Grünstadt „Was mit Polen“

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BAD DÜRKHEIM. Alles nur geklaut? Das behauptet zumindest Achim Hagemann alias Pawel Popolski. Die Legende: Alle erfolgreichen Popsongs stammen eigentlich aus der Feder seines Opas. Doch der Pole wurde bestohlen... Mit einer Band aus nicht ganz echten Polen tourte Popolski mit Familie jahrelang durch die Republik. Im Gepäck: Popsongs im Polkasound und sehr viel Wodka. In der „Wohnzimmer“-Variante der Show, die Hagemann am Donnerstag, 4. Mai, 21 Uhr, beim Comedy-Festival in Bad Dürkheims Salierhalle präsentiert, dürfte es gesitteter zugehen, erzählt er Achim Wagner.

Als Pawel Popolski sind Sie viel unterwegs. Gibt es eine Festival-Situation wie beim Dürkheimer Comedy-Festival dabei öfter?

Tatsächlich kommt das eher selten vor. Bei der Popolski-Wohnzimmershow bin ich allein mit Dorota Popolski unterwegs. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass wir dabei auf einem Festival auftreten. Dem engen Festival-Zeitplan geschuldet mussten sie ihr Programm kürzen. Fiel es schwer? Ja, eine Stunde ist genau die Hälfte des Programms. Aber wir müssen ja öfter kürzen, wir haben manchmal nur 20 Minuten. Aber in einer Stunde kriegen wir eine ganze Menge unter. Haben Sie vor, sich anzusehen, was die Kollegen so machen? Aber selbstverständlich. Das ist ja das Schöne an so einer Festival-Situation. Ich stelle mich gerne bei den Kollegen ins Programm. Gibt es Konkurrenz in der Szene? Nein, die Kabarettszene ist sehr angenehm und ziemlich kollegial, so wie ich sie erlebe. Ich schaue mir gern die Kollegen an und quatsche auch gerne hinterher mit ihnen. Die letzten Jahre waren Sie mit der kompletten Familie Popolski unterwegs. Hat die Familie sich zerstritten? Die Familie brauchte mal eine Familienpause. Wir haben damit ja schon 2002 angefangen, lange, bevor wir bekannt geworden sind. Wir haben in Kneipen gespielt und auf jeder Europalette, auf der man uns gelassen hat. Die letzten Jahre waren wir dann mit zehn Musikern und zehn Technikern unterwegs, das war eine richtige Klassenfahrt. Da ist die Wohnzimmertour jetzt mal richtig angenehm. Wie kam es überhaupt zu der Figur Pawel Popolski? Ich hatte mal eine polnische Freundin aus Zabrze. Innerhalb kurzer Zeit sind große Teile ihrer Familie ins Rheinland gezogen. So lernte ich polnische Familienfeiern, Wodka und den polnischen Akzent kennen. Ich dachte mir dann, da könnte man doch mal was machen, was mit Polen, aber nichts mit Klauen oder Spargelstechen zu tun hat. Man könnte das mit dem Klauen ja mal umdrehen. Ich habe der Familie von der Idee erzählt, dass der Opa die Popmusik erfindet und sie geklaut bekommt, und die fanden es sehr lustig. Der schönste Aspekt ist, dass sich die Konzerte in deutsch-polnische Feste entwickelt haben. Gab es sonst noch Reaktionen von polnischem Publikum? Ja, wir hatten tolle Reaktionen. Der polnische Botschafter war begeistert, die Bürgermeisterin von Zabrze hat uns eine Grußbotschaft geschrieben, und wir hatten ziemlich schnell einen polnischen Fanclub. Nicht zu vergessen die polnischen Freunde, die uns beim Lernen des Akzents geholfen haben. Fällt es Ihnen nach all den Jahren leicht, den polnischen Akzent abzulegen, wenn Sie von der Bühne gehen? Ich falle manchmal in den Akzent, weil er Teil meines Lebens geworden ist. Ich musste da früher schon etwas aufpassen, dass ich meiner Umgebung nicht auf die Nerven gehe. Karten www.reservix.de

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