Frankenthal Tiefgarage: Haupteingang bis Herbst zu

Der Stahl rostet, der Beton bröckelt: Blick in den abgesperrten Treppenraum. Die Werke rechnen hier mit Kosten von über 100.000
Der Stahl rostet, der Beton bröckelt: Blick in den abgesperrten Treppenraum. Die Werke rechnen hier mit Kosten von über 100.000 Euro.

Die Tiefgarage mit ihren 284 Stellplätzen ist wegen ihrer zentralen Lage eine gefragte Adresse für Autofahrer. Bereits seit Anfang März ist jedoch der wichtigste von drei Zugängen in Rathausnähe gesperrt (wir berichteten). Bei der jährlichen Routinekontrolle waren zunächst einige „braune Flecken“ aufgefallen, die auf Korrosion hindeuteten, erläuterte jetzt bei einem Ortstermin mit der RHEINPFALZ Thomas Brhel, Sachgebietsleiter für Facility Management (Hausverwaltung), Freizeit und Parken der Stadtwerke. Das war Anlass, die Stahlbetonkonstruktion genauer anzuschauen und die Sicherheit zu überprüfen. Die 1990 gebaute Treppe überbrückt einen Leeraum; er stammt noch aus den Zeiten, als die Tiefgarage auch als Bunker für Krisenzeiten vorgehalten wurde. Pfeiler und Träger aus Stahlbeton bilden das Grundgerüst der Treppe; auf eine Mörtelschicht wurden Waschbetonplatten als Stufen gesetzt. Brhel und der von den Stadtwerken zugezogene Ingenieur Waldemar Fast vom Frankenthaler Ingenieurbüro Fast und Partner sehen diese Konstruktion heute kritisch. An den Stufen hätten Tropfkanten gefehlt; daher habe Regenwasser nicht ordentlich ablaufen können und sei ins Innere eingedrungen. Zudem sei „Waschbeton im Winter sehr rutschig“, sagte Brhel; deshalb habe jede Menge Streusalz eingesetzt werden müssen. Und diese Faktoren zusammen hätten letztlich zum jetzt festgestellten Problem geführt: deutlichen Schäden an Stahl und Beton tragender Teile durch Rost und „Chlorideintrag“. Anfangs habe man gedacht, es reiche, die Stufen zu erneuern, sagte Thomas Brhel mit Blick auf den mehrfach verschobenen Zeitpunkt der Wiederöffnung. Letztlich habe man sich gezwungen gesehen, nicht nur die Stufen wegzunehmen, sondern auch den Putz mit einem Druck von 500 bar „wegzublasen“, um ein klareres Bild zu erhalten, erläuterte Fast. Die dann sichtbaren Rostschäden und die Analyse von Beton-Bohrkernen hätten einen Statiker zur Diagnose „Totalschaden“ bewegt. „Der sagt, so was kann ohne Vorankündigung brechen“, zitiert Brhel den Fachmann. Fazit der Stadtwerke: Ein Neubau koste in diesem Fall weniger als eine Reparatur. Deshalb werde man diesen Weg einschlagen, sagte Thomas Brhel. Wie lange es dauern wird, bis die Arbeiten abgeschlossen sind, lässt sich noch nicht genau sagen. „Ende September wird es bestimmt“, schätzt Brhel. Man denke auch darüber nach, den Treppenraum zu überdachen. Als Zugänge stehen weiterhin der über die Karolinenstraße und das Rondell am Rathaus zur Verfügung. Den erwarteten Finanzaufwand beziffert Stadtwerke-Fachmann Brhel auf über 100.000 Euro. Diese Kosten kommen nun noch zu den 1,3 Millionen Euro dazu, die die Werke im zweiten Halbjahr 2016 für Sanierung und Modernisierung der eigentlichen Tiefgarage investiert hatten. Unter anderem wurden Beleuchtung, Belüftungssystem, Steuerungstechnik und sanitäre Anlagen erneuert. Im Gegensatz zum aktuellen Problemfall mit der Brücke habe es beim Beton unter den Parkflächen im Obergeschoss deutlich weniger Schäden als befürchtet gegeben, sagte Brhel.

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