Frankenthal Für frühe Förderung

In Bewegung für einen guten Zweck: Schüler der Friedrich-Ebert-Grundschule im Frühjahr beim Spendenlauf auf dem Strandbadgelände
In Bewegung für einen guten Zweck: Schüler der Friedrich-Ebert-Grundschule im Frühjahr beim Spendenlauf auf dem Strandbadgelände.

„Wir wollen aufzeigen, dass wir zusammenarbeiten, damit Ihr Kind in die für seine Anforderungen beste Schule kommt.“ So hat Marion Duda, Leiterin der Friedrich-Ebert-Grundschule, das Ziel einer Informationsveranstaltung über Fördermöglichkeiten für junge Schüler in Frankenthal umrissen. Rund 40 Interessenten kamen dazu am Mittwochabend in die Aula der Schule.

Bei der Gemeinschaftsveranstaltung präsentierten sich mit der Neumayer-, der Albert-Schweitzer- und der Tom-Mutters-Schule drei Frankenthaler Förderschulen, die Friedrich-Ebert-Grundschule als Schwerpunktschule und die Kindertagesstätte am Jakobsplatz. Sie alle zusammen wollten den Eltern aufzeigen, welche Fördermöglichkeiten es für ihre Kinder gibt, insbesondere dann, wenn diese Handicaps aufweisen. Die Inklusion fördere die uneingeschränkte Teilnahme aller Menschen an allen Aktivitäten, erklärte Marion Duda. Inklusion an den Regelschulen bedeute das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung. Die Eltern seien es am Ende, die über den Bildungsweg ihrer Kinder entscheiden sollten, betonte Duda. Es gehe nicht darum, Kinder zu stigmatisieren, wenn die eine oder andere Bildungseinrichtung als die bessere Fördermöglichkeit dargestellt werde. Zwei Grundschuljahre lang unterstützt die Neumayerschule, eine Förderschule mit Schwerpunkt Sprache, Kinder mit Sprachdefiziten, erläuterte die stellvertretende Förderschulrektorin Andrea Düring-Daub. Die geringere Klassengröße von circa zwölf Kindern verbessere die individuelle Förderungsmöglichkeit. Nach diesen zwei Jahren werden die Kinder wieder in die Regelschule eingegliedert. Anders sieht es bei der Tom-Mutters-Schule aus, die schwer eingeschränkte Schüler mit geistiger Behinderung fördert, und der Albert-Schweitzer-Schule mit Förderschwerpunkt Lernen: Sie fängt Schüler auf, die in Regelschulen gescheitert sind. Hier werden die Schüler ebenfalls in kleinen Gruppen bis zur Berufsreife begleitet. In der Schweitzer-Schule bestehe für Schüler aber auch die Möglichkeit – sollten sie fit dafür sein –, sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Regelschule einzugliedern, sagte Rektor Mario Litzenburger. Die Tom-Mutters-Schule, eine Förderschule mit ganzheitlicher Entwicklung, sei mit 44 Schülern in sechs Klassen die kleinste Schule, berichtete die stellvertretende Schulleiterin Ilse Zimmermann. In der Friedrich-Ebert-Grundschule als Schwerpunktschule Lernen mache die gemeinsame Arbeit von Kindern mit und ohne Behinderung Spaß, sagten Cornelia Herrmann (Förderschullehrerin) und Nicole Schymura (Grundschullehrerin). Sie sei aber noch eine große Herausforderung im Schulalltag. Durch die Aufnahme von Kindern, die speziell gefördert werden sollen, verbreitere sich das normalerweise schon große Leistungsspektrum beim Einstieg in die Grundschule weiter. Eine Herausforderung sei es zudem, weil die personelle Ausstattung an Regelschulen für die Inklusionsarbeit noch nicht so komfortabel sei. „Wir lernen aber jeden Tag voneinander. Auch wir Lehrer lernen, und es macht Spaß“, betonte Schymura. Daniela Hocke, Leiterin der Kindertagesstätte am Jakobsplatz, betonte die Wichtigkeit des Besuchs der Vorschuleinrichtung, um möglichst früh den Förderbedarf festzustellen.

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