Frankenthal Filmalternative: Liebesfilm und Geschichtslektion

«FRANKENTHAL.»Mit „A United Kingdom“ läuft heute zweimal in der Reihe Filmalternative im Frankenthaler Lux-Kino eine überzeugende Symbiose aus Liebesfilm und Geschichtslektion zum Thema Rassismus. Der Film nach einer wahren Geschichte erzählt von den Problemen einer Britin und ihrem afrikanischen Ehemann.

1947 lernt die Londoner Büroangestellte Ruth Williams den schwarzen Jurastudenten Seretse Khama kennen. Als sich das Paar verliebt, rückt Seretse mit der ganzen Wahrheit heraus: Er ist der Thronfolger von Bechuanaland, dem heutigen Botswana. Und er will sie heiraten und in seine Heimat mitnehmen. Das gemischtrassige Paar trifft auf erbitterten Widerstand – nicht nur in Großbritannien, wo Ruth von ihrem Vater verstoßen wird. Auch in Bechuanaland ist das Paar mit Rassismus konfrontiert; Seretses Onkel ist ebenso gegen die Verbindung wie die Briten, unter deren Protektorat Bechuanaland damals noch stand. Und im benachbarten Südafrika werden die Apartheidsgesetze eingeführt, die eine Ehe zwischen schwarz und weiß fast unmöglich machen. Die britischen Machthaber wollen alles tun, um die Südafrikaner nicht zu verärgern. So wird die Liebe der beiden auf eine harte Probe gestellt. Der Film hat zwar eine soziale Agenda und zeigt, wie sehr Rassismus auch von oben verordnet wird. Doch dabei geht es vor allem um zwei Menschen, die in das Räderwerk der Politik geraten und um eine Liebe, die zum internationalen Skandal wurde. Trotz der aufwühlenden Thematik ist die Inszenierung von Amma Asante vergleichsweise leisetreterisch, wenn auch mit herzzerreißenden Momenten. Großbritannien/USA 2016, Regie Amma Asante, mit David Oyelowo, Rosamund Pike, Jack Davenport, 111 Minuten.

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