Grünstadt „Könnte nicht nur malen“

Die 23-jährige Grünstadterin Lea Hennrich fertigt unter anderem Holzschnitte an und fotografiert in Schwarz-Weiß.
Die 23-jährige Grünstadterin Lea Hennrich fertigt unter anderem Holzschnitte an und fotografiert in Schwarz-Weiß.

Zwölf Kulturschaffende sind am Start, wenn ab Freitag, 1. September, die Reihe „Grünstadt Art – Kunst und Genuss in Grünstadt“ fortgesetzt wird. Diese werden dann in drei Leerständen ihre Werke ausstellen. Erstmals dabei ist Lea Hennrich. Mit ihrer Teilnahme betritt die gebürtige Grünstadterin, die in Leistadt wohnt, absolutes Neuland, denn sie hat ihre Arbeiten bislang noch nicht präsentiert. „Entsprechend aufgeregt bin ich“, räumt die junge Frau lachend ein.

Lea Hennrich, die ihre Grundschulzeit in Südafrika verbracht hat, ist vielseitig begabt und interessiert. „Ich könnte nicht einfach nur malen“, sagt die 23-Jährige, die sich als Autorin betätigt, fotografiert, Holzschnitte anfertigt und seit kurzem auch den mit Tempera oder Acrylfarbe getränkten Pinsel schwingt. Abgesehen vom Schreiben, mit dem sie schon vor zehn Jahren begann, ist an ihrem kreativen Schaffen Matthias Jung „schuld“, der sie am Leininger-Gymnasium in Grünstadt in Bildender Kunst unterrichtete. In der Jahrgangsstufe elf hatte der Lehrer die Aufgabe gestellt, alltägliche Gegenstände mit der Kamera durch Licht und Perspektive zu dramatisieren. „Das hat total Spaß gemacht“, erinnert sich Hennrich, die daraufhin ein neues Hobby hatte. Mit Spiegelungen, Verkürzungen und Kontrasten zaubert sie spannende Bilder in Schwarz-Weiß. Rund ein Dutzend davon wird sie bei „Grünstadt Art“ zeigen. Ausstellen möchte die Studentin der Kulturwissenschaften und Geschichte, die gerade an ihrer Bachelor-Arbeit bastelt, darüber hinaus fünf Holzschnitte. Kennengelernt hat sie diese Form der Kunst ein Jahr nach der Fotografie – ebenfalls im Kurs von Matthias Jung. Auf einem ihrer Werke ist ein Boot dreimal nebeneinander zu sehen – herausgearbeitet aus einem schwarzen, einem roten und einem goldenen See. „Als Vorlage diente ein Foto, das ich in Irland gemacht habe“, erzählt Hennrich, die sich zur Herstellung der farbigen Holzschnitte in Ermangelung eines eigenen Ateliers in die offene Werkstatt des Hauses Catoir in Bad Dürkheim begibt. Seit diesem Jahr ist die Grünstadterin auch noch Malerin. Wenn sie vor der Leinwand stehe, denke sie nicht viel nach. „Ich gehe intuitiv an meine Werke heran“, so die 23-Jährige über ihre abstrakten Bilder in kräftigen Farben. Interpretationen überlässt sie gern dem Betrachter, wobei die Besucher von „Grünstadt Art“ kein Gemälde zu sehen bekommen werden. Eventuell haben sie aber die Chance, kurze Gedichte von Hennrich zu lesen, die gegenwärtig einen Abenteuer-Liebes-Roman verfasst. Wann er abgeschlossen sein wird, weiß die Jungautorin noch nicht. Erst einmal steht ein Umzug nach Bonn an, wo sie sich für den Masterstudiengang Kulturanthropologie eingeschrieben hat.

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