Grünstadt Kinderlied begeistert auch als Rap

Das Eröffnungslied „Bruder Jakob" wird von allen Ensembles nacheinander gespielt, hier die Streicher.
Das Eröffnungslied »Bruder Jakob« wird von allen Ensembles nacheinander gespielt, hier die Streicher.

Es gab etwas zu feiern: Zum Abschluss des 40-jährigen Bestehens feierte die Musikschule Leiningerland am Sonntag ihr Parkfest zusammen mit den Kooperationspartnern aus allgemeinbildenden Schulen und Kindertagesstätten. Zahlreiche Gäste, darunter Eltern, Großeltern und Freunde, besuchten die traditionelle Veranstaltung im Grünstadter Peterspark.

Alles drängt sich kurz vor 15 Uhr vor, hinter und neben der Hauptbühne. Das Gitarrenensemble hat die besten Plätze. Die Musiker sitzen auf der Bühne, aber auch hier ist es eng. Daneben reihen sich die Bläsergruppe, die Vorschulkinder der musikalischen Früherziehung, die Chorkinder aus den allgemeinbildenden Schulen und die Streicher. Umringt werden sie von unzähligen Besuchern, die alle einen Blick auf ihr Kind, ihren Enkel oder ihre Freunde erhaschen wollen. Los geht’s mit dem Klassiker „Bruder Jakob“, von jedem Ensemble nacheinander gespielt. Wer jetzt denkt, das sei ein langweiliges Kinderlied, hat sich gewaltig getäuscht. Jede Instrumentengruppe hat ihren eigenen Stil entwickelt, und als am Ende die Chorkinder aus IGS und Dekan-Ernst-Schule „Bruder Jakob“ sogar rappen, gibt es tosenden Applaus. Als dann noch Volker Gütermann, der Mann am Keyboard, „alle, die drumherum stehen“, auffordert, „Bruder Jakob in F-Dur zu singen“, sind alle begeistert dabei. Dann lösen sich die einzelnen Ensembles auf und verteilen sich im ganzen Park, um jeweils in ihren eigenen Gruppen mit Fachbereichsleitern zu musizieren. Mit „dag, dag, dag. Bitte der Entenmutter – das bin ich – folgen“, lotst Monika Macziol, die Leiterin der musikalischen Früherziehung, in ihrer herzerfrischenden Art ihre Schützlinge zu ihrem Platz und zeigt, was die Kinder eingeübt haben, unter anderem den Tanz von „Flitze Flattermann“. In einer anderen Ecke des Parks sind mitreißende Rhythmen der Schlagzeugschüler zu hören, die mit Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Götz ihr Publikum ebenso begeistern wie Stefan Merkelbach, der Fachbereichsleiter Klavier, mit seinen Schülern an drei Pianos und Edwin Monninger mit den Streichern. Die größte Gruppe sind ohne Zweifel die Zupfinstrumente: Unter der Leitung von Harry Müller unterhalten die Gitarristen auf der großen Bühne ihr Publikum mit Melodien wie „My Heart will go on“ und „What a wonderful day“. „Ich bin heute als großer Fan meiner beiden Enkeltöchter Ella Marie und Anna Lotta hier, die Flöte und Klarinette spielen“, erzählt Dora Groß aus Kirchheim. Sie fährt die elfjährige Anna Lotta seit fünf Jahren zur Musikschule und ist bei den Soli ihrer Enkelin immer besonders ergriffen. Der Erste Beigeordnete der Stadt, Bernhard Ellbrück (FDP), spricht sich in seiner kurzen Rede für den Erhalt der Musikschule aus und betont, dass das Parkfest dazu beitrage, den Peterspark für einen Tag zum Leben zu erwecken. „Man sieht ja vor lauter Kindern die Bäume nicht“, meint Jürgen Schraut (FWG), Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, lachend. Er betont, dass die Förderung der Musikschule auch in der neuen Verbandsgemeinde Leiningerland erhalten bleiben solle. Auch der künftige Bürgermeister Frank Rüttger (CDU) ist mit seiner Frau und seiner Tochter zu Gast im Peterspark. „Wir waren vor Jahren schon einmal hier beim Musikschulfest und genießen auch heute wieder das vielfältige, bunte Programm“, erzählt er und ergänzt: „Das Parkfest ist eine schöne Unterhaltung und gehört einfach dazu.“ Das Fest endet mit flotten Melodien der Big Band, die einen Überblick über ihr Repertoire gibt, zu dem nicht nur klassische Swingtitel, sondern auch Latin, Funk, Soul, Rock- und Pop gehören.

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