Frankenthal „Ich bin authentisch“

„Voice of Germany“-Gewinner Andreas Kümmert tritt morgen beim Jubiläumsfest des Kulturvereins MuK auf.
»Voice of Germany«-Gewinner Andreas Kümmert tritt morgen beim Jubiläumsfest des Kulturvereins MuK auf.

Andreas Kümmert ist den meisten wohl bekannt als Gewinner von „Voice of Germany“ – und als der Mann, der 2015 den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Songcontest gewann und dann sein Ticket an die Zweitplatzierte Ann Sophie weitergab. Morgen ab 21 Uhr gibt es in Weisenheim am Sand die Gelegenheit, Kümmert in seinem Element kennenzulernen: auf der Bühne. Er tritt zum zehnjährigen Bestehen des Kulturvereins MuK auf.

Herr Kümmert, in Wikipedia liest man viel über Ihren Werdegang bis 2015. Dann folgt nur noch: „Am 23. September 2016 veröffentlichte er das Album „Recovery Case“. Welche Ergänzung würden Sie sich wünschen?

Es wäre schon sinnvoll, die Zeit danach zu beschreiben. Medial ist nicht viel passiert, es gab keine großen Fernsehauftritte. Aber ich fände es schön, wenn dort stünde, dass die Genesung von meiner Angststörung eine stetige Verbesserung ist und dass ich seitdem zwei, drei erfolgreiche Tourneen bestritten habe. Wessen Idee war die Teilnahme am deutschen ESC-Vorentscheid denn? Das war tatsächlich meine Idee und meine Plattenfirma fand die Idee natürlich gut. Aber schon als ich angereist bin, hatte ich ein schlechtes Gefühl. Das war alles eine Nummer größer als bei „Voice of Germany“. Als mein Sieg verkündet wurde, war mir klar, dass ich das zu dem Zeitpunkt nicht machen könnte. Ist Ihr Management noch dasselbe? Ich hatte mich damals ein paar Monate vorher von meinem Management getrennt und hatte kein anderes. Die Plattenfirma ist aber noch dieselbe. Auf Ihrer Homepage sind Sie unter anderem als Blue Eyed Soulman, Rocker mit Herz, ehrlicher Kumpeltyp und Typ mit Ecken und Kanten beschrieben. Was trifft für Sie zu? Diese Texte liefert ja die Plattenfirma, da habe ich keinen Einfluss. Aber Blue Eyed Soulman gefällt mir. Ich würde mich wohl als unmaskiert und authentisch beschreiben. Als jemanden, der sich nicht der Situation anpasst. Woher kommt heutzutage die finanzielle Unabhängigkeit für Musiker auf Ihrem Level? Sind es Verkäufe von Tonträgern und Downloads, Klicks auf Youtube oder die Konzerte? Das meiste Geld kommt über Live-Auftritte rein. Plattenverkäufe fallen da leider nicht mehr so ins Gewicht. Aber wir sind viel unterwegs. Ich mache jetzt etwa 80 Shows im Jahr. Termin Das MuK-Jubiläumswochenende startet heute, 17 Uhr, auf dem Festplatz am Ludwigshain in Weisenheim am Sand. Informationen und Reservierung im Internet unter www.muk-weisenheim.de. | Interview: Achim Wagner

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