Kaiserslautern Abschied von den Palmen

Ihre letzte große Aktion am Pfalztheater sind die Schultheater- und Tanzschultage Anfang kommender Woche: Katja Bach.
Ihre letzte große Aktion am Pfalztheater sind die Schultheater- und Tanzschultage Anfang kommender Woche: Katja Bach.

Arbeiten unter Palmen, mitten drin in der Barbarossastadt: Das wird Katja Bach – wenn jemals überhaupt – nicht so schnell wieder passieren. Dennoch geht sie und beendet damit nach fünf Jahren ihr Engagement am Pfalztheater. Ein bisschen Zurück, ein bisschen Zukunft, ein bisschen Beruf einer Theaterpädagogin an sich, zusammengefasst in einem Abschiedsporträt.

Katja Bach gehört unweigerlich zu jenen Mitarbeitern am Theater, die zwar eher hinter den Kulissen wirken, jedoch den meisten Publikumsverkehr hautnah erleben. Denn Eltern an sich und Kinder dieser Eltern sind die so genannte Zielgruppe einer Theaterpädagogin. Übrigens auch über Kontakte zu den Schulen der Stadt. Wie anfang kommender Woche zu erleben sein wird. Da fordern Schultheater- und Tanzschultage Bachs ganzes Organisationstalent und Ausdauerpotenzial. Denn so ein Haus voller Jugend zwischen Werkstattbühne und Großem Haus hat eine, wenngleich imposante, anstrengende Komponente. Allerdings: In dieser Hinsicht beweist die gebürtige Berlinerin starke Nerven. Immerhin markiert diese Art künstlerischen Kontaktierens der Schulen den Jahreshöhepunkt am Saisonabschluss. Ein Rückblick in all diese theaterpädagogischen Formen lässt Katja Bach lächeln: „Wie viel von ihnen dann doch auch wiederzusehen waren!“ Ob in der Truppe „Junges Theater“, ob in Projekten oder sonstigen offenen Angeboten und Workshops. Ihre eigenen Bühnenerfahrungen begannen als Fünfjährige und mündeten in Auftritte in den Sparten Ballett, Schauspiel und Gesang auf den Brettern des Nordharzer Städtebundtheaters in Halberstadt, bis sie 2008 ihr Studium zur Kulturpädagogin an der Hochschule Merseburg erfolgreich abschloss. Sie vertiefte Wissen und Können mit dem Studium der Theaterwissenschaften in Berlin und spezialisierte sich dort auch zur Tanzpädagogin. Kurzum: Katja Bach ist mit jeder denkbaren Faser ihrer beruflichen Einstellung Theaterpädagogin. „Das Beste daran jedoch ist, wenn ein Haus mir freie Hand lässt. Ich konnte mir Konzepte überlegen wie ich wollte, konnte alles ausprobieren.“ Bach erlebte es an sich selbst, wie spannend und bereichernd es ist, „Individuelles zu entwickeln, das dann auch noch gefördert wird“. Da passierte dann schon mal das große Staunen der Teilnehmer über sich selbst, was so ein Workshop alles zutage holt. „Da springt so mancher über seinen Schatten. Da geht so manches unter die Haut. Da spürt so mancher verschüttete Emotionen. Da begreift so mancher soziale und kulturelle Kompetenz und lernt ein Miteinander schätzen.“ Katja Bach ist in ihrem Element. Nein – leicht fällt es ihr nicht zu gehen. Doch es muss sein, einfach weil sie diesen expliziten Zeitpunkt spürt, abzuzweigen im biografischen Verlauf. Es vergingen fünf „intensive Jahre voller Hochs und Tiefs“, Ort und Umfeld halfen klarzukommen. Mit dazu gehörten der Lauterer Wald beziehungsweise jene kleine Waldinsel mitten im Wohngebiet, wo sie gern saß um innezuhalten. Denn eines im Berufsleben einer Theaterpädagogin ist ebenso enorm wie kaum sichtbar: der immense Aufwand vom Planen der Konzepte bis zum Schreiben der Pressemitteilungen. Sobald die Theaterferien beginnen, geht es zurück nach Berlin. Von da aus will sie sehen, „wo es mich hintreibt, denn ich stehe tatsächlich vor einer völlig offenen Zukunft. Und diese Tatsache macht mich einfach nur glücklich“. Alles Gute, Katja Bach. Sie gaben dem Haus eines jener Gesichter, die es braucht, um Theater zu vermitteln und zu wollen.

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