Kaiserslautern „Begeistert von Multi-Kulti“

Ein Abend zum Mitgehen: Bandleader, Sänger, Gitarrist und Komponist Shantel, bürgerlich Stefan Hantel, der mit dem Bucovina Club
Ein Abend zum Mitgehen: Bandleader, Sänger, Gitarrist und Komponist Shantel, bürgerlich Stefan Hantel, der mit dem Bucovina Club Orkestar am Freitagabend den Cotton Club gerockt hatte.

Vergangenes Wochenende ging das „Festival der Kulturen“ im Cotton Club des Kulturzentrums Kammgarn über die Bühne. Drei abwechslungsreiche Abende hielten das Publikum auf Trab. Von „Partymucke“ bis zu hintergründigen Songs spannte sich dabei der Bogen. RHEINPFALZ-Mitarbeiter Walter Falk befragte den Organisator und Kammgarn-Chef Richard Müller zu seinem Festival.

Herr Müller, das „Festival der Kulturen“ in der Kammgarn scheint sich im dritten Jahr seines Bestehens zu etablieren. Steht eine bestimmte Philosophie hinter diesem Musikfest?

Natürlich, denn seit 29 Jahren veranstaltet die Kammgarn Konzerte von Künstlern aller Länder und Kontinente. Wir sind ein internationales Haus. Wir kennen weder Vorurteile, noch Fanatismus, Rassismus oder ähnlichen Quatsch. Infolge der, vor zwei Jahren, aufkommenden Ausländerfeindlichkeit haben wir uns entschlossen, dem Thema der Akzeptanz aller Kulturen ein kleines Festival zu widmen. Wenn man sich die Entwicklungen am rechten Rand der politischen Szene, in Deutschland wie in anderen westlichen Ländern, anschaut, erweist sich eine Gegenbewegung auch als dringend notwendig. Wie fanden Sie persönlich die Künstler, die dieses Jahr auftraten? Drei gänzlich verschiedene Weltmusik-Stile haben mich begeistert. Ich selbst liebe die portugiesische Fado-Musik. Aber ich war auch begeistert von der Multi-Kulti-Zusammensetzung der Band Shantel und der Kraft, die entsteht, wenn sich Musiker aus den verschiedensten Ländern und Kulturkreisen zum Musizieren treffen. Mariama vereint die ganze Welt in ihrer Musik und ihrem Programm. Mit dem Besuch konnten Sie ja wohl dieses Jahr zufrieden sein... Ein Festival, ob klein oder groß, braucht Zeit zur Entwicklung. Der Kultursommer Rheinland-Pfalz unterstützt das Festival und gibt uns damit Zeit zum Reifen. Danke dafür! Unsere Jazz- und Bluesfestivals laufen ja schon seit Dekaden – Sound Of The World ist, demgegenüber, noch ein recht neues Projekt, mit deutlicher Tendenz nach oben. Das freut uns natürlich. Nur mit Offenheit und Toleranz für das Andere und Fremde lassen sich Ängste überwinden. Dazu leisten wir hier einen kleinen Beitrag. Und international ist das Festival allemal: Gisela Joao flog zurück nach Lissabon, Shantel zu einem Festival in Griechenland, und Mariama kam aus Paris und kehrte dorthin zurück. Kultur ist eben grenzen- und vorurteilslos. Ich danke fürs Gespräch.

R. Müller
R. Müller
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