Frankenthal Besondere Kulisse vor Bühne am See

Entspannte Grooves und sanfte Klänge: Dem Publikum machte Sigrun Schumacher das Lauschen angenehm leicht.
Entspannte Grooves und sanfte Klänge: Dem Publikum machte Sigrun Schumacher das Lauschen angenehm leicht.

Zum ersten Benefizkonzert unter dem Titel „Lounge Jazz am See“ hatte der Rotary Club Frankenthal am Sonntag ins Strandbad eingeladen. Und der Auftritt der Frankenthaler Sängerin Sigrun Schumacher mit ihrem Trio Cajon sowie Verstärkung durch den Saxofonisten Christian Schatka und den Organisten Lukas Großmann kam trotz des durchwachsenen Wetters ausgesprochen gut an. Die Idee soll keine Eintagsfliege sein.

Die Kulisse allein war schon besonders schön. Die Bühne vor dem See, das Wasser, in dem der Himmel sich spiegelte, die Bäume im Hintergrund. Nur war es leider auch recht kühl. Rotary-Präsident Michael Kuffler schätzt, dass etwa 300 Gäste der Einladung gefolgt waren. Motto war „Genuss, Gespräche und Gutes tun“. Der Erlös plus Spenden kommt der Sprachförderung von Grundschülern zugute. Und Genuss gab es reichlich von Sigrun Schumacher und ihren Begleitern. Das Programm ist mit eingängigem Easy-Jazz und Evergreens ganz gut beschrieben. Entspannte Grooves und eher sanfte Klänge machten das Lauschen für jeden Besucher angenehm. Im Mittelpunkt stand die Sängerin, die Samt und Soul gleichermaßen in der Stimme hat. Mit einem Jazz-Standard, der zumindest in den USA fast schon Volkslied ist, ging es los: „Cheek to Cheek“, das Irving Berlin 1935 für Fred Astaire geschrieben hat. Auch die Geige, die Sigrun Schumacher spielte, verlieh dem Stück etwas Tanzpalast-Flair. Das folgende „Summertime“ hat George Gershwin im selben Jahr geschrieben, aber hier hat die Band den Song in ein Slow-Funk-Arrangement gekleidet. Und die Sängerin hat ihrer Stimme ein schön bluesiges Timbre gegeben. Mit „Night and Day“ von Cole Porter war dann die dritte große Komposition des Great American Songbooks an der Reihe. Das Stück kennt wohl jeder Erwachsene, denn es war Erkennungsmelodie eines gleichnamigen Kaffees. Lukas Großmann gab den Songs mit seinem klassischen Hammond-Orgel-Sound öfter mal einen Retro-Touch. Der junge Stuttgarter hat gerade sein Studium abgeschlossen. Der zweite Gast, Christian Schatka, spielte geschmackvolle Licks und Fills und hatte sehr schöne Soli mit eleganten Linien. Nebenbei spielte er noch verschiedene Perkussionsinstrumente, eine Melodica, Querflöte und sang Background. Zum eigentlichen Trio gehören neben der Sängerin der Gitarrist und Bassist Gerhard Wurst und der Perkussionist Andy Schoy. Sie legten zusammen die Grundlage für den immer coolen Groove. Dank einer großen Spenderliste und großzügigen Gaben seien an diesem Abend über 27.000 Euro zusammengekommen, schätzt der Präsident des Frankenthaler Rotary Clubs Michael Kuffler. Mit diesem Betrag will der Rotary Club Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz von Grundschülern fördern. Die Rotarier wollen ein Netzwerk von Grundschulen und Lehrkräften in Frankenthal und Umgebung aufbauen, wollen Weiterbildungen für Pädagogen unterstützen und helfen, Lehr- und Lernmaterial anzuschaffen. Das erste Fazit fällt am Tag danach recht positiv aus: „Wir hatten eine sehr gute Resonanz und würden gerne weitere Veranstaltungen am Strand organisieren“, sagte Kuffler auf Nachfrage. Selbst, als am späteren Abend Nieselregen einsetzte, sei die Stimmung gut gewesen. Die Zuschauer stellten sich in Zelten unter, die Helfer in Nähe der Bühne aufbauten.

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