Rhein-Pfalz Kreis Akteure vernetzen

Eine begrünte Dachterrasse gibt es schon mal im Kreishaus. Was sich noch machen lässt, um den Klimaschutz voranzubringen, wird F
Eine begrünte Dachterrasse gibt es schon mal im Kreishaus. Was sich noch machen lässt, um den Klimaschutz voranzubringen, wird Fabian Theiß in den kommenden Jahren erarbeiten.

«Ludwigshafen.» Er kommt aus Herschweiler-Pettersheim bei Kusel, wohnt derzeit übergangsweise in Bad Dürkheim und ist der erste Klimaschutzmanager, den der Rhein-Pfalz-Kreis einstellt. Durchaus ein bisschen aus Druck – auch um an Fördergelder zu kommen.

Es sei ein schöner, warmer Nachmittag – ein guter Zeitpunkt, um über Klimaschutz und Erderwärmung zu reden. Mit diesen launigen Worten eröffnete Landrat Clemens Körner (CDU) die Vorstellung seines neuen Mitarbeiters im Kreishaus. Nach der aufwendigen Ausarbeitung eines Integrierten Klimaschutzkonzepts – das Werk hat 142 Seiten – liegt es dem Kreischef am Herzen, dass es auch umgesetzt wird und nicht „in einer Schublade“ verschwindet. Und da kommt Fabian Theiß ins Spiel. Der 30-jährige Westpfälzer soll sich unter anderem damit beschäftigen, wie kreiseigene Liegenschaften besser gedämmt werden, Kreisbewohner klimafreundlicher von Ort zu Ort kommen, erneuerbare Energien eingesetzt werden oder Materialien nachhaltiger beschafft werden können. „Das fängt bei unserem Bürobedarf an“, sagte Körner. Das große Ziel sei, den Ausstoß an Kohlenstoffdioxid zu reduzieren. Studiert hat Theiß Raum- und Umweltplanung an der Technischen Universität Kaiserslautern. Studienbegleitend hat er am Institut für angewandtes Stoffmanagement (Ifas) als wissenschaftliche Hilfskraft an Projekten zum Thema Klimaschutz mitgearbeitet. Seit Anfang Mai hat er nun seinen Arbeitsplatz im Kreishaus. Angedockt ist seine Stelle an der Abteilung Bauen. Seine Aufgabe ist es, eine Art Klimaschutznetzwerk im Kreis aufzubauen, Akteure aus den Gemeinden zusammenzubringen und Projekte zu lenken. Theiß wird sich zudem darum kümmern, dass Fördergelder für bestimmte Vorhaben fließen – „die wir teils nur bekommen, wenn wir einen Klimaschutzmanager haben“, so Körner. Über die nationale Klimaschutzinitiative der Bundesregierung wird die Stelle laut Kreisverwaltung zu 65 Prozent gefördert. Fabian Theiß wird seine Arbeit und was sich künftig in Sachen Klimaschutz im Kreis tut, dokumentieren: „In etwa zwei bis drei Jahren wird es einen Klimaschutzbericht geben“, kündigt er an. Doch vorerst werde er viel im Kreis unterwegs sein, um sich einen Überblick über sein Aufgabengebiet zu verschaffen. Das Integrierte Klimaschutzkonzept wird ihn außerdem beschäftigen. Und: Auf Wohnungssuche ist der neue Klimaschutzmanager auch. Derzeit wohnt Fabian Theiß noch in Bad Dürkheim bei seinem Bruder. Von dort ist die Fahrtzeit nach Ludwigshafen ins Kreishaus nicht ganz so lang wie von der Westpfalz aus. „Und es ist klimafreundlicher“, sagt Theiß mit einem Schmunzeln. Zumal er auch mit der Rhein-Haardtbahn fahren könne. Ein eigenes Auto hat er nicht. Aber er will seinem Arbeitsplatz noch näher rücken. Ob es dann Ludwigshafen wird oder eine Kreisgemeinde, sei ihm egal. Theiß’ Beruf wirkt sich privat aber nicht nur auf die Wahl der Verkehrsmittel aus: Beim Kauf elektronischer Geräte achte er auf Energieeffizienz, sagt er. Und in seiner neuen Wohnung werde das Licht nur brennen, wenn es wirklich nötig sei.

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