Kaiserslautern Caritas betreut Flüchtlinge auf dem Fischerrück

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Anders als in den fünf Gemeinschaftsunterkünften in der Stadt sind Flüchtlinge im Wohngebiet Fischerrück, im Westen von Kaiserslautern, untergebracht. In Wohnanlagen in der Marienburger Straße, der Posener Straße und in der Königsberger Straße leben 180 Personen, überwiegend Familien aber auch Einzelpersonen, in von der Stadt angemieteten Wohnungen.

Für Hans-Joachim Schulz, Leiter des Caritas-Zentrums Kaiserslautern eine „Besonderheit“ in der Unterbringung: „Eine Gelegenheit, Druck aus den Gemeinschaftsunterkünften zu nehmen.“ Als die Stadt Kaiserslautern Ende 2015 dem Caritas-Zentrum anbot, die soziale Betreuung der Flüchtlinge auf dem Fischerrück zu übernehmen, rannte sie bei Hans-Joachim Schulz offene Türen ein. „Wenn wir Menschen helfen können, tun wir das.“ Seit dieser Zeit ist die Sozialberatung im ersten Stock der Wohnanlage Königsberger Straße 7 täglich Anlaufstelle für Menschen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und Pakistan. Markus Schmidt vom Fachdienst Migration und Integration ist einer von vier Mitarbeitern, die das Caritas-Zentrum für die Betreuung der Flüchtlinge auf dem Fischerrück zur Verfügung gestellt hat. Ob Auskunft über den Asylantrag, Kontakte zum Sozialamt, Arztbesuche, Kindergarten- und Schulbelange oder bei persönlichen Problemen: „Die Menschen kommen zu uns und fragen uns um Rat“, so Schmidt. Von dem Sozialarbeiter erhalten sie die gewünschte Auskunft. Zu Ämtern, einer Sparkasse und zu Ärzten werden die Ratsuchenden von Mitarbeitern begleitet. Zu weiteren Integrationsmaßnahmen auf dem Fischerrück gehören ein Deutschkurs sowie eine Spiel- und Singgruppe. Darüber hinaus steht den Flüchtlingen das Angebot im Café International im Mehrgenerationenhaus der Caritas zur Verfügung. Zugeteilt werden die Flüchtlinge über die Stadt vom Arbeits- und Sozialpädagogischen Zentrum (ASZ). Die meisten Asylsuchenden auf dem Fischerrück haben den Status der Duldung oder der Aufschiebung der Abschiebung, erläutert Schmidt. Wird das Asylverfahren anerkannt, können die Flüchtlinge bleiben. Sie können sich im Job Center um Arbeit bemühen und, wenn gewünscht, den Mietvertrag ihrer Wohnung auf sich umschreiben lassen. Rund zehn Familien haben davon Gebrauch gemacht. Für Schmidt ein Zeichen, dass es den Flüchtlingen im Wohnviertel gefällt. Ein Vorteil für Familien mit Kindern ist die fußläufig erreichbare Grundschule. In der Schule, in der vor Jahren vieles für die Integration von Aussiedlerkindern getan wurde, wird heute ein Schwerpunkt auf die Integration von Flüchtlingskindern gesetzt. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Caritas für Menschen auf dem Fischerrück ein besonderes Augenmerk hat. Bereits Anfang 2000 hatte sich das Caritas-Zentrum in einem dreijährigen Projekt „Gemeinsam statt Alleingang“ um die Integration von Russlanddeutschen erfolgreich engagiert. Kindergärten und Grundschule waren mit im Boot. Der Arbeitskreis West, der damals entstanden sei, treffe sich heute noch, weiß Schulz. Von Vorteil für die Integrationsarbeit der Caritas sind auch die damals geknüpften und zum Teil heute noch bestehenden Kontakte zu Ansprechpartnern im Wohngebiet. Mit sieben Prozent halte sich der Flüchtlingsanteil im Wohngebiet Fischerrück im Rahmen, so Schulz. Konflikte habe es bisher nicht gegeben. |jsw

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