Eisenberg Zur Sache: Die Geschichte des Grundschulgebäudes

In der Schulchronik ist nachzulesen, dass die Gemeinde in den 1960er Jahren plante, eine neue große Volksschule zu errichten, die genügend Platz bot. Die Zahl der Volksschüler von der ersten bis zur achten Klasse betrug in diesen Jahren weit mehr als 200 Kinder. Damals gab es im Dorf eine Zweiteilung der Volksschule in eine christliche Simultanschule, in der Kinder aller Konfessionen unterrichtet wurden, und eine katholische Bekenntnisschule. Rund zwei Drittel der Schüler besuchten die Simultanschule, ein Drittel die Konfessionsschule. Die Simultanschule hatte vier Klassen, also immer für zwei Jahrgänge eine Lehrkraft. Die beiden Lehrer der katholischen Bekenntnisschule hatten die Aufgabe, je vier Jahrgänge zu unterrichten. Die Klassenräume befanden sich im 1952 errichteten Schulhaus, dem heutigen Gemeindehaus, und in einem Gebäude im Klosterhof, direkt neben der evangelischem Kirche. Im neuen Schulgebäude auf dem Rehgarten sollten alle Klassenzimmer unter einem Dach vereint sein. Doch anstatt der geplanten sechs neuen Klassenzimmer wurden der Gemeinde nur drei Zimmer und ein Mehrzweckraum genehmigt. Da man jedoch in Ramsen davon ausging, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Erweiterung genehmigt würde, wurde so gebaut, dass dies problemlos möglich gewesen wäre. Die Grundsteinlegung war am 21. Juni 1965. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit fand dann am 3. Dezember 1966 die feierliche Indienststellung des Gebäudes statt. Drei Klassen der christlichen Simultanschule und eine Klasse der katholischen Bekenntnisschule zogen ein, denn aus dem Mehrzweckraum war eine weiteres Klassenzimmer geworden. In dem alten Schulhaus verblieben je eine Klasse der beiden Ramser Schulen. Die Baukosten beliefen sich auf 600.000 Mark. Trotz Zuschüssen von Land und Kreis bedeutete das für die Gemeinde, dass noch lange Jahre jährlich 30.000 Mark für Zinsen und Tilgung aufzubringen waren. Das neue Mobiliar schlug mit 20.000 Mark zu Buche, wovon die Gemeinde 12.000 Mark tragen musste. Den Berichten nach war die Freude über das neue Schulhaus groß. Zumindest bei den Erwachsenen. Einige Kinder dachten mit Wehmut an die Schlittenbahn, die sie sich in früheren Wintern auf dem Rehgarten bauten, wo jetzt das Schulhaus stand.

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