Rhein-Pfalz Kreis Destruktive Kritik wird nicht mehr geduldet

Die Kegelbahn in Gerolsheim bei einem Turnier 2016. Die sportlich sehr erfolgreiche Abteilung ist jetzt mit recht vielen Mitglie
Die Kegelbahn in Gerolsheim bei einem Turnier 2016. Die sportlich sehr erfolgreiche Abteilung ist jetzt mit recht vielen Mitgliedern im erweiterten Vorstand des TuS vertreten.

Karl-Heinz Mayer, Karlheinz Haibt und Judith Stygar können aufatmen. Die drei Mitglieder des Interimsvorstands übergeben ihre Ämter an eine Truppe, die sich offenbar in den vergangenen sechs Wochen nach der letzten Vollversammlung für einen Neuanfang zusammengefunden hat, ohne das an die große Glocke zu hängen. Der stellvertretende Vorsitzende Haibt jedenfalls wusste bis zur Sitzung nichts davon. Er ging vielmehr davon aus, dass sich schon wieder beziehungsweise noch immer niemand bereit erklären würde, die Führung in dem für Gerolsheim so wichtigen Sportverein zu übernehmen. Wie ihm ging es am Montagabend offensichtlich noch anderen in der Vereinsgaststätte, denn die gut vorbereitete Erklärung von Edgar Geipel, Leiter der TuS-Abteilung Tanzen, schien etliche der 57 anwesenden Mitglieder zu überraschen. Er kandidiere für den Vorsitz, um den TuS in jeder Hinsicht erfolgreich zu machen. Er werde dazu nicht in der Vergangenheit wühlen, sondern nur noch in die Zukunft blicken. „Kritik nehme ich an, wenn sie konstruktiv ist, aber nicht, wenn sie destruktiv und verletzend ist“, sagte er. Lügen werde er nicht akzeptieren. Der Ruheständler aus Obersülzen will die Vereinssatzung modernisieren und die Jugendarbeit intensivieren. „Wir brauchen die Kinder“, sagte er. Es könne nicht sein, dass Gerolsheimer Kinder zum Sport nach Laumersheim oder Heuchelheim fahren müssten. Geipel beschwor den Teamgeist: „Es gibt vier Abteilungen, aber nur einen TuS.“ Damit spielte er auf die andauernden Feindseligkeiten an, die vor und mit dem Rücktritt des vorletzten Vorstands im April 2016 begonnen hatten (wir berichteten). In der Folge schien die Kegelabteilung gegen den Interimsvorstand, ja zuweilen gegen den Rest des Turn- und Sportvereins zu stehen und sich aus den nichtsportlichen Vereinsaktivitäten auszuklinken. Das alles soll der Vergangenheit angehören. Gut die Hälfte des Führungspersonals (Vorstand und Ausschuss) besteht nach den nicht geheimen Wahlen vom Montag aus Keglern. Zur Kampfabstimmung kam es nur beim Stellvertreterposten. Dafür hatte Edgar Geipel die viel mit Kindern trainierende Mirela Miler von der Turnabteilung vorgeschlagen. Die Mehrheit der Versammlung wollte aber Jürgen Staab als Vize sehen. Acht Gegenstimmen bekam Kegler Martin Rinnert für das Amt des Schriftführers. Neben den Turnern hatten auch die Tänzer Kandidaten aufgeboten, lediglich die Handballer sind nur mit dem qua Amt dem Ausschuss angehörenden Abteilungsleiter vertreten. Die Leitungsposten in der Turn- und der Kegelabteilung sind derzeit vakant. Die Sparte Handball nimmt im TuS Gerolsheim eine Sonderstellung ein, weil deren Spieler in der wie ein Verein geführten HSG Eckbachtal aktiv sind. Immer wieder machte zuletzt das Gerücht die Runde, die Kegler wollten die Handballer aus dem TuS vertreiben. Auf konkrete Nachfrage aus der Versammlung sagte der neue Vereinschef Geipel: „Wir werden weder die Handballer noch die Kegler rausschmeißen.“ Auf Nachbohren von Karlheinz Haibt machte Geipel energisch deutlich, dass er solche auf die Spaltung des Vereins abzielenden Vorwürfe nicht mehr dulden werde. Alle Erwartungen übertroffen hat der TuS bei seinem Fischerfest am vergangenen Wochenende. Offenbar gab es am Ende doch wieder genügend Helfer, und die erstmals mit gutem Zuspruch ausgetragenen Handballtage für die Jugend bescherten dem Verein viel mehr Festbesucher als sonst. Karl-Heinz Mayer verkündete Rekordeinnahmen von mehr als 10.000 Euro und beschrieb seinen Eindruck vom munteren Treiben auf dem Festplatz so: „Ich hab gemäänt, ich bin uff’m Worschdmarkt.“ Mehrfach gelobt wurde in der Versammlung auch das kürzlich ausgerichtete Schülersportfest, an dem mehr als 100 Kinder teilgenommen hätten. In einem Arbeitseinsatz am kommenden Samstag sollen die Bocciabahn und das sie umgebende Gelände wieder auf Vordermann gebracht werden. Vorstand Vorsitzender Edgar Geipel, Stellvertreter Jürgen Staab, Schatzmeisterin Brigitte Krach, Schriftführer Martin Rinnert. Ausschuss Alexander Baader, Christian Mattern, Michaela Biebinger, Mirela Miler, Udo Fetzer, Lisa Köhler, Timo Nickel, Christian Sauer, Erich Weyer, Roger Daut.

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