Eisenberg Kormoran beeinträchtigt Fischzucht-Bilanz

Große Karpfen, wie ihn Uli Hahn in den Händen hält, und auch ein sehr großer Krebs, den Sascha Langenstein zeigt, sind den Helfe
Große Karpfen, wie ihn Uli Hahn in den Händen hält, und auch ein sehr großer Krebs, den Sascha Langenstein zeigt, sind den Helfern beim Abfischen am Eiswoog ins Netz gegangen.

Das Ergebnis des Abfischens am Eiswoog hat den Erwartungen entsprochen, doch die hatten Fischwirtschaftsmeister Frederike Schneider und Uli Hahn, der das Team der Helfer am Eiswoog stets anführt, gleich von Beginn an herabgestuft. „Wir hatten in diesem Jahr den Kormoran hier zu Gast, und der hat hier einen reich gedeckten Tisch vorgefunden“, so Schneider im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

„Der Kormoran kam, als wir den Weiher noch nicht wieder ganz angestaut hatten. Von den Jungkarpfen, die nach dem Abfischen vor zwei Jahren eingesetzt worden waren, ist leider nicht viel übrig geblieben“, ergänzt Hahn die Ausführungen. Deshalb wurde vorgestern nach dem die Fische aus dem Eiswoog entnommen waren, das Stauwehr auch gleich wieder geschlossen, damit der See möglichst schnell vollläuft. Derzeit machen sich die Kormorane zwar wieder rar am Eiswoog, aber das ist den Fischzüchtern gerade recht. Für die schwarz gefiederten Fischräuber gelten keine Jagdzeiten in Rheinland-Pfalz und dürfen nur dann bejagt werden, wenn sie enormen Schaden anrichten und für den Abschuss eine Ausnahmegenehmigung vorliegt. Die war zwar auch am Eiswoog erteilt worden, wurde aber nicht umgesetzt, wie Schneider berichtet. 500 kleine Karpfen hatten die Fischzüchter im Eiswoog ausgesetzt, geerntet werden konnte nur noch ein Bruchteil davon. „Wir hatten so etwa 200 Kilogramm Karpfen, da sind wir weit hinter unseren Planungen zurück geblieben“, so Schneider, die sich von dieser Fischart auch eine Belebung für den Eiswoog versprochen hatte. „Die Karpfen gründeln, das heißt sie bringen das Gewässer mit in Ordnung, sorgen dafür, dass der Bewuchs nicht überhand nimmt“, so Schneider. Durch den Schwund der Karpfen sei dieser gewünschte Effekt ausgeblieben, der See sei in den letzten beiden Jahren stark zugewachsen. „Das so genannte Ausfrieren, bei dem der See in den kalten Wintermonaten leer bleibt, das funktioniert heute auch nicht mehr, deshalb füllen wir den Eiswoog schon ab heute Abend“, ergänzt Hahn. Der starke Bewuchs im See wäre beim Ablassen auch manchem kleinen Fisch zum Verhängnis geworden, wären die Helfer von Hahn nicht bis zu den Hüften durch den Matsch im See gestapft und hätten die kleinen Weißfische einzeln eingesammelt. Überhaupt ist das Auffüllen des Sees ganz wichtig für alle Fische, die noch zu klein sind, um vermarktet zu werden, denn die kommen gleich wieder zurück in den See. „Wir hatten am Sonntag auch einige Verzögerungen, der Ablass am See hatte sich verhakt. Erst als einer der Helfer ins Wehr gestiegen ist und die Ablassklappe lösen konnte, ging alles sehr schnell“, erzählt Schneider. Dann habe es auch das von den Zuschauern erwartete Spektakel im Graben der Fischzucht gegeben. „Wenn die Männer was im Netz hatten, dann meist etwas Großes“, so Schneider. Neben einigen kapitalen Karpfen wurden auch mehrere größere Hechte gefangen. „Erstaunt waren wir auch über die großen Barsche, die diesmal dabei waren“, so die Fischwirtschaftsmeisterin. Insgesamt seien allerdings nur rund 500 Kilogramm Fische gefangen worden, von denen der überwiegende Teil wieder als Besatz in den Eiswoog zurückwandern wird, um noch an Größe zuzulegen.

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