Frankenthal Am Ende überwiegt die Freude

Der SC schoss in der abgelaufenen Runde 97 Tore. Im Rückspiel gegen den CSV verwandelte Dennis Schmitt einen Elfmeter gegen Fran
Der SC schoss in der abgelaufenen Runde 97 Tore. Im Rückspiel gegen den CSV verwandelte Dennis Schmitt einen Elfmeter gegen Frankenthals Keeper Christopher Klassen. Bobenheim-Roxheim gewann 4:2.

«BOBENHEIM-ROXHEIM.» Sein Saisonziel hat der Sportclub Bobenheim-Roxheim in der Fußball-A-Klasse klar übertroffen. Auch wenn am Ende zwei 2:4-Niederlagen in den Relegationsspielen den erhofften Aufstieg in die Bezirksliga verhinderten und im ersten Moment für Enttäuschung sorgten: Dass die Meisterschaft auf Rang zwei abgeschlossen wurde, ist ein großer Erfolg.

Im Endspurt der spannenden Runde sicherte sich der SC mit 72 Punkten und einem Torverhältnis von 97:39 den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigte. Damit hatte der SC nur einen Zähler weniger gesammelt als der Meister SV Weisenheim/Sand, aber auch nur einen mehr als der Dritte ESV Ludwigshafen. Nach der Hinrunde stand der SC noch auf Rang vier, verlor aber nach der Winterpause kein Spiel mehr. Betrachtet man die gesamte Rückrunde, mussten die Bobenheim-Roxheimer nur eine Niederlage gegen Eisenberg im Dezember hinnehmen. Mit Benjamin Montino (24 Tore) und Denis Reinwald (22) bewies der Sportclub seine Offensivstärke. „Bei mir überwiegt die Freude. Wir haben die Erwartungen übertroffen, haben uns mehr als belohnt“, sagt SC-Trainer Stephan Szymczak mit etwas Abstand zu den Aufstiegsspielen. Sein schönster Moment in der Saison: Als sich seine Spieler nach ihrer zweiten Relegationsniederlage in Freimersheim gegen den TuS Knittelsheim nach kurzer Enttäuschung aufgerappelt und ihren Gegnern zum Aufstieg gratuliert haben. „Wir haben das Optimum aus der Saison herausgeholt. Vielleicht waren wir noch nicht so weit für den nächsten Schritt“, bilanziert der Trainer. Nervosität und die fehlende Cleverness macht Szymczak als Gründe für die Niederlagen in den Aufstiegsspielen aus. „Der Elfmeter gegen Knittelsheim war vermeidbar. Aber einen solchen Fehler macht der Spieler nicht noch einmal“, ist der Übungsleiter überzeugt, dass seine Mannschaft gewachsen ist und sich weiterentwickelt hat. Und vor so vielen Zuschauern wie in der Relegation zu spielen, sei schon ein großes Erlebnis gewesen, meint Szymczak. Die Entwicklung zeige sich auch daran, „dass im zweiten Jahr in der A-Klasse fast immer acht, neun Spieler auf dem Platz gestanden haben, die aus der B-Klasse aufgestiegen sind“. Defizite seien in der Rückwärtsbewegung zu verzeichnen gewesen, sagt Szymczak. „Wir sind noch nicht so weit, das Spiel machen zu können. Meistens haben wir reagiert.“ Trotzdem konnte der SC auf ein gutes „Korsett“ bauen: Da sind der sichere Torwart Dennis Stockmann, der – was oft vergessen wird – den SC manches Mal im Spiel hielt, Robin Wanger, der den öffnenden Pass spielen kann, Benjamin Montino, der technisch zu gefallen weiß, den Blick für Mitspieler hat und torgefährlich ist, und der schnelle Denis Reinwald. Das große Plus war die mannschaftliche Geschlossenheit. Der Trainer verweist darauf, dass sein Team so manchen Ausfall zu kompensieren hatte. Nico Wanger war zeitweise im Ausland, laboriert jetzt an einem Kreuzbandriss. Jesko Blasius studierte in Stuttgart, Julian Amann brach sich den Fuß. Bis auf Denis Reinwald bleibt die Mannschaft zusammen. Reinwald versucht sich beim SV Horchheim in der Landesliga. Es sei legitim, dass sich der Spieler Klassen höher ausprobieren wolle, meinen die Verantwortlichen beim SC. Sie halten ihm alle Türen offen. „Wenn einer 22 Tore schießt, ist das natürlich ein Verlust“, sagt Szymczak. Die Bobenheim-Roxheimer wollen ihren Weg der langsamen Entwicklung weitergehen. Der Kader wird durch einige leistungsstarke junge Spieler ergänzt. Yannik Busljeta, der aus der A-Jugend des SV Horchheim kommt, soll Reinwald im Sturm ersetzen. Szymczak freut sich über diesen Coup. Er ist sich sicher, nicht nur von der Spielstärke einen guten Fang gemacht zu haben. Der Coach baut auf persönliche Beziehungen: „Der Junge passt ins Team. Ich habe schon seinen Vater in der Jugend des VfR Frankenthal trainiert.“ Vom TuS Großkarlbach kommt Tim Becker (Mittelfeld), aus der eigenen A-Jugend Nils Mager (Verteidigung). Dass es über den Sport hinaus im Kader des SC stimmt, zeigt, dass 22 Spieler zum Saisonausklang zu einem Segeltörn auf dem Ijsselmeer aufgebrochen sind.

x