Rhein-Pfalz Kreis Rat erlaubt Stellplätze statt Vorgärten

Der Name ist Programm: Im „Blumenviertel“ war ein Vorgarten bisher Pflicht – hier mit Kosmeen. Ab sofort dürfen die Hauseigentüm
Der Name ist Programm: Im »Blumenviertel« war ein Vorgarten bisher Pflicht – hier mit Kosmeen. Ab sofort dürfen die Hauseigentümer darauf verzichten und dort ihr Auto abstellen.

Ab dem späten Nachmittag steht in der Flieder-, Lilien- und Gartenstraße in Großniedesheim ein Auto hinter dem anderen. Die Parksituation in der Siedlung ist den Gemeinderäten ein Dorn im Auge. Deshalb haben sie am vergangenen Donnerstag den Bebauungsplan für das Gebiet geändert.

Das Viertel ist ein typisches deutsches Wohngebiet. Haus reiht sich an Haus, dazwischen Einfahrten mit Garage oder Carport. Kam früher auf einen Haushalt nur ein Auto, sind es inzwischen zwei oder mehr. Die Konsequenz: Die Anwohner parken auf der Straße – aus Bequemlichkeit oder weil auf dem Grundstück der Platz fehlt. Die Krux: Der Bebauungsplan schreibt zwingend einen Vorgarten vor. Dort weitere Stellplätze einzurichten, ist den Eigentümern baurechtlich nicht gestattet. Hier will der Rat nun ansetzen. Einstimmig wurde beschlossen, ein Planungsbüro mit der Änderung zu beauftragen. „Es ist sinnvoll, den Bürgern die Möglichkeit zu geben, auf dem eigenen Grundstück zu parken. Die Situation in dem Viertel ist schlimm“, sagte Stephanie Müller (SPD). Ortsbürgermeister Michael Walther (SPD) sprach von einem ersten Schritt. Zusammen mit den Planern und dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde sollte nach weiteren Lösungen gesucht werden. Wie in der Hauptstraße könnten Flächen ausgewiesen werden, innerhalb derer geparkt werden kann. „Dann könnte über das Ordnungsamt Druck auf wild parkende Autofahrer ausgeübt werden.“ Sprich: Wer außerhalb der Stellplätze parkt, riskiert ein Knöllchen. Wegen des geplanten Straßenausbaus in den kommenden Jahren sollten die Parkplätze aber provisorisch eingezeichnet werden. „Es ist gut, den Hauseigentümern die Möglichkeit zu geben, auch auf der Straße zu parken“, so Günter Bewersdorff (FWG).

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