Grünstadt Schlachthofbilder im Saustall

Für Studien war Fritz Martinz in den 50er-Jahren in Wiener Schlachthöfen.
Für Studien war Fritz Martinz in den 50er-Jahren in Wiener Schlachthöfen.

Mit Alfred Hrdlicka und Georg Eisler zählte Fritz Martinz zu den bekanntesten Exponenten der österreichischen Nachkriegskunst. Dem etwas in Vergessenheit geratenen Künstler ist nun die Ausstellung „Fritz Martinz – Kreatur: Tier- und Menschenbilder“ in Bobenheim-Roxheim gewidmet.

Im Mittelpunkt der Schau stehen Martinz’ großformatige Schlachthaus-Bilder. Für seine Studien dazu hielt er sich Mitte der 1950er-Jahre monatelang in den Wiener Schlachthöfen von St. Marx auf. Dass diese Bilder nun im ehemaligen Schweinestall des Hofguts „Nonnenhof“ in Bobenheim-Roxheim gezeigt werden, ist für Tochter Dorothea Martinz ein Glücksfall, wie Kurator Oliver Bentz berichtet. „Sie sagt, ihr Vater hätte sich immer gewünscht, an einem solchen Ort auszustellen.“ Etwa sind 35 Exponate per Spedition aus Wien in den „Nonnenhof“ geliefert worden, darunter auch fünf etwa zwei auf drei Meter große Gemälde. Neben den bekannten Schlachthaus-Bildern sind auch Mensch- und Tierdarstellungen von Fritz Martinz zu sehen. Natur und Kreatur, Sexus, Leidenschaft, Gewalt, Zerstörung und Widerstand sind Themen des 2002 verstorbenen Österreichers. Nach einer legendären Ausstellung im Jahr 1960 in der Wiener Zedlitzhalle zog sich der damals 36-jährige Martinz, der sich dem Kunstbetrieb zunehmend verweigerte, zurück, um weiter an seinen Zeichnungen und oft großformatigen Ölgemälden zu arbeiten. Termin Die Ausstellung im „Nonnenhof“, Littersheimer Weg, in Bobenheim-Roxheim ist noch bis 16. Juli jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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