Grünstadt Grünstadt: Raser und Falschparker nerven

Falschparkende Autos (links über der Rinne) gestern in der Bahnhofstraße: Jürgen Wageck hofft, dass gegen das illegale Parken et
Falschparkende Autos (links über der Rinne) gestern in der Bahnhofstraße: Jürgen Wageck hofft, dass gegen das illegale Parken etwas unternommen wird. »Die geltenden Vorschriften sollten durchgesetzt werden. Die Innenstadt ist ein Lebensraum.«

Aufheulende Motoren und quietschende Reifen in der Nacht, ein zugeparkter Bürgersteig am Tag in der Bahnhofstraße

«GRÜNSTADT.» Jürgen Wageck berichtet, dass er sich vor mehr als zwei Jahren erstmals an die Stadtverwaltung gewandt und danach immer wieder darauf aufmerksam gemacht habe, dass ständig auf dem Gehweg an der nördlichen Seite der Bahnhofstraße geparkt werde. Das sei nicht nur lästig, es komme auch zu gefährlichen Situationen, da für Fußgänger mit Rollatoren oder Kinderwagen kein Durchkommen mehr sei, diese auf die Fahrbahn auswichen. Er selbst sei Mitte Mai beinahe von einem Autofahrer angefahren worden, als er zu seinem Briefkasten ging. „Nur durch eine Notbremsung kam das Auto noch rechtzeitig zum Stehen, direkt vor meinem Schienbein.“ Der Autofahrer, auf sein Verhalten angesprochen, habe nur gemeint, „hat doch noch gelangt“. Von der Parksituation in der Bahnhofstraße hat Wageck eine Reihe von Fotos gemacht und an die Stadtverwaltung geschickt. Wageck meint, dass es probate Mittel gibt, um das illegale Parken abzustellen. Als erstes könnten die Blumenkübel wieder aufgestellt werden. Sie waren schon einmal über der Rinne für den Bach platziert, als dort noch Wasser floss und durchfahrende Autos das Nass auf die Gehwege spritzten, was bei Frost für Eisglätte sorgte. Und als endgültige Lösung stellt er sich Gusseisenpoller vor, wie sie im oberen, südlichen Bereich der Straße schon stehen. Aber das Ordnungsamt habe bislang nicht erkennen lassen, dass etwas geschehen wird. Ordnungsamt: Blumenkübel verengen Gehweg Das Ordnungsamt der Stadtverwaltung teilt auf RHEINPFALZ-Anfrage mit, dass das Aufstellen von Blumenkübeln an der Nordseite der Bahnhofstraße nicht für sinnvoll gehalten werde. So müssten die Pflanzkübel laut Vorschrift mit 50 Zentimetern Abstand von der Fahrbahn auf den Gehweg gestellt werden. Dadurch würde der Gehweg „unverhältnismäßig eingeengt“. Zum Thema Poller wurde mitgeteilt, dass diese in einem Abstand von 1,5 bis 2 Meter über die gesamte Länge der Straße aufgestellt werden müssten. Nachdem dies ziemlich aufwendig sei, erinnert die Verwaltung daran, dass es auch andernorts in Grünstadt Probleme mit Parkern auf Gehwegen gebe. Außerdem würden die beiden Politessen regelmäßig die Bahnhofstraße kontrollieren und bei Verstößen „Knöllchen“ verteilen, berichtet die Stadtverwaltung. Anwohner fühlen sich von Raser-Lärm gestört Es gibt noch ein weiteres Problem in der Stadtmitte, das Wageck umtreibt: Autofahrer nutzten etwa seit einem Jahr den Östlichen Graben und die Bahnhofstraße als Rennstrecke. Dass er nicht als einziger nachts durch heulende Motoren und Reifenquietschen im Schlaf gestört werde, habe er kürzlich bei der Versammlung der Eigentümer des Weinstraßencenters erfahren, wo er eine Wohnung besitzt. Als er das Thema angesprochen habe, sei ihm von vielen bestätigt worden, dass insbesondere donnerstags, freitags und samstags, zwischen 23.30 und 0.30 Uhr, die Raser unterwegs seien. Auffällig sei, dass immer wieder Fahrzeuge mit KIB auf dem Kennzeichen beobachtet würden. Möglicherweise werde mittlerweile Eisenberg gemieden, da dort Kontrollen anstehen (wir berichteten). Anwohner am Luitpoldplatz hätten ihm ebenfalls die Belästigung bestätigt, berichtet Wageck. Auch einen Unfall habe er schon mitbekommen: Nachdem einer dieser „Rennfahrer“ beim Einbiegen in die Bahnhofstraße zu stark die „Kurve gekratzt“ habe, sei die Achse an dessen Fahrzeug gebrochen und das Auto abgeschleppt worden. Bei der Eigentümerversammlung sei beschlossen worden, dass die Hausverwaltung wegen der Raser eine Eingabe bei der Stadtverwaltung machen soll. „Wenig Erkenntnisse“ zu Rasern in der Innenstadt hat die Grünstadter Polizei, informierte Dienststellenleiter Sigfried Doll auf RHEINPFALZ-Anfrage. Lediglich zwei Vorfälle fänden sich in den Akten. Am 1. Juli, um kurz nach Mitternacht, habe ein Anrufer informiert, dass Autos im Bereich Östlicher Graben und Luitpoldplatz „unnötig herumfahren“. Nachdem eine Streife dort niemand mehr angetroffen habe, sei eine Halterfeststellung gemacht worden, da der Informant ein Kennzeichen angegeben hatte. Außerdem sei dokumentiert, dass es am 10. April nachts einen Hinweis zu einem Ferrari mit überlautem Motor auf dem Luitpoldplatz gab. Nachdem es aber bislang keine Spuren von nächtlichen Sachbeschädigungen durch Raser gegeben habe, sehe die Polizei zurzeit keinen Anlass, in der Innenstadt verstärkt Kontrollen zu fahren, meinte Doll.

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