Frankenthal Keiner will Favorit sein

In der vergangenen Saison hatten Kaddour Djaouchi (links) und die DJK Eppstein im Verbandspokal gegen Masen Shanab und den VfR F
In der vergangenen Saison hatten Kaddour Djaouchi (links) und die DJK Eppstein im Verbandspokal gegen Masen Shanab und den VfR Frankenthal die Schuhspitze vorne. Die DJK gewann 2:0. Morgen treffen beide Teams im Kreispokal erneut aufeinander.

«FRANKENTHAL.» Wenn morgen, 15 Uhr, die beiden Fußball-A-Klassisten VfR Frankenthal und DJK Eppstein in der ersten Runde des Kreispokals aufeinandertreffen, ist es für beide Vereine mehr, als nur ein einfaches Pokalspiel. Beide Mannschaften sind ambitioniert und wollen alleine schon wegen der geografischen Nähe unbedingt gewinnen. Mit der Favoritenrolle wollen beide jedoch lieber nichts zu tun haben.

„Die Jungs sind auf jeden Fall heiß. Wir wollen das Lokalderby gewinnen und mit aller Macht eine Runde weiterkommen“, betont der neue VfR-Trainer Filippo Graziano, der mit dem spielenden Co-Trainer Tobias Winsel jetzt das Sagen hat. Allerdings ist dem Coach auch klar, dass bei seiner nach dem Abstieg aus der Bezirksliga neu zusammengestellten Mannschaft noch nicht alles funktionieren kann. „Wir sind, auch wenn die eine oder andere Position schon feststeht, immer noch am Ausprobieren. Die Jungs brauchen logischerweise noch etwas Zeit, um sich zu finden“, sagt Graziano. „Aber in der Vorbereitung haben alle gut mitgezogen. Jeder hat den Konkurrenzkampf angenommen.“ Den Namen nach hat der VfR eine Truppe zusammen, die sicher um den Aufstieg mitspielen kann. Die Favoritenrolle schiebt Graziano aber lieber den Eppsteinern zu. „Die DJK ist ein richtiger Härtetest für uns. Sie sind sehr ambitioniert, eingespielt und haben sich gut verstärkt“, lobt Graziano den Gegner. Zudem steht hinter seinem Stürmer Nexhat Hajra ein dickes Fragezeichen. Für ihn stünde der torgefährliche Jason Tack, der in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend spielte und laut Graziano „eine überragende Vorbereitung“ absolvierte, bereit. In der Verteidigung wird aller Voraussicht nach Tobias Winsel, der wie Mittelfeldspieler Florian Braun eine DJK-Vergangenheit hat, den im Urlaub weilenden Cem Tatar vertreten. Dass die Pokalpartie eine Woche vor dem Start in die Punkterunde stattfindet, ist für Graziano kein Problem. Im Gegenteil: Der Übungsleiter hat sogar extra darum gebeten, das Spiel auf dieses Datum zu legen. „Ich bin es so gewohnt und habe auch die komplette Vorbereitung darauf ausgelegt. Wir sind bereit“, betont Graziano. Dass die Begegnung eine Woche vor dem Ligastart stattfindet, ist auch für den Eppsteiner Spielertrainer Halil Kaya kein Problem. „Ob vor oder während der Runde ist für uns relativ egal. Das Spiel wird aber auf jeden Fall eine gute Gelegenheit sein, um zu sehen, welche Frühform die beiden Mannschaften haben“, sagt er. Dass die Generalprobe seiner Truppe mit der 1:5-Niederlage beim Freundschaftsspiel gegen den SV Gommersheim, bei dem Kaya in der Halbzeitpause kräftig durchwechselte, in die Hose ging, ist für den Spielertrainer bestimmt nur eine Randnotiz. Die Favoritenrolle schiebt er ohnehin – genauso wie sein Pendant – dem Gegner zu. „Sie wollen mit diesem Kader sicherlich zu Hause zeigen, dass mit ihnen in der Liga zu rechnen ist. Es ist ja nicht nur ein Pokalspiel, sondern auch ein Derby. Und das bedeutet, dass es auch immer etwas hitzig zur Sache geht“, meint Kaya. Er weiß, was auf ihn und seine Mannschaft zukommen wird. Aber er hat dafür ein entsprechendes Konzept parat. „Wir wollen aus einer kompakten Defensive heraus selbst nach vorne spielen. Verstecken werden wir uns nicht, das haben wir noch nie gemacht.“ Denn für Kaya, der auf eine „gute Vorbereitung“ zurückblicken kann, gibt es morgen nur ein Ziel: die nächste Runde erreichen. „Alle sind verletzungsfrei und hoch motiviert. Es gilt, alles aus sich herauszuholen, um in die nächste Runde einziehen zu können.“

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