Grünstadt Bessere Ausstattung fürs Kreiskrankenhaus

Testen den neuen Bodyplethysmographen zur genaueren Lungenfunktionsüberprüfung: links Julia Borchardt und Ayse Simsek
Testen den neuen Bodyplethysmographen zur genaueren Lungenfunktionsüberprüfung: links Julia Borchardt und Ayse Simsek

Ausstattungsgegenstände im Wert von 37.600 Euro hat der Verein der Förderer und Freunde des Kreiskrankenhauses Grünstadt seit Januar bereits der Klinik spendiert. „Das ist die größte Summe innerhalb eines Jahres seit Gründung des Vereins 1995“, berichtet Verwaltungsdirektor Udo Langenbacher erfreut. Bis auf 52.100 Euro könnte der Betrag bis Ende Dezember noch ansteigen, wenn bis dahin weitere geplante Projekte verwirklicht werden.

Der Vereinsvorsitzende Hans Jäger berichtet von einer äußerst erfreulichen Entwicklung des Förderkreises. „Dank größerer Einzelspenden und mehr als 6000 Euro freiwilliger Gaben der Besucher unserer medizinischen Vortragsreihe haben wir 2016 mehr als 37.000 Euro eingenommen“, sagt er. Das teuerste davon beschaffte Gerät ist ein Bodyplethysmograph für 20.800 Euro. „Er hilft uns, genauere Diagnosen hinsichtlich der krankhaften Veränderungen an der Lunge bei Patienten mit chronischer Bronchitis zu stellen“, erläutert die Leitende Oberärztin der Inneren Abteilung, Dr. Elke Fromm. Es ließen sich bestimmte Werte ermitteln, die wichtig seien, um eine Engstelle exakt zu lokalisieren, den Schweregrad der Erkrankung zu ermitteln, das Operationsrisiko einzuschätzen und eine Verlaufskontrolle vorzunehmen. Mit 8200 Euro schlug der Austausch der OP-Leuchten in einem der Operationssäle zu Buche. „Seit Oktober 2007 waren dort Gasentladungslampen in Betrieb. Jetzt haben wir auf LED-Technik umgestellt“, so Langenbacher. Der stellvertretende Fördervereinsvorsitzende Dr. Günter Herrmann, Chefarzt der Chirurgie im Ruhestand, zählt die Vorteile auf: „Mit den neuen Leuchten kann man besser fokussieren, sie geben mehr Licht, haben eine größere Farbtreue und bleiben kalt.“ Letzteres erhöhe den Komfort für die Operateure, sei aber vor allem auch deshalb zu begrüßen, weil Wärme die Infektionsgefahr steigere. Die Gynäkologen des Kreiskrankenhauses freuen sich über einen Uterusmanipulator im Wert von 4800 Euro. Das Gerät ermöglicht laut Chefarzt Dr. Dieter Rasel besonders schonende Operationen, die zunehmend laparoskopisch, also mittels Bauchspiegelung, erfolgen. „Damit lässt sich die Gebärmutter von außen bewegen, sodass man besser herankommt“, sagt er. Auch eine Entfernung des Organs sei mit dem Gerät möglich. „Die Gebärmutter kann im Bauchraum zerkleinert und dann durch einen winzigen Schnitt herausgeholt werden“, so Rasel. Dem demografischen Wandel mit steigendem Durchschnittsalter der Patienten wurde mit der Anschaffung eines speziellen Bettes Rechnung getragen. „Die Einstiegshöhe ist mit 32 Zentimetern rund acht Zentimeter niedriger als bei herkömmlichen Klinikbetten“, informiert Pflegedirektorin Anja Schneider. Das sei für die Senioren nicht nur bequemer, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Sturzprävention, wozu auch Antirutschsocken dienen sowie Matten, die vors Bett gelegt werden. Bis zum Jahresende sollen noch ein Endowasher für 2200 Euro zur Reinigung der Darmwände vor Darmspiegelungen sowie ein Videokolposkop (12.300 Euro) gekauft werden. Das Kolposkop, das über verschiedene Lichtquellen verfügt und eine bis zu 16-fache Vergrößerung einzelner Bereiche ermöglicht, verschafft den Gynäkologen eine bessere Sicht, um beispielsweise gezielt Biopsien vornehmen zu können, wie Rasel ausführt.

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