Grünstadt Kreativität steht auf dem Lehrplan

Schüler der Integrierten Gesamtschule Grünstadt (IGS) proben derzeit im Zirkuszelt des pädagogischen Zirkus Zapp Zarap: Unter an
Schüler der Integrierten Gesamtschule Grünstadt (IGS) proben derzeit im Zirkuszelt des pädagogischen Zirkus Zapp Zarap: Unter anderem berührt ein kleiner Feuerkünstler seine Zunge mit einer Flamme.

„Kannst du nicht war gestern – heute ist Zirkus!“ Unter diesem Motto gastiert der pädagogische Zirkus Zapp Zarap in dieser Woche in der Integrierten Gesamtschule. Dabei werden aus den Schülern der fünften bis siebten Jahrgänge Artisten und Zirkuskünstler.

Auf dem Lehrplan steht nicht Mathe oder Deutsch, sondern Kooperation, Koordination, Kreativität und Verantwortung für eine eigene Zirkusnummer, die dem Publikum am Freitag und Samstag präsentiert wird. „Schon nach den Osterferien gab es eine interne Fortbildung für uns Lehrer, bei der wir in verschiedenen Zirkusworkshops die Fertigkeiten erlernt haben, die wir dann den Schülern präsentiert haben“, erzählt Schulleiter Uwe Chormann. Die 330 teilnehmenden Kinder hatten dann die Möglichkeit, sich eine Wunschrolle auszusuchen und diese in einer „Schnupperrunde“ auszuprobieren. Zur Auswahl stehen die typischen Zirkusnummern, angefangen bei den Akrobaten, den Trapezkünstlern, den Clowns, den Drahtseilartisten, den Jongleuren, den Fakiren und Feuerkünstlern sowie den Poi-Schwingern. „Die Proben finden unter Anleitung der Lehrkräfte mit Unterstützung von zwei Zirkuspädagogen von Dienstag bis Donnerstag statt“, so Chormann weiter. Geprobt wird nicht etwa in der Turnhalle, sondern bereits im echten Zirkuszelt, das samstags im Schulhof mit Hilfe von Eltern und Lehrern aufgebaut wurde. Nur einige Gruppen trainieren im Außenbereich. Die elfjährige Filomena Oliver will gerne in die Rolle einer Drahtseilartistin schlüpfen und übt dafür schon fleißig zusammen mit ihrer besten Freundin Laojeanna Büdinger. „Es macht mir richtig Spaß und ich will versuchen, es bei der Vorstellung ohne Hilfe und ohne Herumgezappel über das Drahtseil zu schaffen“, hat die Schülerin sich vorgenommen. Jona Tzschupke (zehn Jahre) ist zwar erst 1,44 Meter groß, springt aber gekonnt und leicht zum Trapez, schwingt sich in die Höhe, biegt seinen Körper durch und springt wieder runter. „Ich mache auch in der Schule gerne Sport, deshalb fallen mir die Übungen leicht“, erklärt Jona. Spektakulär und mit echtem Nervenkitzel verbunden ist ohne Zweifel die Rolle der Feuerkünstler. Etwa 30 Zentimeter lange Stäbchen werden in eine Flüssigkeit getaucht, dann an einer Kerze entzündet. Damit sollen dann die einzelnen Finger, die Handinnenfläche, die Arminnenseite und sogar die Zunge berührt werden. Die Gruppe der Kinder, die sich diese Rolle ausgesucht haben, schaut anfangs etwas skeptisch, schließlich aber wollen es doch alle ausprobieren. Die 13-jährige Samethan Zafer ist eine davon. „Es hat überhaupt nicht weh getan, denn das Stäbchen ist vorne überhaupt nicht heiß, selbst auf der Zunge tut es nicht weh“, erzählt sie begeistert nach ihrem ersten Versuch. Thomas Bunke, der Mathematik, Physik und Chemie unterrichtet, leitet die Kinder an. „Es funktioniert ganz einfach: Das Stäbchen wird mit der Flamme zur Mundhöhle geführt, dann muss man leicht ausatmen und das Stäbchen mit den Lippen umschließen – das Resultat ist, die Flamme geht sofort aus“, erklärt er und ergänzt: „Die Flüssigkeit, in die das Stäbchen vorher getaucht wird, brennt sehr kalt.“ Alle Kinder sind mit Begeisterung und Eifer bei den Proben dabei, gewinnen Selbstvertrauen und Vertrauen in andere. „Mit diesem Projekt möchten wir unseren Schülern die Chance geben, Berührungsängste abzubauen, eigene Grenzen zu überschreiten und ihr soziales Miteinander zu stärken“, betont der Schulleiter. Manege frei heißt es deshalb am Freitag, 23. Juni, 17 Uhr, sowie am Samstag, 24. Juni, um 10 Uhr, 12.30 Uhr und 15 Uhr.

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