Frankenthal Frankenthal: Freie Fahrt am Römig

Durch weitere Spuren leistungsfähiger: der Verkehrsknoten, fotografiert in Blickrichtung Maxdorf.
Durch weitere Spuren leistungsfähiger: der Verkehrsknoten, fotografiert in Blickrichtung Maxdorf.

Der Umbau des Kreisverkehrsknotens ist bereits jetzt abgeschlossen.

Der Umbau des bisherigen Kreisverkehrs-Knotens L 524/L 527 am Frankenthaler Gewerbegebiet Am Römig in eine mit Ampeln gesteuerte Kreuzung ist abgeschlossen. Das haben gestern die Stadt Frankenthal und der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer mitgeteilt. Bei der Ampelsteuerung wird eventuell noch nachjustiert. Mit Blick auf die geplante Eröffnung des Amazon-Logistikzentrums mit rund 1000 Arbeitsplätzen in dem Gewerbegebiet hatten die Verantwortlichen den 1. Oktober als Termin für den Abschluss der Arbeiten angepeilt. Schon das sei ein „ehrgeiziges Ziel“ gewesen, hielt gestern Kurt Ertel, Leiter des Landesbetriebs in Speyer, fest. Dass es nun nach vier Monaten Bauzeit gelungen sei, sogar zehn Wochen früher fertig zu werden, sei sehr erfreulich. „Für diese Leistung danke ich allen Beteiligten sehr herzlich“, wird Ertel in einer gemeinsamen Presseinformation der Stadt Frankenthal und des LBM zitiert. „Durch einen hohen personellen und materiellen Aufwand mit regelmäßigen Zehn-Stunden-Schichten, Samstagsarbeit und unter Ausnutzung guter Witterungsbedingungen“ hätten die Beteiligten das geschafft. An der Stelle es bisherigen „Kartoffel-Kuhn-Kreisverkehrsplatzes“, flapsig so genannt nach dem ersten größeren Betrieb, der sich dort angesiedelt hatte, finden Verkehrsteilnehmer nun eine mehrspurige Kreuzung. Die Verkehrsfläche wurde deutlich erweitert, um den Knoten leistungsfähiger zu machen. Für Links- und Rechtsabbieger wie für Geradeausfahrer sind nun eigene Spuren vorhanden. Eine neue Zu- und Ausfahrt, ebenfalls über Ampeln geregelt, führt nun ins Gewerbegebiet Am Römig. Leistungsfähiger habe man auch die Zufahrts- und Abfahrtsrampen der A-650-Anschlussstelle Ruchheim gemacht – durch „Erweiterung der Abfahrtsrampenspuren, die ebenfalls mit einer Ampelanlage versehen wird“, hält der LBM fest. Am Knotenpunkt „werden wir nun den Verkehr beobachten“, sagte Ertel auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Die Ampelschaltung sei mit Blick auf die durch Gutachten vorausgesagten „Verkehrsmengen“ programmiert worden. Soweit notwendig, werde man dort noch Veränderungen vornehmen. Die Stadt Frankenthal hatte die Erschließung des neuen Gewerbegebiets zwischen ihrem Vorort Eppstein und dem Ludwigshafener Vorort Ruchheim 2008 begonnen. Im Abschnitt Römig I siedelte sich das Unternehmen Kartoffel-Kuhn an. Ab 2013 folgte das Planverfahren für Römig II. Nachdem Metro als ursprünglicher Interessent abgesprungen war, gelang es dem Projektentwickler VGP Industriebau schließlich, Amazon für dieses Areal zu gewinnen, das verkehrsgünstig in der Nähe von A 650 und A 61 liegt. Das Bebauungsplanverfahren für Römig III nördlich von Kartoffel-Kuhn läuft zurzeit. Nach Aussage des Projektentwicklers Manfred Stüdemann (Duisburg) ist noch nicht klar, wer sich hier ansiedeln wird (wir berichteten). Die Frankenthaler Verwaltung hob gestern die Zusammenarbeit mit der Stadt Ludwigshafen und dem Land vor allem bei der Regelung der Verkehrsfragen hervor. 2013 habe man gemeinsam mit Ludwigshafen eine verkehrstechnische Untersuchung in Auftrag gegeben. Das damit verbundene Verkehrsgutachten werde regelmäßig fortgeschrieben, zuletzt sei es im Oktober 2016 aktualisiert worden. Mit der „überörtlichen Gesamtbetrachtung“ der Verkehrsströme habe man eine Entscheidungsgrundlage geschaffen, erklärte Kurt Ertel, „um die Auswirkungen der Verkehre zu beurteilen und erforderliche Maßnahmen, wie zum Beispiel an den Autobahnauf- und -abfahrten Ruchheim, festzulegen“. Die Baukosten belaufen sich nach Angaben der Verantwortlichen auf rund 2,3 Millionen Euro. Davon trägt das Land Rheinland-Pfalz knapp 70 Prozent. Den Rest teilen sich Frankenthal und Ludwigshafen entsprechend der Größe ihrer Gewerbeflächen dort (Frankenthal 56 Hektar, Ludwigshafen 43 Hektar). Nach Angaben der Frankenthaler Verwaltung entfallen damit auf Frankenthal rund 396.000, auf Ludwigshafen rund 304.000 Euro. Frankenthal finanziere den Ludwigshafener Anteil zunächst vor. „Ohne die großzügige Kostenbeteiligung durch das Land hätte die Stadt Frankenthal diese Maßnahme nicht stemmen können“, hielt Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) fest. Dank verdienten sowohl Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) als auch LBM-Chef Ertel. „Die schnelle Umsetzung, der reibungslose Ablauf durch den LBM und auch der persönliche Einsatz von Kurt Ertel ermöglichte uns die Ansiedlung eines Global Players wie Amazon – neben einer ebenso schon für uns bedeutenden Größe wie Kartoffel-Kuhn als eines der modernsten Kartoffelproduktions- und Logistikzentren Europas.“ Das, so Hebich, unterstreiche „einmal mehr die hervorragenden Standortfaktoren hier in Frankenthal und in der Metropolregion“.

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