Kaiserslautern Der Bremerhof liegt in New York

Zum dritten Mal auf dem Bremerhof: die Central Park Band mit den Frontleuten Dieter Nientiedt (links) und Shorty Thimm.
Zum dritten Mal auf dem Bremerhof: die Central Park Band mit den Frontleuten Dieter Nientiedt (links) und Shorty Thimm.

Viel Grün rund um den Ort des Auftritts, mittendrin eine Bühne, davor eine unübersehbare Menschenmenge und darauf ein technisch perfektes, inhaltlich dichtes Simon & Garfunkel-Programm: Der Auftritt der Central Park Band am Donnerstagabend auf dem Bremerhof ähnelte tatsächlich – wenn auch freilich in einer ganz anderen Dimension – ein klein wenig jenem legendären Konzert, das vor fast 36 Jahren in der namensgebenden New Yorker Grünfläche stattfand.

Damals, im September 1981, kam das aus dem New Yorker Raum stammende und zu diesem Zeitpunkt längst getrennte Weltstar-Duo plus Band noch einmal im Central Park zu einem Benefiz-Konzert zusammen, mit dessen Erlös man dazu beitragen wollte, den seinerzeit ziemlich heruntergekommenen Park zu sanieren. Die Wiedervereinigung vom Paul Simon und Art Garfunkel war zwar nicht von Dauer, das Konzert indes geriet zu einem Riesenerfolg. Kritiker und Publikum – über eine halbe Million Besucher strömten seinerzeit auf das Gelände – waren gleichermaßen begeistert. Keinerlei Vergleich natürlich mit Bremerhöfer Verhältnissen, aber dennoch ging hier am Donnerstag zwischen Bäumen und Grünflächen besonders in Sachen Publikum wieder einmal – und diesmal ganz besonders gewaltig – die Stimmungspost ab. Gut besucht sind die Konzerte der Musiksommer-Reihe bis auf wenige Ausnahmen ja eigentlich immer. Diesmal aber dürfte erneut ein Rekord gebrochen worden sein: Zeitweise waren im Bühnenumfeld nicht einmal mehr Stehplätze zu bekommen, Sitzgelegenheiten standen sogar an sonst kaum genutzten Stellen. Es hatte sich wohl längst herumgesprochen, dass die Central Park Band technisch und interpretatorisch etwas Besonderes ist. Immerhin auch schon zum dritten Mal am Ort, spielten die fünf eigens für dieses Konzert aus Bochum angereisten Musiker Jörg „Shorty“ Thimm und Dieter Nientiedt (die Sänger/Gitarristen repräsentierten quasi in vorderster Bühnen-Linie das Vorbild-Duo), Peter Köhn (Keyboard), Maurizio de Matteis (Bass) und Ralf Neuhaus (Schlagzeug) auch diesmal wieder zwischen großer Nähe zum Original und angenehm leicht modernisierter Interpretation vielfach (aber längst nicht nur) Songs, die einst im Central Park ertönten. So kamen zeitlose Titel wie die damals gespielten Nummern „Slip Slidin’ Away“ und – natürlich – die unverwüstliche „Mrs. Robinson“ wieder mal zu Ehren. Aber auch andere Simon & Garfunkel-Songs wie „Cecilia“ und „I Am A Rock“ sowie Interpretationen von Titeln anderer Komponisten (etwa das gleich zur Eröffnung gebotene flotte „Bye Bye Love“ der Everly Brothers) sorgten ständig für „Good Vibrations“ im extra-großen Publikum. Von Anfang an wurde da dann auch wieder ausgiebig auf dem bald schon viel zu klein gewordenen Areal vor der Bühne getanzt. Bis in die heimelige Dämmerung mit ihren erträglichen sommerlichen Temperaturen hinein hielt diese gute Stimmung und der wieder einmal zu erlebende Volksfest-Charakter auf dem Bremerhof an. Konzert Nächstes Musiksommer-Konzert am Donnerstag, 24. August, 19 Uhr, mit der Blues-, Funk- und Soul-Formation Uptown Shufflers; Eintritt frei.

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