Eisenberg Erleben wie Schule früher war

Die Zweitklässler Lotta und Noah sind hoch konzentriert beim Schreiben mit Feder und Tinte. Sie sollen erfahren, wie Schule früh
Die Zweitklässler Lotta und Noah sind hoch konzentriert beim Schreiben mit Feder und Tinte. Sie sollen erfahren, wie Schule früher war.

„Oh, so haben die früher geschrieben? Das war bestimmt schwierig.“ Erstaunt betrachten die Schüler die altdeutschen Buchstaben. Es ist Mittwochmorgen und in der Grundschule Ramsen haben die Projekttage „Schule früher und heute“ begonnen. Mit dem Projekt setzt die Ramser Grundschule den Schlussstrich zu den Feiern des 50. Geburtstags ihres Schulgebäudes.

Schulleiter Holger Wild erklärt: „Wir, das heißt Elternbeirat und Lehrerkollegium, haben uns entschlossen, keinen förmlichen Festakt am 3. Dezember, dem offiziellen Eröffnungstag des Gebäudes auszurichten. Statt das Jubiläum im Winter zu feiern, haben wir uns für zwei Veranstaltungen in Sommermonaten entschieden.“ Den Auftakt machte im Frühsommer vergangenen Jahres der Mitmach-Zirkus Circus Soluna (die RHEINPFALZ berichtete). Jetzt, gut ein Jahr später, beschäftigen sich die jungen Ramser mit Unterrichtsmitteln und -methoden aus verschiedenen Jahrzehnten. Am morgigen Samstagvormittag präsentieren sie die Ergebnisse des Projekts beim Schulfest. „Kann ich mal die grüne Tinte haben, ich gebe dir dafür die rote“, heißt es in der zweiten Klasse, wo gerade das Schreiben mit Federn ausprobiert wird. Am Nachbartisch werden altdeutsche Buchstaben in ein Schönschreibheft übertragen. Eine alte Schulbank mit Schiefertafel steht im Raum der ersten Klasse und natürlich wollen alle mal Probesitzen und auf der Tafel schreiben. Dann ist Handarbeit wie früher angesagt und eifrig werden Ausstickbilder angefertigt. Dazu gibt es in den verschiedenen Klassen Informationen, wie früher unterrichtet wurde. Auch die Strafen, die noch vor gut 50 Jahren zum schulischen Alltag gehörten, wie in der Ecke stehen und Schläge mit dem Rohrstock, kommen dabei zur Sprache. Lehrmethoden früher und heute sind doch recht unterschiedlich. Die dritte Klasse hat sich dieses Themas angenommen und wird die Gegensätze beim Schulfest mit einem kleinen Theaterstück veranschaulichen. Zukunftsweisender Unterricht von heute ist Thema der vierten Klasse. Mit WeDo 2.0, Unterrichtsmaterialien eines bekannten Bauklötzchen-Herstellers, bauen die kleinen Wissenschaftler Katapulte, Rennautos und sogar einen Erdbebensimulator. Anschließend steuern sie ihre Bauwerke mit Tablets, die mit einer speziellen Software ausgerüstet sind. Die Begeisterung ist groß, wenn die Kinder das Erbaute austesten. Und überall sind stolze Ausrufe zu hören wie „Achtung, jetzt habe ich Stärke sechs programmiert. Schau mal, die Häuschen fallen um“ oder „Guck mal, wie toll unser Rennauto fahren kann.“

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