrealistisch, dass die Jungs beim „Heimspiel“ die Führung übernehmen könnten. Der Fokus liegt allerdings bei ihnen eher im Straßenrennen. „Das Straßenrennen ist die Königsdisziplin, und der Kurs ist sehr selektiv. Natürlich rechne ich mir Chancen aus“, sagt Niklas Märkl. Dabei macht er kein Geheimnis daraus, dass er seinen Heimvorteil nutzen möchte. Das Meistertrikot auf der Straße fehlt ihm noch. Bisher reichte es nur zweimal zu Silber bei der Jugend und im vergangenen Jahr bei den Junioren. Und der 18 Jahre alte Lokalmatador befindet sich nach dem zweiten Platz bei der Tropheo Karlsberg, beim UCI Junior Cup, der zur höchsten Kategorie zählende Wettbewerb des Weltradsportverbandes, in Bestform. „Die DM kann kommen, ich freue mich darauf“, sind sich die Gebrüder Märkl einig. Es wird aber kein Zuckerschlecken, auch wenn sie auf der Strecke inzwischen jeden Winkel kennen. Zwölf Runden müssen die Junioren bewältigen. Da zeigt Ex-Profi Udo Bölts großen Respekt vor der Streckenführung. „Mir fällt kein Junioren-Rennen ein, wo du fast 2000 Höhenmeter fahren musst“, sagt Bölts, der als Mentor und Trainer zusammen mit Andreas Märkl die Jungs betreut. Medaillenchancen darf sich Leon Brescher (RSC Linden) beim Jugendrennen ausrechnen, der auf der Straße zu den talentiertesten Fahrern seines Jahrgangs gehört. „Die jungen Rennfahrer werden ein Gebet zum Shimano-Gott beten, dass er ihnen ein Ritzel mehr geben möge“, meinte Ex-Profi Udo Bölts augenzwinkernd. Der Heltersberger weiß eben um die Schwierigkeiten im Straßenradsport.... Zeitplan Samstag, 24. Juni 2017 11 Uhr: DM Einzelzeitfahren der Juniorinnen (11,1 km) und Junioren (2 Runden, 22,2 km). 15 Uhr: Straßenrennen der U15-Schülerinnen (3 Runden, 33,3 km), 16.15 Uhr: Jugend weiblich (5 Runden, 55,5 km). Sonntag, 25.06.2017 9 Uhr: DM Einer-Straßenfahren der Juniorinnen (7 Runden, 77,7 km) 11.30 Uhr: Schüler U15 (4 Runden, 44,4 km) 11.33 Uhr: Schüler U13 (3 Runden, 33,3 km) 13:00 Uhr: Jugend U17 (7 Runden, 77,7 km) 13.03 Uhr: Schüler U11 (1 Runde, 11,1 km) 15.15 Uhr: Junioren U19 (12 Runden, 133,2 km).

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