Frankenthal Elf in der Findungsphase

Dem TuS Dirmstein – hier nimmt Constantin-Alin Apetroaie (links) im Spiel gegen Friesenheim Maß an VfR-Torhüter Kevin Kerth – fe
Dem TuS Dirmstein – hier nimmt Constantin-Alin Apetroaie (links) im Spiel gegen Friesenheim Maß an VfR-Torhüter Kevin Kerth – fehlte es an Offensivstärke.

«DIRMSTEIN.» Für den TuS Dirmstein war die abgelaufene Saison in der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz eine Phase des Umbruchs. Der Verein hatte vor der Runde eine fast komplett neue Mannschaft an den Start gebracht. „Wir haben das Optimum herausgeholt“, sagt TuS-Trainer Oliver Müller rückblickend. Die Dirmsteiner landeten mit 42 Punkten auf dem siebten Platz.

Oliver Müller spricht von einer Findungsphase, die nötig und nicht zu vermeiden gewesen sei. Natürlich habe man einige Punkte unglücklich liegenlassen, räumt der Coach ein. Wobei er sicher auch an die Rückrundenniederlage bei Croatia Ludwigshafen denkt. Andererseits habe man in manchen anderen Spielen auch Glück gehabt, meint Müller. Dass es am Anfang nicht so optimal lief, sei abgehakt und vergessen. „Wir waren nie total unterlegen“, sagt Müller. Das Grundgerüst der neuen TuS-Mannschaft kam vor der Saison vom VfR Grünstadt II. Dieses Team hatte in der Spielzeit 2015/16 mit 52 Zählern den fünften Platz in der A-Klasse belegt. Dirmstein hatte die Runde damals mit exakt dem gleichen Punktestand wie heute (42) als Achter beendet. Wer nun glaubte, ein gutes Stück mehr Erfolg werde sofort ins Leininger Land verpflanzt, sah sich zum Saisonbeginn getäuscht. Die ersten vier Spiele wurden verloren, und ausgerechnet das gegen den VfR Grünstadt II auch noch unglücklich, weil ein nicht spielberechtigter Akteur eingesetzt worden war. Trotz des Gerüsts aus Grünstadt stimmte die Mischung im Dirmsteiner Team nicht. Die sportliche Wende kam mit dem 5:4-Auswärtssieg bei Arminia Ludwigshafen II und dann – Mitte Oktober – mit einem 1:1-Unentschieden beim Titelfavoriten Weisenheim am Sand. Nach der Hinrunde belegte der TuS Platz sechs. Gefühlt lief es in Dirmstein nach der Winterpause ruhiger. Überraschend ist aber der Blick auf die Rückrundentabelle: Mit 16 Punkten holte der TuS in der zweiten Halbserie deutlich weniger Zähler als in der Vorrunde (26). Trainer Oliver Müller warnte bis kurz vor Ende der Saison, dass es für Dirmstein noch kritisch werden könnte, was den Klassenerhalt anbelangt, doch die Mannschaften ganz hinten gingen nicht in die Offensive. Dass am Ende die Luft raus war beim TuS, nachdem der Mannschaft nichts mehr passieren konnte, ist verständlich. Im letzten Saisonspiel in Friesenheim wurde den Zuschauern beim 4:6 zumindest noch einmal etwas geboten. Oliver Müller verweist auf das Pech der Dirmsteiner: „Vier Bänderrisse, das war ein Supergau.“ Um den Teamgeist zu stärken, trennte sich der Verein in der Winterpause von Spielern. Dass es dem TuS an Offensivstärke gefehlt hat, sieht auch der Übungsleiter so. „Wir hätten einen gebraucht, der 15, 20 Tore macht.“ Bester Schütze bei den Dirmsteinern war mit acht Treffern Sven Fiedler. Dabei seien sechs seiner Tore verwandelte Elfmeter gewesen, sagt Müller. 58 Tore hat der TuS erzielt – das ist vergleichbar mit den Teams im Tabellenkeller. Die Trefferbilanz ist das eine, das Abwehrverhalten das andere. Und Dirmstein hat hier eine negative Bilanz. 63-mal mussten die Torhüter den Ball aus dem Netz holen. „Eine zweite Baustelle, an der wir noch arbeiten müssen“, sagt der Trainer. Was Müller negativ aufstößt und was er unbedingt verbessern will: Der TuS Dirmstein ist in der A-Klasse Rhein-Pfalz Schlusslicht in der Fairnesstabelle – 84 Gelbe, zehn Gelb-Rote und zwei Rote Karten haben sich seine Spieler abgeholt. Dass ein einzelner Akteur 17 Gelbe Karten sah, ist dem Trainer zu viel und ärgert ihn. Zwei Abgänge hat der TuS bisher zu verzeichnen. Torwart Yannick Selzer geht nach Freinsheim. Das ist weniger überraschend als der Weggang des „Ur-Dirmsteiners“ Florian Schneider, der zum ASV Maxdorf in die Bezirksliga wechselt. Mit Lukas Bungert, der aus Gundheim kommt, glaubt Müller auf der Torwartposition bereits einen guten Ersatz gefunden zu haben. Dass der TuS Dirmstein in der kommenden Saison wieder mit einer zweiten Mannschaft in der C-Klasse an den Start gehen wird, freut Müller. Sie ist die Möglichkeit, Spieler heranzuführen, den Kader breiter aufzustellen und junge Spieler in Dirmstein zu halten. Der Kader war in der Saison zeitweise zu dünn. Gesucht wird für die zweite Mannschaft noch dringend ein Torwart. Trainingsstart ist in Dirmstein Anfang Juli.

x