Frankenthal Video-Rückblick und Akrobatik

Sie erzielten die besten Abitur-Abschlüsse an der Waldorfschule (von links): Dominik Berlinghoff, Johannes Gans, Johanna Broders
Sie erzielten die besten Abitur-Abschlüsse an der Waldorfschule (von links): Dominik Berlinghoff, Johannes Gans, Johanna Brodersen und Lukas Lösche.

„Bleibt kritisch, bleibt wachsam“, diesen Rat gab Harald Buchta, Klassenleiter der 13. Jahrgangsstufe, den 18 Waldorf-Schülern mit auf den Weg, die mit dem Abitur verabschiedet wurden.

Nach einem Sektempfang im Foyer ging es in die festlich eingedeckte Aula, in der zuerst die Festgäste Platz nahmen, und wo dann die Abiturienten in einer Polonaise durch den Saal und auf die Bühne schritten. „Wollen wir erst einmal die Zeugnisse verteilen, das wäre ein guter Anfang“, meinte Moderatorin und Abiturientin Dorothee Funk locker. Doch bevor es die Entlassungspapiere gab, richtete Klassenleiter Harald Buchta einige Worte nicht nur an die Schüler. Ganz Pädagoge, bettete er in seinen Vortrag ein kleines Fragespiel an die Anwesenden mit ein. Wie lässt sich am besten eine Rechenaufgabe lösen? Warum muss eine Kreuzotter schwimmen können? Warum müssen 1,97 Prozent Gewinn keine Ertragsminderung sein, wenn der Gewinn im Vorjahr zwei Prozent betrug? Sein kurzes Fazit: weiter denken, kritisch bleiben, nicht leichtgläubig alles aufnehmen. „Lassen Sie sich das Denken nicht aus der Hand nehmen. Vieles kann ganz anders sein, als es auf den ersten Blick aussieht“, sagte Buchta. Und die bekannte und vielgenutzte Internet-Suchmaschine helfe auch nur dann, wenn der Suchende über ein Vorwissen verfüge. Zu jedem Schüler, der anschließend auf die Bühne gerufen wurde, hatte Funk ein charakteristisches Merkmal parat. Mal war es das Klassenmodell, mal der einzige FCK-Fan, dann wieder die Selbstbewusste, nie um eine Meinung verlegene, oder aber einfach nur der Hockeyspielende. Noch nie da gewesen in der Waldorfschule sei das, was Johanna Brodersen als Jahrgangsbeste vollbrachte. Ihr Abitur hatte den Schnitt von 1,0. Sie erhielt von Buchta zusätzlich einen Preis des Bildungsministeriums. Ausgezeichnet wurden ebenso mit Einserschnitten Dominik Berlinghoff (1,5), Johannes Gans (1,6) und Lukas Lösche (1,8). Nach diesem wohl wichtigsten Akt für die Schüler stand die erste Stärkung in Form der Vorspeise auf dem Programm. Es folgte ein von den Schülern selbst erstelltes Programm, das laut Plan unter anderem Rückblicke in Form von kleinen Film-Einspielern, musikalischen Darbietungen, aber auch Akrobatik am Trapez beinhaltete, immer wieder unterbrochen durch weitere Gänge zum Büfett. Schülersprecherin Alisa Schimmel verriet vorab, dass sie in der von ihr vorgetragenen Schülerrede von den Freundschaften sprechen wolle, die die Schulzeit überdauern. Sie wollte jedoch nicht verschweigen, dass die kleine Gruppe von Abiturienten nicht immer eine Einheit gewesen sei, dass sich alle aber gerade in der Schlussphase vor dem mündlichen Abitur toll gegenseitig unterstützt hätten. „Wir sind eine sehr vielfältige Gruppe von Personen, jede mit einem eigenen Willen versehen“, so Schimmel zur RHEINPFALZ.

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