Rhein-Pfalz Kreis Neue Fahrbahndecke im Frühjahr

Wie das Verkehrstempo in der Heßheimer Ortsdurchfahrt gedrosselt wird, ist noch unklar.
Wie das Verkehrstempo in der Heßheimer Ortsdurchfahrt gedrosselt wird, ist noch unklar.

Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) soll die Fahrbahndecke der Heßheimer Ortsdurchfahrt, die bis vor Kurzem als Landesstraße klassifiziert war, erneuern. Diesen Wunsch hat der Ortsgemeinderat formuliert. Danach sollen ein Verkehrskonzept zur Reduzierung der Geschwindigkeiten und eine attraktive Gestaltung der innerörtlichen Verkehrsader realisiert werden – gemeinsam mit der unteren Straßenverkehrsbehörde bei der Verbandsgemeinde.

Das heißt, dass der LBM die Decke der Hauptstraße, der Gerolsheimer und der Heuchelheimer Straße abfräsen und mit einer neuen Deckschicht versehen sowie die vorhandenen Rinnen zum Teil sanieren wird. Die Landesbehörde schätzt die Lebensdauer der neuen Fahrbahndecke auf acht bis zehn Jahre. Diese Arbeiten werden laut Ortsbürgermeister Holger Korn (SPD) vermutlich erst im Frühjahr 2018 erfolgen, weil der LBM für so etwas einen Vorlauf von rund einem halben Jahr benötige. Bis dahin habe man Zeit, mit Behörden und Polizei ein Konzept für die Ortsdurchfahrt zu entwickeln, sagte Korn. In der Zwischenzeit könnten kurzfristig Tempo-30-Abschnitte eingeführt werden, wenn dies vom Gemeinderat oder der Bevölkerung gewünscht sei. Es gebe im Ort auch Bürger, die sagten: „Bloß kein Tempo 30“, so Korn. Damit hat sich der Gemeinderat dagegen ausgesprochen, einen Sachverständigen zur Entwicklung eines Verkehrskonzepts zu beauftragen. Die Kosten dafür könnten sich nach Schätzung des Bauamts der Verbandsgemeinde auf rund 10.000 Euro belaufen, – ohne Datenbeschaffung wie etwa eine Verkehrszählung. Das Geld könne man durch Eigeninitiative sparen, glaubt der Bürgermeister. Er habe erst kürzlich den Verkehrermitteln lassen. Dabei seien innerhalb von vier Tagen 4500 Autos und acht bis zehn Lkws gezählt worden. Der schnellste sei mit 55 Stundenkilometern unterwegs gewesen. Radikalen Einschränkungen erteilte er eine Absage: „Wir wollen das Gewerbe in der Hauptstraße ja nicht sterben lassen.“ Die Fraktionen folgten der Argumentation aus finanziellen Gründen. Abgelehnt hat der Heßheimer Ortsgemeinderat damit auch die Variante, dass die Kosten für die Sanierung der Durchgangsstraße vom Land in Höhe von 280.000 Euro erstattet werden. Der Vorteil wäre, dass man schon bei der Erneuerung verkehrsberuhigende Veränderungen vornehmen könnte. Allerdings hätte die Gemeinde das Risiko von Preissteigerungen beim Straßenbau sowie die Planungskosten übernehmen müssen. Das will man lieber die Sache des LBM sein lassen. Würde die Gemeinde selbst aktiv, müssten Anliegerbeiträge erhoben oder wiederkehrende Beiträge eingeführt werden. Eine Förderung aus dem Investitionsstock des Landes wäre aufgrund des Vermögens der Ortsgemeinde vermutlich nicht möglich. Die Förderung für kommunalen Straßenbau hätte zur Bedingung, dass auf mehr als der Hälfte der Durchgangsstraße (51 Prozent) Tempo 50 zwingend beizubehalten wäre.

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